Warum enttäuschen die Kubaner?


boxguru

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Ich möchte gerne einmal Eure Meinung hören warum "die" Kubaner als gesamtes im Profibereich eher enttäuschen. Ich sehe so gerne die kubanische Boxschule, doch leider scheint es dass die wenigsten eine optimale Karriere bestreiten wenn sie ins Profilager wechseln. Warum?

Kubanische Amateuere enttäuschen im Gegensatz zu jenen aus dem Osten.

Gomez scheint mir der erfolgreichste Kubaner gewesen zu sein und hat dann in späteren Jahren die Sache auch in den Sand gesetzt. Schade.

Ein Odlanier Solis ist das vielleicht bekannteste Beispiel. An Yan Barthelemy kann sich wahrscheinlich kaum noch Jemand erinnern.

Mir scheint dass viele des Boxens womöglich überdrüssig sind und die notwendige Liebe / Leidenschaft durch den Drill kaputt gegangen ist. Wenn dann noch das rigide Zwangskorsett des Regimes entfällt ist es offenbar dahin mit der Disziplin?
 

speedclem

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also enttäuschen ist jetzt eindeutig übertrieben.
ich erinnere an Joel casamayor, der doch recht erfolgreich war in seinen besten Jahren.
gamboa. der von dir erwähnte Gomez. yoan Pablo hernandez, der sich verletzte...
und als rigondeaux den p4p top5 boxer donaire regelrecht entzauberte, war das eine Wahnsinns Leistung.
gemein ist vielen von den genannten boxern eine recht defensive kampfesführung. das sind sich casamayor und rigondeaux schon sehr ähnlich.
das führte dazu, dass sie keine Publikumslieblinge waren und dadurch schwer an große kämpfe kamen und einen teil ihrer prime verschenkten.
andere wurden schlecht gemanagt. verloren sich in der kapitalistischen, für sie neuen Warenwelt... und man darf nicht vergessen, allzu viele Kubaner kamen eben bisher nicht in den profibereich.
der Schwergewichtler Jorge Gonzales in den 90ern hatte dann auch nicht das nötige talent, der kam im profimodus null zurecht. der hätte bei den 3runden bleiben sollen. solid scheiterte an seiner mangelnden Disziplin. so gibt es eine menge Beispiele, aber gescheitert, das geht mir zuweit.
 

Versts

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Aktuell stehen Yunier Dorticos noch alle Türen im WBSS-Turnier offen, Mike Perez hat sich gut gegen Briedis verkauft und hat sicher noch eine Zukunft im CW... (Wäre interessant zu sehen wie sich Usyk gegen Perez geschlagen hätte)
 

boxguru

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Nun, auf Yan Barthelemy und Odlanier Solis passt das Prädikat enttäuschen leider wie die Faust aufs Auge. Ich denke dass es hier im Forum wenige (Schwergewichts)Boxer gibt die die Fans mehr enttäuscht haben als Solis, wo das Talent so hoch und das dann geleistete so niedrig war.

Aktuell eine große Enttäuschung ist für mich Luis Ortiz der sich selber immer wieder aus dem Rennen nimmt.

Gamboa hätte auch mehr aus seinen Möglichkeiten machen können und hat sicherlich manches in seiner Kariere verschenkt.

Yunier Dorticos ist ein riesen Talent und vielleicht einer der kommenden Männer. Man darf gespannt sein. Vielleicht wird er der erste große kubanische Boxstar.

Mike Perez sehe ich auch sehr gerne und hoffe dass er weiter am Ball bleibt.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Lara ist/war eigentlich auch nie eine Enttäuschung. Seh das mit den Kubanern sehr differenziert. Auf der einen Seite Leute, welche ihr Talent wirklich nicht ausgereizt haben und dem "westlichen Schlendrian" erlagen, andere haben imo weiter diszipliniert gearbeitet und dann auch schöne Erfolge erzielt.
 

Harlekin

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Sehe ich nicht so.
Solis kam halt nicht mit dem Lebensstil klar und hat sich vollgefressen.
Gamboa ist winzig mit kurzen Armen und zu hoch in der Gewichtsklasse. Hatte auch soziale Probleme .
Also 2x Kulturelle Probleme. Boxer aus dem oOsten kommen aus einem "offeeneren Land"
 

untouchable

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Die Erwartungen sind viel zu groß, die kubanische Boxschule ist nicht auf Profiboxen ausgerichtet sondern auf eine andere Sportart.

Osteuropäische Amateure haben meist einen viel besseren ins Profiboxen transferierbaren Stil.
 

Pete512

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Wer ist dann der beste Kubaner aller Zeiten im Profibereich? Juan Carlos Gomez?
 

ElGrandeFumador

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Die Jungs mussten seit klein auf schufften was das Zeug hällt, kein Wunder das sie nach 20 jahren der Sportlichen Sklaverei kaum noch Bock drauf haben...
 

MMA_Boxer

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Schauen wir mal...
 

speedclem

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ich hatte bei meinen Überlegungen nur die exilkubaner mit einbezogen, die im Sozialismus die boxschulen durchliefen.
aber es gab ja noch boxer wie die genannten, oder auch benny "kid" parat, wm im welter, durch seinen Tod im griffith Kampf zu trauriger Berühmtheit gekommen, die vor Castro im boxen für furore sorgten, aber nicht einer bestimmten "staatlichen" boxschule entstammten.
 

Tobi.G

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Ich denke schon dass Rigo der beste war, er ist zwar gegen Loma gnadenlos untergegangen aber in seiner Gewichtsklasse würde er vermutlich noch jeden besiegen können, auch wenn er höchstwahrscheinlich nicht mehr so gut ist wie vor ein paar Jahren. 37 Jahre ist ein beachtliches Alter in den niedrigen Gewichtsklassen.
 

Ἀριστοτέλης

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Kuba hat halt auch nur 10 Millionen Einwohner.. und dann ist ein langjähriger P4P-Boxer (Rigo) und einigen mit Dorticos, Ortiz und Lara, die zumindest zu den Top 5 ihrer Gewichtsklasse gehören, keine so schlechte Ausbeute. Und das es bei den genannten nicht zu noch mehr gereicht hat, lag weder am boxerischen noch das sie unfit wären, sondern eher, dass sie keine große Fanbase haben, damit keine Lobby und so nicht an die großen Fights kommen (natürlich kommen noch andere Gründe dazu, defensive Boxweise bei Lara, Doping bei Ortiz, aber die fehlende Lobby haben alle gemeinsam)
 
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