Australien Open 2008


Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
Selbst wenn es so gewesen ist, hat Federer immer noch genug Zeit gehabt, um sich größtenteils auszukurieren. Er konnte ja bereits Mitte der Woche vor dem Turnier wieder trainieren, musste erst Dienstags spielen und hatte zwei kurze erste Matches. Hatte vor zwei Wochen ne ähnliche Geschichte, wo ich quasi eine Woche komplett flach gelegen habe, aber ein paar Tage später schon wieder komplett hergestellt war. Bei Armstrong war es damals tatsächlich so, dass er einen Tag vor Beginn der Tour noch Fieber hatte. Das sind natürlich komplett andere Vorraussetzungen. Ich bezweifle ja nicht, dass es ihn nicht beeinflusst hat, aber bei weitem nicht in dem Maße, der jetzt von den Medien und Federer-Fans propagiert wird.


1. Und welche Open hast du danach gespielt? :D
2. Beim Spitzensport musst du deine ganze Traingsarbeit auf den einen Termin legen. Danach wird alles ausgerichtet. Eine Woche Krankheit wirft doch alles zurück. Zudem es ja bei längeren Turnieren auch so ist dass man erst während des TUrniers langsam den Höhepunkt erreicht (gerade bei Leuten die das Turnier gewinnen wollen). Das ist alles hochsensibel und da macht eine Woche schon eine kurz vorm Turnier eine Menge aus.
Und wenn es darum geht zu beurteilen ob ein Federer in Topform war, gibt es keine zwei Meinungen.


Federer ist für mich der letzte Künstler im Herrentennis, die letzte große Ausnahme. Da war es schon bitter ihn gg einen "Arbeiter" wie Djokovic verlieren zu sehen. Aber das gehört nun mal zum Tennis. Das nun daraus so eine riesige Sache gemacht wird, verdeutlicht einfach Rogers herausragenden Stellenwert.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
33.257
Punkte
113
Ort
Austria
Federer ist für mich der letzte Künstler im Herrentennis, die letzte große Ausnahme. Da war es schon bitter ihn gg einen "Arbeiter" wie Djokovic verlieren zu sehen. Aber das gehört nun mal zum Tennis. Das nun daraus so eine riesige Sache gemacht wird, verdeutlicht einfach Rogers herausragenden Stellenwert.

kann man so unterschreiben, obwohl djokovic ein viel höheres spielerisches potenzial als z.b. nadal hat, daher freu ich mich dass nole langsam aufdreht und hoffentlich bald nummer 2 sein wird.

zum thema krankheit: dass es ihn in seiner vorbereitung zurückgeworfen hat war sowieso jedem klar, schon allein weil er sein einziges vorbereitungsturnier auslassen musste. ob er nach der extrem harten 5-satzpartie gegen tipsarevic einen kräfteverlust (bedingt durch die schwächung von der krankheit) bekommen könnte stand für mich schon nach dem match fest, aber ich habe die partie gegen berdych nicht gesehen daher kann ich nicht beurteilen wie "schlecht" er zu den bällen stand. gegen djoko hab ich auch nicht viel gesehen, aber da kam mir roger sowieso etwas genervt (vermutlich durch das vergebene 5:3 im ersten satz) vor, vl aber auch schon müde ... ?
alles spekulationen die jetzt niemanden mehr interessieren sollten, so eine niederlage kann roger eigentlich nur mal gut tun ;)
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
28.324
Punkte
113
zum Spiel:

Auch der Erste kam für seine Verhältnisse extrem schlecht....zum Glück ist er, mit einem der stärksten zweiten Aufschläge auf der Tour gesegnet...hohe Variation ...oft als Kick...da kann man so etwas mal verkraften.

Einen der stärksten zweiten? Das Spiel von Djoko ist Toll, aber sein 2. nicht. Er hat gegen Feder kaum einen Punkt mit dem 2. gemacht, das Problem von Tsonga ist das er ein sehr mittelmäßiger Rückhandspieler(speziell bei hohen Bällen) ist, da reicht auch ein durchschnittlicher Kick aus, insbesondere da Tsonga heute nicht so agil und aggressiv war. Er hat das aber trotzdem gut erkannt, aber die Qualität des 2. ist deshalb nicht super.
 

Aronofsky

Rekordaufsteiger
Beiträge
8.973
Punkte
0
Den 1. Aufschlag hat Djokovic heute nicht so sehr gebraucht wie noch gegen Federer. Sein 2. Aufschlag hat heute ausgereicht, da er ihn immer als Kickaufschlag auf die Rückhand serviert hat und Tsonga diesen reihenweise ins Aus gedroschen hat. Er wusste leider garnichts damit anzufangen. Gegen Federer oder Nadal hätte das anders ausgeschaut.
 

Allen

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.432
Punkte
0
Ort
der Schweiz
Federer ist für mich der letzte Künstler im Herrentennis, die letzte große Ausnahme.
Na ja, zumindest so lang bis zur nächsten "Ausnahme". :D

Da war es schon bitter ihn gg einen "Arbeiter" wie Djokovic verlieren zu sehen.
Neee, was Federer einem Spieler wie Djokovic vor hat, ist primär der Aufschlag. Gerade von der Grundlinie seh ich Djokovic mittlerweile im Vorteil. Ferrer ist ein Arbeiter aber doch nicht Djokovic.

Aber das gehört nun mal zum Tennis. Das nun daraus so eine riesige Sache gemacht wird, verdeutlicht einfach Rogers herausragenden Stellenwert.
Klar ist das so. Aber Djokovic ist viel jünger als Federer bei seinem ersten Grand Slam Titel. Ich traue dem Serben alles zu, er hat den Willen, die Klasse (er ist viel besser als du denkst), die mentale Stärke und jetzt auch diesen wichtigen Titel den ihn sicher befreit (Grand Slam gewinnen / dort Federer schlagen).
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.417
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Gerade von der Grundlinie seh ich Djokovic mittlerweile im Vorteil. Ferrer ist ein Arbeiter aber doch nicht Djokovic.

Klar ist das so. Aber Djokovic ist viel jünger als Federer bei seinem ersten Grand Slam Titel. Ich traue dem Serben alles zu, er hat den Willen, die Klasse (er ist viel besser als du denkst), die mentale Stärke und jetzt auch diesen wichtigen Titel den ihn sicher befreit (Grand Slam gewinnen / dort Federer schlagen).

dass vor djokovic eine grosse karriere liegt ist klar, aber ihm jetzt schon "alles" zuzutrauen ist doch etwas überzogen. auch becker oder sampras gewannen mit 17 bzw. 19 grand slam titel, becker stand am ende bei 6, sampras bei 14, das hat also nicht zwingend was zu sagen. michael chang gewann mit 17 die french open, es war der erste und letzte gs titel seiner karriere.

meine prognose: djokovic wird sich unter die top 15, vielleicht top 10 aller zeiten spielen können. aber einen so kompletten und variablen spieler wie federer gibt es nur alle 100 jahre, vielleicht sogar nie wieder. er hat jetzt schon so viele rekorde aufgestellt, wird wohl noch einige aufstellen (u. a. die 14 gs von sampras brechen) und wie viele sagen im tennis einen stellenwert erreichen wie jordan im basketball, merckx im radsport oder gretzky im eishockey.
nole sollte der sein welcher sein erbe antritt, sprich die neue nr. 1 wird. aber so lange federer noch top spielen kann wird das wenn nur zeitweise passieren. und der schweizer ist ja auch erst 26 und noch nicht 30. vielleicht hat rhaeger recht und er wird nie wieder so gut wie 2004 spielen, aber immer noch einige zeit gut genug um grand slam titel zu gewinnen.
 

Nachbars_Lumpi

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.997
Punkte
0
meine prognose: djokovic wird sich unter die top 15, vielleicht top 10 aller zeiten spielen können. aber einen so kompletten und variablen spieler wie federer gibt es nur alle 100 jahre, vielleicht sogar nie wieder. er hat jetzt schon so viele rekorde aufgestellt, wird wohl noch einige aufstellen (u. a. die 14 gs von sampras brechen) und wie viele sagen im tennis einen stellenwert erreichen wie jordan im basketball, merckx im radsport oder gretzky im eishockey.

Dem ist nichts hinzuzufügen, so sehe ich es auch.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.417
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Jetzt übertreibt mal nicht! Er hat einen Grandslam-Titel gewonnen und spielt ähnlich intensiv wie Hewitt und Nadal! Kann gut sein, dass er mit 23 schon wieder auf dem absteigenden Ast ist.

ähm, glaub du hast da was falsch verstanden. er bejahte meinen beitrag zu 100%, und ich schrieb da "djokovic KANN sich unter die top 10-15 aller zeiten spielen", kann, nicht wird (sicher).
und vom spielerischen können hat er wenn du mich fragst mehr drauf als hewitt oder nadal, die beide mehr kämpfer als techniker sind. djoko würd ich vom potential vielleicht mit einem agassi gleichsetzen, ähnliches spiel (mit ein paar unterschieden) + ähnliche anlagen.
 

Nachbars_Lumpi

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.997
Punkte
0
Jetzt übertreibt mal nicht! Er hat einen Grandslam-Titel gewonnen und spielt ähnlich intensiv wie Hewitt und Nadal! Kann gut sein, dass er mit 23 schon wieder auf dem absteigenden Ast ist.

Nein, er ist meilenweit davon entfernt so körperlich anstrengend zu spielen wie Nadal und das sagt dir ein Nadalfan wie ich es einer bin. Djokovic hat mit 20 Jahren schon alle Halbfinals der Grand Slams erreicht, 2 Grand Slam-Finals erreicht und schon einen GS gewonnen, was spricht bitte dagegen, dass jemand, der so ein überragender Allrounder ist wie er am Ende seiner Karriere unter den besten 15 aller Zeiten eingestuft wird? Das Potenzial dazu hat er, ob er das schafft ist eine andere Frage. Aber wer hätte bitte gedacht, dass aus einem Schweizer, der 2003 Wimbledon-Sieger wurde, der vielleicht beste Spieler aller Zeiten wird? Wieso sollte Djoko nicht auch eine Riesenkarriere hinlegen? Jemand, der in so jungen Jahren schon solche Anlagen hat wie er, der wird ganz bestimmt nicht mit 23 auf dem absteigendem Ast sein, aber ich glaube, da spricht ein Federerfan, der Angst vor der Konkurrenz hat.:laugh2:
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.417
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
djokovics mutter gegenüber FOXSports.com:
"As you say, the king is dead. Long live the (new) king,” "This is the first of many Grand Slams. You need to remember that."

das ist das was ich meinte. wenn sie das ausschliesslich auf dieses turnier bezieht drück ich noch ein auge zu. wenn sie´s aber allgemein meint schüttel ich nur den kopf, die hat ja fast noch ne grössere schnauze als muhamamd ali früher. :crazy:
 

R.w.jr.

Bankspieler
Beiträge
3.529
Punkte
113
Einen der stärksten zweiten? Das Spiel von Djoko ist Toll, aber sein 2. nicht. Er hat gegen Feder kaum einen Punkt mit dem 2. gemacht, das Problem von Tsonga ist das er ein sehr mittelmäßiger Rückhandspieler(speziell bei hohen Bällen) ist, da reicht auch ein durchschnittlicher Kick aus, insbesondere da Tsonga heute nicht so agil und aggressiv war. Er hat das aber trotzdem gut erkannt, aber die Qualität des 2. ist deshalb nicht super.

:skepsis:

Djoko hat definitv einen der besten zweiten Aufschläge im circuit. Der ist sogar so tüffte das er oft genug nicht mal seinen "ersten" spielt sondern gleich seinen "zweiten". Ein Federer Game als Maßstab zu nehmen ist lächerlich, auch wenn der Meister schlecht drauf war. 2006 und 2007 war Djoko einer der Spieler die noch eine der besten quoten der gemachten Punkte beim zweiten Aufschlag hatten.

Es gibt nur wenige Spieler welche die Schwächen ihres Gegenübers so gut lesen können wie Djoko um dann ihren Service dementsprechend an zu passen und variieren zu können. Beim Zweiten ist nicht nur die technische Ausführung sowie der Effekt, also extremer kick oder extrem guter slice wichtig, sondern auch das WANN d.h. der jeweilige Zeitpunkt und taktischer Moment. Bei letzteren macht djoko kaum einer was vor ...und das ist nicht nur meine Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
Na ja, zumindest so lang bis zur nächsten "Ausnahme". :D


Neee, was Federer einem Spieler wie Djokovic vor hat, ist primär der Aufschlag. Gerade von der Grundlinie seh ich Djokovic mittlerweile im Vorteil. Ferrer ist ein Arbeiter aber doch nicht Djokovic.


Klar ist das so. Aber Djokovic ist viel jünger als Federer bei seinem ersten Grand Slam Titel. Ich traue dem Serben alles zu, er hat den Willen, die Klasse (er ist viel besser als du denkst), die mentale Stärke und jetzt auch diesen wichtigen Titel den ihn sicher befreit (Grand Slam gewinnen / dort Federer schlagen).


Sehe ich absolut nicht so, aber jedem das Seine. Federer ist DAS Talent in den letzten 20 Jahren im Tennissport. Die Entwicklung die Federer zwischen 18 und 25 gemacht hat, traue ich Djokovic absolut nicht zu. Spielerisch ist er grundsolinde aber verfügt mMN nicht über irgendwas Besonderes.
Dass es mit Federers Durchbruch relativ gesehen etwas länger gedauert hat, liegt einfach an der Komplexität seines SPiels. Wenn andere halt 1 Schlag aus einer Situation heraus spielen können, kann Federer 3 spielen. Das kann durchaus problematisch sein. Bis zum 16 oder 17. Lebensjahr war Federer auch nicht so der Überflieger bei den Junioren, aber nach und nach hat er halt sein SPiel perfektioniert.
Ich freue mich schon auf die nächsten großen Turniere, und bin mir sicher dass ROger spätestens in England und Olympia eine klare Antwort gibt.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.417
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
ich finde djokovic hat ähnlichkeit mit marco huck, welcher ja eigentlich muamer hukic heisst und auch aus serbien kommt:

orig_Marco_Huck_Galerie_5.jpg

2007_03_21_Djokovic_bmain.jpg
 

Allen

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.432
Punkte
0
Ort
der Schweiz
Sehe ich absolut nicht so, aber jedem das Seine. Federer ist DAS Talent in den letzten 20 Jahren im Tennissport. Die Entwicklung die Federer zwischen 18 und 25 gemacht hat, traue ich Djokovic absolut nicht zu. Spielerisch ist er grundsolinde aber verfügt mMN nicht über irgendwas Besonderes.
Aber hallo, hast du Tomaten auf den Augen. Djokovics Grundlinienspiel ist in meinen Augen einzigartig. Er muss seine Punkte, nicht mit irrer Schlaghärte/risikoreichem Spiel herausspielen. Nein, seine Präzision ist ein einfach überragend. Er kann einen Gegner richtig ausspielen. Schau mal seine Longlines an, einfach extraklasse. Seine Crossbälle mit extremen Winkeln. Seine Laufarbeit find ich wie bei Federer auch Top!

Dass es mit Federers Durchbruch relativ gesehen etwas länger gedauert hat, liegt einfach an der Komplexität seines SPiels. Wenn andere halt 1 Schlag aus einer Situation heraus spielen können, kann Federer 3 spielen.
Ja gut, ich find man überbewertet Federer immer etwas. Gegen Dickerchen Nalbandian sah er oftmals sehr schlecht aus. Und Djokovic spielt auch mit viel Intelligenz, ähnlich wie Nalbandian. Ich denke er könnte ihn in Zukunft öfters schlagen. Wenn man sieht wie wenig Federer bei seinen Aufschlagspielen tun muss, ist es klar dass er mehr Reserven für einige Bälle aus der Defensive hat. Es ist immer eine Frage des Drucks und wie viel man laufen muss ... das bestimmt doch massgeblich die Präzision im Spiel. Federer hatte schon immer Mühe gegen Leute die auch clever spielen können. Gegen Leute wie Roddick die einfach nur drauf hauen, setzt er sich meistens ohne Probleme durch.

@Drago
Chang gewann auf Sand, Becker so jung auf Rasen. Beides Oberflächen wo man kein kompletter Spieler sein muss. Zudem ist Djokovic schon längere Zeit die Nummer 3. Federer wurde einfach zu spät wirklich gut, deshalb wird er sicher irgendwann als bester Spieler abgelöst. Wer es sein wird, keinen Schimmer ... bin ja kein Prophet. ;) Vielleicht Djokovic, er hat einfach noch verdammt viel Zeit im Vergleich zu Federer.
 

Rhaegar

Bankspieler
Beiträge
3.676
Punkte
113
Ich kann mich im wesentlichen nur den Worten von Allen anschließen, Djokovic ist absolut einer der vielseitigsten Spieler auf der Tour und ist fast in allen Bereichen absolute Weltklasse. Gerade mental ist er unglaublich stark, in meinen Augen auch der maßgebliche Grund, weshalb er früher als Federer (der gerade in diesem Bereich in frühen Jahren absoluten Nachholbedarf hatte) den absoluten Durchbruch geschafft hat. In meinen Augen hat er nur noch wenige wirkliche Schwächen, dazu zähle ich unter anderem seine Ausdauer, die in meinen Augen noch nicht auf Weltklasseniveau ist und wo er klare Defizite zu Federer und Nadal hat. Dennoch ist er überhaupt nicht mit Spielern wie Chang oder auch Hewitt zu vergleichen, die in extrem jungen Jahren ihre größten Erfolge hatten. Er ist wesentlich vielseitiger, seine Leistungsfähigkeit hängt von wesentlich mehr Faktoren ab, als es bei ziemlich einseitigen Spielern wie Hewitt oder Chang der Fall ist bzw. war.

Insofern sehe ich überragend gute Chancen, dass Djokovic nicht nur der beste Spieler seiner Generation werden kann, sondern auch in die Riege der besten Spieler aller Zeiten aufsteigt. Wie ich bereits häufiger geschrieben habe, sehe ich noch keine Wachablösung im Tennis, aber spätestens in ein, zwei Jahren wird Federer effektiv abbauen und da ist Djokovic immer noch jung genug und wahrscheinlich seinen anderen Gegnern immer noch wesentliche Schritte vorraus, um der dominierende Spieler nach Federer zu werden. Ich stehe quasi in der Mitte zwischen den Federer-Fans, die die Niederlage nur für einen einmaligen Ausrutscher halten und Federer für die nächsten 3-5 Jahre immer noch als dominierenden Spieler sehen und der Gegenpartei, die glaubt mit der Niederlage sei die baldige Ablösung von Federer als weltbestem Tennisspieler besiegelt. Wie gesagt, es kann für das Welttennis nur gut sein, dass mit Djokovic ein Spieler das Niveau von Federer und Nadal erreicht hat, für die nächsten Jahre erhoffe ich mir, dass weitere Spieler diesen Sprung schaffen werden. Auch wenn ich nicht glaube, dass es in den nächsten zehn Jahren einen Spieler geben wird, der aus spielerischer Hinsicht das Bestniveau von Federer erreichen wird.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.417
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Djokovics Grundlinienspiel ist in meinen Augen einzigartig. Er muss seine Punkte, nicht mit irrer Schlaghärte/risikoreichem Spiel herausspielen. Nein, seine Präzision ist ein einfach überragend. Er kann einen Gegner richtig ausspielen. Schau mal seine Longlines an, einfach extraklasse. Seine Crossbälle mit extremen Winkeln.

ich find das hat federer die letzten 4 jahre nicht anders gemacht, besonders 2004 und 2005. in der zeit hat er auch nur 1 mal gegen einen nalbandian z. b. verloren.

Federer wurde einfach zu spät wirklich gut, deshalb wird er sicher irgendwann als bester Spieler abgelöst. Wer es sein wird, keinen Schimmer ... bin ja kein Prophet. ;) Vielleicht Djokovic, er hat einfach noch verdammt viel Zeit im Vergleich zu Federer.

der "beste/grösste" muss nicht zwingend auch der erfolgreichste sein, siehe jordan im basketball (gibt spieler die haben bessere statistiken als er) z. b. die 14er marke von sampras galt eigentlich als fast nicht mehr zu übertreffen, und wenn federer diese noch hochschraubt ist es noch unwarscheinlicher. gerd mülller gilt als zu effektivste türschütze aller zeiten, dabei haben andere mehr tore gemacht als er, pelé ist nur einer davon. müller steht aber diesbezüglich vor ihm weil er in deutlich kürzerer zeit bzw. weniger versuchen prozentual deutlich mehr tore gemacht hat.
federer hat von den letzten 18 grand slams 12 gewonnen, in 3 jahren 3 von 4 davon, das ist schon enorm. zudem ist er der einzige überhaupt welcher 3 unterschiedliche grand slam turniere mindestens 3 mal gewinnen konnte.

djokovic hat nun mit 20 jahren seinen ersten GS gewonnen, federer war 21 (djokovic ist ein jahr und fünf monate früher was ersten sieg angeht), so viel zeit liegt doch nicht dazwischen. egal ob agassi, lendl, connnors, und viele andere, allein 10 grand slam turniere zu gewinnen ist etwas das nur wenige schaffen. agassi z. b. hätte auch etwas mehr als 8 schaffen können wenn er die saison 97 nicht komplett verpennt hätte, und wie schon gesagt haben agassi und djokovic nach meiner meinung grosse ähnlichkeiten, auch talentmässig würd ich sie etwa gleich sehen.

dass djokovic ein ganz grosser wird steht für mich ausser frage. aber dass er an federer oder auch an welche wie sampras, laver oder borg rankommt glaub ich nicht.
speziell federer, so viele spielerischen möglichkeiten wie er hat er einfach nicht. sein rückhand-slice z. b. landet in 10 versuchen 5 mal im netz, besonders wenn er ihn kurz spielt. klar, man braucht nen slice nicht überall, aber speziell auf rasen und als defensivschlag ist er schon ne gute waffe. und seine volleys (vor allem auf der rückhand) sind auch alles andere als weltklasse. nen super volley erkennt man am erreichen von passierbällen bzw. dem plazieren. klar, federer ist da auch nicht so wie rafter, edber, becker oder sampras, aber doch noch gut genug dass man es - im gegensatz zu djokovic - nicht als schwäche sehen kann.

warten wir erst mal den verlauf des jahres ab. djokovic gewann letztes jahr in miami und schied im darauffolgenden turnier früh aus, er muss um jetzt die nr. 1 anzugreifen konstanter werden. zudem fehlt noch der vergleich auf anderen belägen, roger und novak haben noch nie auf rasen und erst einmal auf sand (zählt aber nicht, da war djokovic noch viel zu unerfahren) gegeneinander gespielt.
das einzige was bekannt ist: beide ziehen auf sand gegen nadal den kürzeren. letztes jahr hat der sie sogar nacheinander geschlagen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Allen

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.432
Punkte
0
Ort
der Schweiz
@Rhaegar
Chang und Hewitt war/ist einfach von der Körpergrösse zu klein um im Tennis über längere Zeit zu dominieren. Der Aufschlag ist einfach der wichtigste Schlag im Tennis und da zählt nun mal jeder Zentimeter an Grösse. Einfache Geometriesache ... unter 180cm kann man einfach nicht so hart aufschlagen wie mit 190cm (plus meistens noch die grössere Armlänge). Es ist kein Zufall, dass die meisten Tennisspieler sehr gross sind.

Ich glaube nicht, dass man so variabel wie Federer spielen muss, um die Szene zu dominieren. Ich glaub eher, dass man sich mit besserer (heute meist beidhändiger) Rückhand / noch soliderem Grundlinienspiel, gepaart mit einem super Aufschlag, an die Spitze schieben könnte. Gute Vorhand mit der man Winner schlagen kann, ist bei Djokovic ja auch vorhanden. Federer Slice kann man sicher als variables Spiel auslegen, in meinen Augen ist es aber eher die Schäche der Topspinrückhand die einfach nicht so konstant ist, wie bei anderen Topspielern.

@Drago
Agassi hatte nicht die Spielintelligenz von Djokovic. Er war ein brillianter Fighter, das stimmt ... tschnisch seh ich ihn aber nicht auf dem Niveau des Serben. Zudem war er auch etwas zu klein und hatte somit gegenüber den meisten anderen Topspielern ein Aufschlaghandicap. Djokovic hätte genügend Grösse um ein Topaufschlagspieler zu werden, von daher seh ich ihn eben auch in Zukunft nah an Federer dran.

Der Slice ist ja ein Schlag der ins Repertoire eines einhändige Rückhandspielers gehört. Von daher muss Djokovic diesen Schlag nicht perfekt beherrschen. Zum Trainig des Volleys ist es aber sicher sinnvoll. Beim Stopp seh ich bei Djokovic gute Ansätze (obwohl er fast alle verhauen hat), er schlägt nicht einfach flüssig durch, sondern versucht die normale Bewegung des Grundlinienschlags vorzutäuschen um erst dann den Schlägerkopf abzukippen. Wichtiger noch als die perfekte Ausübung des Stopps, ist dass man nicht schon Absicht im Ansatz erkennt (meine Meinung).
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.417
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
in meinen Augen ist es aber eher die Schwäche der Topspinrückhand die einfach nicht so konstant ist, wie bei anderen Topspielern.

das kannst du nicht allgemein sagen. an tagen wenn er nicht gut drauf ist macht er damit die meisten fehler, richtig. aber an guten tagen macht er damit mehr winner als fehler, und nur das ist entscheidend.

speziell agassi testete federer in ihren spielen 2004 und 2005 in allen belangen, und sein finales fazit dazu war so:
"He's the best I've ever played against. Every shot has that sort of urgency on it. I've played a lot of them (other players), so many years, there's a safety zone, there's a place to get to, there's something to focus on, there's a way. Anything you try to do, he potentially has an answer for and it's just a function of when he starts pulling the triggers necessary to get you to change to that decision."

wenn er physisch und psychisch im einklang ist kommt auch die rückhand mehr als überzeugend.

du musst auch sehen - wie rhaeger das schon ansprich - federer spielt momentan auch nicht mehr das beste was er kann, welches er warscheinlich so 2004/2005 zeigte. er kommt diesem rekord von sampras immer näher, und das macht druck ohne ende, zumal ihn alle regelrecht dazu verdonnern diesen zu brechen, alle schreien danach (besonders die lavers, borgs oder couriers).
diese auf´s und ab´ welche er speziell seit 2007 hat sind wohl u. a. ein resultat davon, und um so mehr spricht es für ihn dass er trotdzem weiter viele majors gewonnen hat. an dem tag wo er den 15 titel schaffen sollte könnte ich mir vorstellen dass alles wieder lockerer wird.

genau mit dieser lockerheit spielt djokovic momentan, auf ihm lastet kein druck und er kann wie jeder junge star frei aufspielen.
 

Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
Aber hallo, hast du Tomaten auf den Augen. Djokovics Grundlinienspiel ist in meinen Augen einzigartig. Er muss seine Punkte, nicht mit irrer Schlaghärte/risikoreichem Spiel herausspielen. Nein, seine Präzision ist ein einfach überragend. Er kann einen Gegner richtig ausspielen. Schau mal seine Longlines an, einfach extraklasse. Seine Crossbälle mit extremen Winkeln. Seine Laufarbeit find ich wie bei Federer auch Top!


Ja gut, ich find man überbewertet Federer immer etwas. Gegen Dickerchen Nalbandian sah er oftmals sehr schlecht aus. Und Djokovic spielt auch mit viel Intelligenz, ähnlich wie Nalbandian. Ich denke er könnte ihn in Zukunft öfters schlagen. Wenn man sieht wie wenig Federer bei seinen Aufschlagspielen tun muss, ist es klar dass er mehr Reserven für einige Bälle aus der Defensive hat. Es ist immer eine Frage des Drucks und wie viel man laufen muss ... das bestimmt doch massgeblich die Präzision im Spiel. Federer hatte schon immer Mühe gegen Leute die auch clever spielen können. Gegen Leute wie Roddick die einfach nur drauf hauen, setzt er sich meistens ohne Probleme durch.




Djokovic Grundlinienspiel ist genau das was ich gesagt habe, grundsolide. Diese neue "Tennisschule-Ost" haben auch noch ganz andere ähnlich gut drauf. Die Rückhand-Longline ist er in der Tat stark, aber sonst sehe ich da nichts Besonderes.
Dass Federer in Zukunft gg ihn nichts geschenkt bekommen wird, ist mir schon klar und es kann durchaus sein dass er nun auch öfters gg Djokovic verliert. Tja gehört halt zum Spiel. Und dass ein Spielertyp wie Federer eher Gegner bevorzugt die viel Tempo und Schlaghärte mitbringen um diesen Schwung dann gg sie zu nutzen, ist ja nicht Neues. Und auch wenn man immer gg einen Gegner verliert, heisst es längst nicht dass er der bessere Spieler ist. Zudem ist sehr optimistisch bin dass Federer zurückschlägt. Aber es ist schon erstaunlich. Da dominiert einer jahrenlang das Tennis, und verliert nach vorhergehender Krankheit und schon war er überbewertet.
 
Oben