Premier League 2015/16


Max Power

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In 9 Tagen geht es schon wieder los :eek: :jubel: Dementsprechend erlaube ich mir mal, den neuen PL-Thread zu eröffnen. Gibt von mir wieder ein paar Zeilen zu den Teams, und zwar ihrer Stärker entsprechend von 20 bis zur 1.

Kritik, Korrekturen und Ergänzungen natürlich erwünscht, hoffentlich interessiert es auch wen :wavey:

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20. Norwich City
19. Watford FC
18. Leicester City
17. Aston Villa
16. AFC Bournemouth
15. Sunderland AFC
14. West Bromwich Albion
13. Newcastle United
12. West Ham United
11. Stoke City
10. Crystal Palace
9. Everton FC
8. Swansea City
7. Southampton FC
6. Tottenham Hotspur
5. Liverpool FC
4. Manchester City
3. Arsenal FC
2. Manchester United
1. Chelsea FC
 
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Max Power

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In den letzten Jahren hatten die Fans der Canaries immer wieder Aufstiege zu feiern, allerdings auch Abstiege zu betrauern - so rutschte man 2009 sogar in die dritte Spielklasse ab. Der letzte Premier League-Stint dauerte immerhin drei Jahre, ehe man sich 2014 nach 7 Niederlagen in den letzten 9 Spielen wieder verabschiedete.

Unter Neil Adams, der trotz des Abstiegs im Amt geblieben war, sah es auch nicht unbedingt nach sofortigem Wiederaufstieg aus: nach 19 Spieltagen lag man lediglich auf Platz 11. Der große Umschwung kam mit einem Trainerwechsel: mit dem jungen Alex Neil feierte man 15 Siege in 22 Spielen und auch wenn es mit dem Direktaufstieg nicht klappte: mit einem 2:0-Sieg über Middlesbrough im Finale der Aufstiegsplayoffs fixierten die Canaries ihre Rückkehr in die höchste Spielklasse Englands.

Dort zu verbleiben ist auch das oberste Ziel für Neil und Co. Besonders einfach dürfte sich dies allerdings nicht gestalten. Im Kader sind noch viele Spieler, die schon 2014 die Klasse nicht halten konnten - und der bislang teuerste Neuzugang Robbie Brady stieg kürzlich mit Hull ebenfalls ab. Generell fehlt es dem Kader auf dem ersten Blick an Qualität, vor allem im Angriff - ich fragte mich beim Begutachten des Kaders immer wieder: "wer soll denn da die Tore machen?" In der letzten Saison war das in erster Linie Cameron Jerome (21 Tore), allerdings kam der in den drei Jahren davor auf gerade mal 9 Tore in 78 PL-Spielen. Grabban hat noch gar nie in der PL gespielt und van Wolfswinkel ist bisher ein absoluter Transferflop. Alles in allem dürften gegnerische Mannschaften nicht gerade in Ehrfurcht erstarren, wenn es gegen die Canaries geht.

Zugänge:
Robbie Brady (Hull City), Youssuf Mulumbu (West Bromwich), Graham Dorrans (West Bromwich), Andre Wisdom (Liverpool/Leihe)

Abgänge:
Mark Bunn (Aston Villa), Javier Garrido, Carlos Cuellar

Manager: Alex Neil
Was haben John Terry, Peter Crouch, Martin Demichelis, Gareth Barry und Tomas Rosicky gemeinsam? Sie alle sind älter als Alex Neil, der seit Januar die Geschicke bei Norwich City leitet und mit gerade einmal 34 Jahren aktuell der jüngste Trainer der Premier League ist. In seiner kurzen Karriere kann Neil bereits auf beeindruckende Erfolge verweisen, schaffte er doch in beiden Saisonen als Trainer einen Aufstieg: zuerst führte er Hamilton Academical zurück in die schottische Premier League, dann gelang ihm mit Norwich der Sprung in die englische Premier League. Man darf gespannt sein, ob Neil auch in der höchsten Spielklasse auf der Insel mit seiner Mannschaft für Furore sorgen kann ...

Player to watch: Nathan Redmond
Wie viele andere junge Engländer wird auch Nathan Redmond seit Jahren gehyped. Für den Flügelspieler ist es jetzt an der Zeit, dies auch rechtzufertigen: in der letzten PL-Saison der Canaries vor zwei Jahren gelang ihm das nur bedingt (1 Tor in 34 Spielen), aber in der zweiten Liga war er zuletzt eine unverzichtbare Stütze - so traf er zum Beispiel auch im entscheidenden Spiel gegen Middlesbrough. Norwich braucht eine weitere Steigerung des 21-Jährigen, wenn man "oben" bleiben möchte.

Prediction: 20.
Aufsteiger sind natürlich immer extrem schwer einzuschätzen, aber Stand heute glaube ich nicht, dass Norwich die Klasse halten kann. Alex Neils Vita liest sich zwar sehr nett, aber ob er das Rüstzeug hat, mit einer Mannschaft mit solch qualitativen Defiziten auch tatsächlich in der Liga zu überleben, darf zumindest angezweifelt werden.

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Max Power

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Vor zwei Jahren in den Playoffs noch knapp gescheitert, diesmal direkt aufgestiegen: Watford ist zurück in der Premier League. Das dürfte den italienischen Geschäftsmann Giampaolo Pozzo, seit 2012 im Besitz des Vereins, besonders freuen. Nach Udinese und Granada darf Pozzo nun also auch einen dritten Verein in einer Topliga sein Eigen nennen und weiteren munteren Wechselspielchen zwischen den Vereinen sollte also nichts im Wege stehen.

Bei den Hornets hofft man natürlich, dass es diesmal besser läuft als in der bislang letzten PL-Saison des Vereins: 2007 stieg man nach nur 5 Siegen und mit 28 Punkte sang- und klangslos nach nur einer Saison im Oberhaus wieder ab. Damit dies nicht wieder passiert, wurde in diesem Sommer die Geldbörse geöffnet: mit Nettoausgaben von knapp 30 Millionen Euro agiert man auf dem Transfermarkt bislang deutlich aggressiver als die beiden anderen Aufsteiger. Etienne Capoue wurde mit 9 Millionen Euro dabei zum teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte, für Jose Manuel Jurado gab man nur minimal weniger aus und auch die Dienste von Steven Berghuis und Valon Behrami ließ man sich einiges kosten. Diese Qualitätsinfusion hatte die Mannschaft auch bitter nötig, um auch in der Premier League bestehen zu können.

Zugänge:
Etienne Capoue (Tottenham), Jose Manuel Jurado (Spartak Moskau), Sebastian Prödl (Werder Bremen), Steven Berghuis (Alkmaar), Valon Behrami (HSV), Jose Holebas (AS Rom), Allan Nyom (Udinese), Miguel Britos (Napoli)

Abgänge:
Jonathan Bond (Reading), Lewis McGugan (Sheffield Wednesday), Marco Motta, Vujadin Savic

Manager: Quique Flores
Im Gegensatz zu den Aufsteiger-Kollegen Eddie Howe und Alex Neil ist hier nix über den Erfolgstrainer zu lesen, der den Aufstieg von der Seitenlinie aus erlebt hat: denn Slavisa Jokanovic wollte nach dem Aufstieg eine saftige Gehaltserhöhung, die Watford aber ablehnte und stattdessen den 50-jährigen Spanier Quique Flores einstellte. Dieser gewann mit Atletico Madrid vor ein paar Jahren die Europa League, konnte danach aber weder bei Al Ahli noch bei Al Ain überzeugen und nach einem kurzen Intermezzo bei Getafe wird Watford nun also sein mittlerweile achter Verein als Trainer.

Player to watch: Etienne Capoue
Capoue kam vor zwei Jahren mit vielen Vorschusslorbeeren von Toulouse zu Tottenham, konnte sich dort aber nie durchsetzen und nach lediglich 24 PL-Spielen im Dienste der Spurs folgt nun der Wechsel zu Watford. Dort hat man natürlich hohe Erwartungen an den vereinsinternen Rekordtransfer und dementsprechend wird er sofort liefern müssen.

Prediction: 19.
Die Stammelf dürfte zu großen Teilen aus Neuzugängen bestehen und auch auf der Trainerbank sitzt ein neuer Mann - da ist es durchaus möglich, dass Watford erst mal ein paar Wochen braucht, um sich einzuspielen und einen Rhythmus aufzubauen. Verschläft man also den Start, könnte es sehr schnell ungemütlich werden.

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Max Power

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West Bromwich 2005, Sunderland 2014 und Leicester 2015: nur diese drei Teams haben es in der PL bisher geschafft, an Weihnachten an letzter Position zu stehen und am Saisonende einen Abstieg doch noch zu vermeiden. Daran hätte selbst fünf Runden vor Schluss niemand gerechnet, doch mit einer beeindruckenden Siegesserie im April und Mai vertrieben die Foxes nicht nur das Abstiegsgespenst, sondern klassierten sich sogar noch auf Platz 14.

Man könnte also glauben, dass bei den Foxes derzeit alles in Butter ist ... weit gefehlt, denn mit Nigel Pearson und Esteban Cambiasso haben die zwei wohl wichtigsten Personen den Verein verlassen. Coach Pearson war während der Saison schon mehrere male angezählt und fiel auch abseits des Sportlichen wiederholt negativ auf (seine Ostrich-PK war da nur ein Highlight von vielen), doch am Ende war es ein Sex Tape dreier Spieler (darunter übrigens auch sein Sohn), das ihm den Job kostete. Sportlich gesehen ist das nach der Aufholjagd im Frühjahr ein Schlag, menschlich gesehen sicher nicht.

Mit Claudio Ranieri wurde ein äußerst erfahrener Mann zum Nachfolger ernannt, doch die nächste Ernüchterung folgte prompt: Mittelfeldstratege Esteban Cambiasso hatte offenbar keine Lust darauf, erneut unter Ranieri zu spielen (wie einst bei Inter) und schlug ein neues Vertragsangebot aus. Für die Foxes ist das ein herber Schlag, war Cambiasso doch eindeutig der konstanteste und wichtigste Spieler in der letzten Saison. Diese Lücke gilt es nun zu schließen ... auf dem Transfermarkt wurde man bisher nicht fündig. Sämtliche bisherigen Neuzugänge haben einen klaren Deutschland-Bezug: Robert Huth wurde nach einer äußerst erfolgreichen Leihe nun fix verpflichtet und mit Shinji Okazaki und Christian Fuchs wechseln zwei Spieler aus der Bundesliga nach Leicester.

Zugänge:
Shinji Okazaki (Mainz), Christian Fuchs (Schalke), Robert Huth (Stoke)

Abgänge:
Estebian Cambiasso, Anthony Knockaert (Standard Lüttich), Matthew Upson (MK Dons), Ben Hamer (Nottingham), Paul Gallagher (Preston), Zoumana Bakayogo

Manager: Claudio Ranieri
Der Lebenslauf des 63-jährigen Italieners spricht eine deutliche Sprache: Ranieri ist seit 27 Jahren recht erfolgreich in den großen Ligen tätig und seine Erfahrung könnte für Leicester pures Gold wert sein. Sein bislang letztes Engagement war eine Katastrophe, aber das könnte auch einfach an der nicht vorhandenen Qualität der griechischen Nationalmannschaft liegen ...

Player to watch: Shinji Okazaki
Leicester hat erst dreimal mehr als 5 Millionen Euro für einen Neuzugang ausgegeben ... alle drei stehen aktuell im Kader und alle drei sind Stürmer. Nach Leonardo Ulloa (10 Mio.) und Andrej Kramaric (9 Mio.) wurde Shinji Okazaki (11 Mio.) unlängst zum teuersten Transfer der Vereinsgeschichte. Entsprechend groß wird der Druck auf Okazaki sein, wie in der deutschen Bundesliga für eine zweistellige Torausbeute zu sorgen. Schafft er das nicht, scharren Kramaric und Jamie Vardy bereits in den Startlöchern ...

Prediction: 18.
Die zweite Saison nach einem Aufstieg gestaltet sich häufig als schwierig - speziell wenn man wie Leicester dann auch noch eine solch unruhige Saisonvorbereitung mit Trainerwechsel bewältigen muss. Ranieri ist ein guter Trainer, aber das alleine wird die Foxes nicht retten.

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Max Power

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Katzen haben neun Leben, heißt es ... ich weiß nicht genau, wie viele Aston Villa hat, aber die sind offenbar ähnlich schwer totzukriegen. Die fetten Jahre unter Martin O'Neill (dreimal in Folge Platz 6) sind jedenfalls längst Geschichte und die Villans finden sich seit mittlerweile vier Jahren alljährlich im knallharten Abstiegskampf wieder. In der abgelaufenen Saison hatte man es Siegen im Saisonfinish über Tottenham, Everton und West Ham zu verdanken, dass man sich erneut mit mickrigen 38 Punkten über den Ziellinie schleppte und über dem Strich blieb.

In den genannten drei Spielen erzielte übrigens Christian Benteke drei der fünf Villa-Tore ... wie auch in den vergangenen Jahren war der Belgier mit enorm wichtigen Toren zur Stelle, um Villa aus der Patsche zu helfen. Solche Heldentaten wird in Zukunft jemand anderer übernehmen müssen, wechselte Benteke doch vor kurzem für eine dicke Stange Geld zum FC Liverpool. Zu allem Überdruss muss Villa auch auf drei andere Stützen verzichten: Kapitän Fabian Delph wechselte nur wenige Tage nach einem Treueschwur doch zu Manchester City, Ron Vlaar verließ ablösefrei den Verein (um sich wenige Tage später das Knie zu zerschießen) und Tom Cleverley (der Schütze der beiden anderen Tore in den oben erwähnten Spielen) wechselte nach Ablauf seiner Leihe lieber zu Everton.

Nach all den Abgängen hat Villa also einen guten Transfersommer bitter nötig. Dafür bedienen sich Tim Sherwood und Co. bislang vor allem in Frankreich: für Jordan Ayew, Jordan Amavi, Jordan Veretout und Idrissa Gueye hat man insgesamt über 40 Millionen Euro ausgegeben. Außerdem steht man wohl kurz vor der Verpflichtung von Emanuel Adebayor, der bei Tottenham schon länger auf dem Abstellgleis steht, aber unter Sherwood damals ganz ordentlich gespielt hat.

Zugänge:
Jordan Ayew (Lorient), Jordan Amavi (Nizza), Jordan Veretout (Nantes), Idrissa Gueye (Lille), Micah Richards (Manchester City), Scott Sinclair (Manchester City), Mark Bunn (Norwich), Jose Angel Crespo (Cordoba), Rudy Gestede (Blackburn)

Abgänge:
Christian Benteke (Liverpool), Fabian Delph (Manchester City), Andreas Weimann (Derby County), Darren Bent (Derby County), Ron Vlaar, Matthew Lowton (Burnley), Yacouba Sylla (Rennes), Antonio Luna (Eibar), Shay Given (Stoke), Nicklas Helenius (Aalborg)

Manager: Tim Sherwood
Der 46-Jährige übernahm Aston Villa im Februar auf dem 18. Platz und führte sie am Ende auf den 17. Rang, von daher hat Sherwood das erreicht, was man mindestens von ihm erhofft hat. Nun startet er in seine erste volle Saison als Coach, nachdem er bei Tottenham und Villa jeweils erst während der Saison übernahm. Dementsprechend ist es schwer, Sherwood wirklich einzuschätzen - niemand weiß so richtig, wie viel Qualität er mitbringt, wenn er eine normale Saisonvorbereitung bestreiten kann. Wir werden sehen.

Player to watch: Jack Grealish
Eines der größten Talente, das die Insel aktuell zu bieten hat. Der 19-jährige Ire kam unter Sherwoods Vorgänger Paul Lambert nur zu Kurzeinsätzen, aber unter Sherwood war er am Ende der Saison bereits Fixstarter und das will er natürlich auch in der kommenden Saison sein. Schafft er das wider Erwartens nicht, hat Villa mit Carles Gil, Charles N'Zogbia und Joe Cole genügend Alternativen.

Prediction: 17.
Nach den Abgängen zahlreicher Leistungsträger ist Villa für mich erneut ein ganz heißer Abstiegskandidat und ich hab sie hier lediglich deshalb auf 17, weil es auf dem Papier drei noch schlechtere Teams gibt. Schlagen die Neuen ein, könnte sich der Klassenerhalt also tatsächlich wieder ausgehen.

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Hawk-Eye

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Ich bin beeindruckt, wieviel Arbeit sich manche User machen. Das ganze Zeugs auszugraben und uns dann noch augenfreundlich zu präsentieren ist schon ein Koffer voll Arbeit. Danke dafür! :thumb:

Mein Weltbild von Österreichern und Fußball kommt ins Wanken.
 

flinkebiggs

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Ich bin beeindruckt, wieviel Arbeit sich manche User machen. Das ganze Zeugs auszugraben und uns dann noch augenfreundlich zu präsentieren ist schon ein Koffer voll Arbeit. Danke dafür! :thumb:

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Dem kann ich mich nur anschließen! Respekt und Danke!
 

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Das ist mal wieder Max Power, der input liefert wie Max Power. :thumb: Sehr informativ.
 

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Die Vorschauberichte lese ich Jahr für Jahr immer wieder gern. :thumb: Es ist immer spannend, einen Einblick in die kleineren Teams zu erhalten, welche man normalerweise nicht so auf dem Schirm hat.

Falls du mal eine kleine Pause brauchst: Ich würde, wenn es dir genehm ist, die Saints übernehmen. :wavey:
 

nbatibo

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Also die Watford-Truppe sieht auf dem Papier wirklich spannend aus, natürlich komplett runderneuert - aber vielleicht funktioniert es ja. Vor allem auf Holebas bin ich gespannt, was hab ich den Kerl zu Piräus-Zeiten abgefeiert - aber auch die Ex-Buli-Fraktion dürfte interessant zu beobachten sein...

:D
 

Max Power

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Wenn man sich die jüngere Vereinsgeschichte der Südengländer ansieht, fällt es schwer, dem AFC Bournemouth in der ersten PL-Saison der Vereinsgeschichte NICHT die Daumen zu drücken. Ich habe meinen sentimentalen Favoriten in den (vermutlich) unteren Tabellenregionen jedenfalls gefunden.

Im Sommer 2008 standen die Cherries nämlich noch am Abgrund. Die Mannschaft war gerade in die vierte Spielklasse abgestiegen und sah sich mit einem drückenden Schuldenberg konfrontiert, weshalb die Teilnahme an der folgenden Saison alles andere als gesichert war. Bournemouth durfte schließlich antreten, musste die Saison nach Missachtungen im Insolvenzverfahren allerdings mit einem Defizit von satten 17 Punkten in Angriff nehmen. Dass man zu Weihnachten den jungen Eddie Howe, der zuvor über zehn Jahre für Bournemouth gekickt hatte, als Trainer bestellte, entpuppte sich letztlich als absoluter Glücksgriff: Bournemouth hielt trotz des massiven Punkteabzugs die Klasse und schaffte in der folgenden Saison wieder den Aufstieg in die dritte Liga.

Dort klassierte man sich zwei Jahre lang im oberen Mittelfeld, ehe Eddie Howe von seinem Burnley-Gastspiel zurückkehrte. Nun gelang prompt der Aufstieg in die zweite Liga, wo man in der abgelaufenen Saison am letzten Spieltag noch an Watford vorbeizog und mit dem Meistertitel erstmals den Aufstieg in die höchste Spielklasse fixieren konnte.

Im Gegensatz zu Mitaufsteiger Watford hält sich Bournemouth auf dem Transfermarkt bislang zurück und setzt eher auf Kontinuität. Ablöse wurde lediglich für einen Spieler bezahlt: der talentierte Abwehrspieler Tyrone Mings wurde für viel Geld von Ipswich (11 Mio. Euro) losgelöst. Ansonsten versuchte man, der Mannschaft etwas Erfahrung einzuimpfen: mit Torhüter Artur Boruc und Abwehrchef Sylvain Distin wurden zwei Routiniers geholt, die der Defensive die nötige Stabilität geben sollen. Mit Christian Atsu konnte man außerdem einen sehr talentierten Angreifer von Chelsea ausleihen.

Zugänge:
Tyrone Mings (Ipswich), Sylvain Distin (Everton), Artur Boruc (Southampton), Josh King (Blackburn), Christian Atsu (Chelsea/Leihe)

Abgänge:
Ryan Fraser (Ipswich), Mohamed Coulibaly (Santander), Joe Partington (Eastleigh), Miles Addison, Ian Harte, Benjamin Büchel, Darryl Flahavan

Manager: Eddie Howe
Mit 37 Jahren gehört Eddie Howe zu den jüngsten Managern in der Premier League, aber sein bisheriger Lebenslauf als Coach ist beeindruckend: mit Bournemouth schaffte er bereits dreimal den Aufstieg. Im Alter von 32 Jahren führte er die Cherries in die dritte Liga, ehe er zum Zweitligisten Burnley wechselte und dort zwei durchschnittliche Jahre verbrachte. Nach seiner Rückkehr nach Bournemouth stiegen die Cherries 2013 in die zweite Liga auf und in der letzten Saison folgte das Meisterstück mit dem erstmaligen Aufstieg in die Premier League. Howe wurde dafür (als erster Nicht-PL-Coach seit 2006) mit dem Manager of the Year Award ausgezeichnet und für seine Leistungen der letzten Jahre mit dem Football League Manager of the Decade Award belohnt. Howe gilt als einer der talentiertesten jungen Coaches und es wird interessant zu sehen, wie er sich in der Premier League schlagen wird.

Player to watch: Callum Wilson
Der 23-jährige Angreifer wurde zuletzt mit deutlich größeren Vereinen in Verbindung gebracht, unterzeichnete vor einigen Tagen aber einen neuen langfristigen Vertrag bei den Cherries. Letzte Saison hatte er mit 20 Saisontoren maßgeblichen Anteil am Aufstieg, nun gilt es, diese Leistungen in der Premier League zu bestätigen.

Prediction: 16.
Von allen Aufsteigern macht Bournemouth auf mich den stabilsten Eindruck und dementsprechend räume ich ihnen auch die besten Chancen für den Klassenerhalt ein. Es wird sich zeigen, ob die Mannschaft ihre Qualitäten auch in der Premier League ausspielen kann oder ob das kleine Fußballmärchen von Südengland ein jähes Ende findet.

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Max Power

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Weiter oben hatte ich ja schon gefragt, wie viele Leben Aston Villa im Abstiegskampf hat. Die gleiche Frage stellt sich auch bei den Black Cats: in den acht Saisonen seit dem Wiederaufstieg 2007 ist man praktisch Stammgast in den unteren Tabellenregionen. Auch in der letzten Saison wurde es wieder einmal eng, den Klassenerhalt fixierte man erst eine Runde vor Schluss durch ein Unentschieden gegen Arsenal. Neben sportlichen Schwierigkeiten sorgte Sunderland in den letzten Jahren auch immer wieder für unschöne Nebengeräusche neben dem Platz: wer Paolo di Canio derart lange als Trainer duldet und Adam Johnson weiterhin beschäftigt, sammelt zumindest bei mir jedenfalls keine Sympathiepunkte.

Rückblickend war die Entscheidung, Coach Gustavo Poyet nach 29 Runden durch Dick Advocaat zu ersetzen, goldrichtig: unter dem Niederländer holte man immerhin 12 Punkte in den letzten 9 Spielen, was eine deutliche Steigerung zu Poyet darstellte (26 Punkte in 29 Spielen) und am Ende ausreichte, um dem PL-Tod erneut von der Schippe zu springen. Dass Advocaat seinen Vertrag entgegen früherer Aussagen doch um ein weiteres Jahr verlängerte, war ein zusätzlicher Bonus für die Black Cats.

Im Gegensatz zu Aston Villa muss Sunderland keine schmerzenden Abgänge wie Christian Benteke verkraften - vermutlich, weil Sunderland gar keine so starken Spieler im Kader hat. Und so hat man in erster Linie die Mannschaft in der Breite verstärkt: Neben dem Königstransfer Jeremy Lens verpflichtete man mit Younes Kaboul und Adam Matthews zwei Abwehrspieler, außerdem wurden Alvarez und Coates nach letztjährigem Leihgeschäft nun fix verpflichtet.

Zugänge:
Jeremy Lens (Dynamo Kiew), Younes Kaboul (Tottenham), Adam Matthews (Celtic), Ricardo Alvarez (Inter), Sebastian Coates (Liverpool)

Abgänge:
Connor Wickham (Crystal Palace), Anthony Reveillere, Santiago Vergini (Getafe/Leihe)

Manager: Dick Advocaat
Mit fast 68 Jahren ist der Niederländer der älteste aktive PL-Coach. Advocaat ist seit über 30 Jahren als Trainer tätig und ist dabei vor allem als Nationalcoach in der ganzen Weltgeschichte herumgetingelt. Sunderland dürfte definitiv seine letzte Station als Trainer sein - schon nach dem Ende der Saison wollte er zurücktreten, bleibt nach einem U-Turn aber jetzt doch noch für ein Jahr.

Player to watch: Jeremy Lens
Der niederländische Nationalspieler dürfte vorerst der einzige Neuzugang sein, der es sofort in die Startelf der Black Cats schafft. Nachdem Sunderland mit nur 31 Saisontoren letztes Jahr den zweitschwächsten Angriff aufs Feld brachten, zählt man jetzt darauf, dass Lens der lahmen Offensive neues Leben einhaucht.

Prediction: 15.
Es würde mich überraschen, wenn sich Sunderland am Ende nicht wieder im untersten Tabellendrittel wiederfindet. Genauso wenig würde es mich überraschen, wenn sie dabei wieder mindestens drei Teams finden, die noch schlechter abschneiden.

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Max Power

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West Bromwich ist eine der wenigen PL-Mannschaften, zu denen mir spontan ganz ganz ganz wenig einfällt ... die sind halt auch jedes Jahr irgendwie dabei, ohne besonders aufzufallen :D

Nach einer durchwachsenen 2013/14er Saison ging es in der letzten Saison wieder leicht bergauf. Zu verdanken hatten die Baggies das in erster Linie Tony Pulis und Saido Berahino. Ersterer übernahm im Winter vom glücklosen Alan Irvine und lenkte das erneut abstiegsgefährdete Schiff in ruhigere Gewässer, letzterer war gefühlt der einzige Spieler, der wusste, wo das gegnerische Tor stand.

Der Verbleib Berahinos ist auch absolute Priorität in diesem Transfersommer: sein Abgang wäre nur sehr schwer zu kompensieren und Tottenham zeigt weiterhin Interesse. Dass er eine Woche vor Saisonstart noch im Kader steht, dürfte die Fans aber vorsichtig optimistisch stimmen. Mit Rickie Lambert wurde jedenfalls ein weiterer Stürmer geholt, außerdem verpflichtete man Innenverteidiger James Chester von Absteiger Hull. Aus meiner Sicht müsste man noch dringend ein oder zwei Außenverteidiger holen, da ist man äußerst schlecht aufgestellt.

Zugänge:
James Chester (Hull), Rickie Lambert (Liverpool), James McClean (Wigan)

Abgänge:
Youssuf Mulumbu (Norwich), Graham Dorrans (Norwich), Donervon Daniels (Wigan), Chris Baird (Derby County), Jason Davidson (Huddersfield), Georgios Samaras

Manager: Tony Pulis
Der 57-jährige Waliser ist ein solider und konstanter PL-Manager: in sieben Jahren PL landete Pulis mit seinen Teams immer zwischen 11 und 14. Und so führte Pulis auch West Bromwich noch auf Rang 13, nachdem er sie im Winter an Position 17 übernahm. Nach vielen Jahren bei Stoke und einer Saison bei Crystal Palace ist dies seine dritte PL-Station. Pulis' Teams werden dabei nie einen Schönheitspreis gewinnen, aber das dürfte ihm völlig egal sein ... und die Ergebnisse geben ihm durchaus recht.

Player to watch: Rickie Lambert
Saido Berahino muss dringend entlastet werden: der 21-Jährige erzielte letzte Saison 14 Tore, der zweitbeste Schütze kam gerade einmal auf 4 Treffer. Rickie Lambert ist einer jener Spieler, die diese Lücke jetzt schließen sollen. Bei Liverpool kam er über eine Reservistenrolle nicht hinaus, aber 2013/14 hat er für Southampton immerhin 13 Tore erzielt. Wenn er daran halbwegs anknüpfen kann, ist das für West Brom schon äußerst wertvoll.

Prediction: 14.
Ich erwarte eine standardmäßige Tony Pulis-Saison: unspektakulär und von den Top 10 ebenso weit entfernt wie von den Abstiegsrängen.

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Deontay

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Bei Sunderland würde ich mal kritisch den 1-Sterne Sturm hinterfragen, so schlecht sind die da jetzt nicht aufgestellt? Lens und Johnson ist ein brauchbarer Flügel, Defoe in der Spitze ein echter Name. Als Back-UP Fletcher und Wickham, ist doch okay. Impulse über das Mittelfeld oder gar kreative Momente sind da vielleicht Mangelware. Aber mit Alvarez hat man auch dort nun eine neue Komponente, die interessant ist.
 

Max Power

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Defoe lebt doch in erster Linie von früheren Glanztaten ... vier Saisontore hauen mich da nicht vom Hocker. Fletcher hat am Anfang der Saison zwei Doppelpacks erzielt und dann ganze 22 Spiele nicht getroffen. Lens kann ich nicht so gut einschätzen, da muss man erst mal abwarten. Aber wenn man die Tore von Fletcher (5), Defoe (4) und Lens (5 in der Ukraine) zusammenzähle, kommt ungefähr das raus, was manche Stürmer in diesen Tabellenregionen im Alleingang erzielen (Berahino, Ulloa, Benteke, Austin, Ings). Dementsprechend hielt ich einen Stern da noch für angemessen, aber klar - es gibt da sicher Streitfälle (hätte West Brom alleine für Berahino auch drei Sterne geben können, aber außer ihm ist da im Sturm halt gar nix los). Vergebe ja auch keine halben Sterne, da hatte ich keinen Bock drauf, im Bildbearbeitungsprogramm ewig rumzuprobieren :D

Und Wickham wird an Crystal Palace verkauft (LINK).
 
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