Weltcup Zakopane 17.1. - 19.1.14


Benjamin

Zahlenfreund
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Das Ganze ist natürlich auch extrem unglücklich gelaufen. Da lässt man Diethart und Wellinger schon nachspringen, was ich absolut richtig fand - und dann gibt es direkt vor ihrem jeweils zweiten Versuch erneut eine längere Unterbrechung, und es erwischt sie anschließend noch schlimmer als zuvor. Ich kann ja durchaus verstehen, dass man es dann noch eine ganze Weile versucht hat - wären 10 oder 15 Springer oben gewesen, hätte man vielleicht früher aufgegeben - aber bei zwei Springern hofft man eben eher, dass es irgendwie geht.

Aber was ich eben - wie viele andere - auch nicht verstehe: Man hatte ja beim ersten Mal eine Unterbrechung vor Diethart und Wellinger, die dafür gesorgt hat, dass die Spur zu nass wurde. Beim zweiten Mal hatte man erneut eine längere Unterbrechung mit haargenau demselben Problem. Warum hat man dann nicht die gleichen Maßnahmen ergriffen, die ja beim ersten Mal auch geholfen haben.

Alexander Pointner regt sich heute absolut zurecht auf; er spricht ja letztlich auch genau das an, was viele von uns kritisieren. Indem die Jury zunächst gestattet hat, dass Diethart und Wellinger nachspringen dürfen, hat sie ja zugegeben, dass die beiden zu stark benachteiligt waren. Beim zweiten Versuch war der Nachteil eher noch größer, insofern ist es unlogisch, dass man den Wettkampf dann wertet.
Allerdings muss man auch zugeben, dass es gerade von seiner Seite aus immer wieder mal unberechtigte Kritik gab - und da ist es zumindest nicht ganz verwunderlich, wenn die Offiziellen ihn nicht ganz Ernst nehmen. Und es würde mich auch interessieren, ob er ebenfalls eine Annulierung des Wettkampfs fordern würde, wenn er beispielsweise Gregor Schlierenzauer irgendwie nach vorn geblasen hätte.
 

metaljuenger

Kamil Stoch-Fan
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Aber warum ist eigentlich immer nur das Geheul groß, wenn ein Topatleht irreguläre Bedingungen hatte und abkackt? Es müsste genauso einen Aufschrei geben wenn weniger bekannte abkacken aber da wird es einfach hingenommen. Es wird wie immer mit zwei verschiedenen Maßstäbe geschaut...

Wenn einer von den Kasachen oder ein Italiener, die eh nicht konkurrenzfähig sind, solche Bedingungen hat, ist es natürlich genauso schade für sie. Da sie aber auch mit guten Bedingungen wohl nicht viel weiter springen würden, ist das finde ich noch eher hinnehmbar, als wenn es bei Topspringern der Fall ist, die evtl. um den Sieg mitspringen. War ja gestern nicht anders bei den Polen. Die waren im Teamspringen auf Platz 3, Schlieri hat plötzlich gute Verhältnisse, Stoch direkt danach nimmer und schon ist Polen wieder vom Treppchen weg. Was solls? Ist halt ein Freiluftsport...
 

Chac

#66
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Die Frage ist halt, ob die Spur überhaupt noch einmal vor Bardals Sprung präperiert worden wäre, wenn Pointner nicht gleich explodiert wäre. Ich denke eher nicht, die Jury hätte alle einfach hinereinander runtergelassen. Und ich bezweifle auch, dass Diethart und Wellinger noch mal hätten springen dürfen.

Aber warum ist eigentlich immer nur das Geheul groß, wenn ein Topatleht irreguläre Bedingungen hatte und abkackt? Es müsste genauso einen Aufschrei geben wenn weniger bekannte abkacken aber da wird es einfach hingenommen. Es wird wie immer mit zwei verschiedenen Maßstäbe geschaut...

Das stimmt es werden oft die schwächeren Athleten geopfert, das ist auch nicht richtig. Immerhin kam die Jury heute mal auf den Gedanken, dass man den Wettkampf neu starten kann, so dass die ersten Athleten auch noch mal springen durften.
 
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nummer5

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Wenn einer von den Kasachen oder ein Italiener, die eh nicht konkurrenzfähig sind, solche Bedingungen hat, ist es natürlich genauso schade für sie. Da sie aber auch mit guten Bedingungen wohl nicht viel weiter springen würden, ist das finde ich noch eher hinnehmbar, als wenn es bei Topspringern der Fall ist, die evtl. um den Sieg mitspringen. War ja gestern nicht anders bei den Polen. Die waren im Teamspringen auf Platz 3, Schlieri hat plötzlich gute Verhältnisse, Stoch direkt danach nimmer und schon ist Polen wieder vom Treppchen weg. Was solls? Ist halt ein Freiluftsport...

Recht hast du aber trotzdem wenn man dass eine für den einen fordert dann muss man dass auch anderen (schlechteren) zu gestehen!
 

nummer5

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Das stimmt es werden oft die schwächeren Athleten geopfert, das ist auch nicht richtig. Immerhin kam die Jury heute mal auf den Gedanken, dass man den Wettkampf neu starten kann, so dass die ersten Athleten auch noch mal springen durften.

Eben. Es passiert viel zu oft dass sie "geopfert" werden...
 

Kirsten

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Und wieder denk ich gebrandmarktes Franzosenkind an die WM-Quali, in der man Chedal opferte und erst, als es auch Küttel fast getroffen hätte, ne Pause einlegte...
 

Ingrid

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Ich bin gestern nicht mehr ins Forum reingekommen und habe jetzt erst einmal alle eure Beiträge gelesen. Jetzt will ich auch noch etwas dazu sagen. Durch das lange Warten sammelte sich in der Spur wieder jede Menge Regenwasser. Ich fand es völlig unverständlich, dass dagegen nichts getan wurde. Man ignorierte das einfach und ließ Wellinger und Diethart bei den gleichen Bedingungen einfach wieder runter. Das war eine Farce ohnegleichen. Immer verstehe ich den Pointner nicht, aber gestern hatte er vollkommen recht. Es ist einfach kein Zusammenhalt unter den Trainern. Das wird sich wahrscheinlich auch nie ändern. Früher hat Reinhard Heß oft seine Meinung gesagt und wurde belächelt. Da könnte ich einige Beispiele anführen, aber das wißt ihr ja selbst. Für mich ist das gestrige Springen völlig ohne Wert. Irgendwas durchzuprügeln auf Kosten der Springer, das geht überhaupt nicht. Und wer hier geschrieben hat, dass man oft Springer opfert, die nicht so gut im Weltcup dastehen, bekommt auch meine Zustimmung.
 
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Sprungbärchen1

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Dirk Thiele hat es ja auch im Intrerview mit Richard Freitag wieder angmerkt, dass am Ende im Zweifelsfall immer einer oder zwei zufrieden sind, und der andere eben nicht. Deshalb wird es aus der Situation heraus nur selten eine einhellige Meinung geben.

Die einzige Möglichkeit weiter in Zukunft diese Situationen zu verhindern ist auch in Zakopane und an anderen Orten eine künstliche Spur zu errichten. Es ist zwar der Wintersportart ansich nicht zuträglich, weil sie ja traditionell auf Schnee stattfindet, aber damit kann man das Thema Spur im Zweifelsfall in Zukunft nahezu absichern.
 

Lena

Lange Guste
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Aber warum ist eigentlich immer nur das Geheul groß, wenn ein Topatleht irreguläre Bedingungen hatte und abkackt? Es müsste genauso einen Aufschrei geben wenn weniger bekannte abkacken aber da wird es einfach hingenommen. Es wird wie immer mit zwei verschiedenen Maßstäbe geschaut...

Danke nummer 5, aber das Problem gibts leider schon seit Jahren...
 
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