Russischer Angriffskrieg - Auswirkungen Tennistour


Ist es angesichts des Angriffskrieges richtig, russische SportlerInnen von Wimbledon auszuschließen?

  • Ja, es darf keine Bühne für mögliche russische Propaganda geben

    Stimmen: 31 52,5%
  • Nein, ein pauschaler Ausschluss von Einzelsportlern ist überschießend

    Stimmen: 28 47,5%

  • Umfrageteilnehmer
    59

solomon

Nachwuchsspieler
Beiträge
440
Punkte
43
wahnsinn, wie ekelhaft... diskriminierung pur. schön wäre jetzt wenn alle anderen spieler geschlossen den boykott von wimby erklären würden, wenn die russen nicht spielen spielen dürfen. das wäre dann mal echte solidarität.
 

Murphy

Bankspieler
Beiträge
12.956
Punkte
113
Ort
Bremen
Das ist mal wieder die totale Hexenjagd und Sippenhaft. Nicht jeder Sportler ist auch gleichbedeutend ein Putin-Freund und nicht jeder Sportler hat die mediale Wirkungsmacht auf die russische Bevölkerung wie es sich der Westen gerade wünscht. Für mich ist Medvedev weder in die eine Richtung (Pro-Putin) noch andere (Contra Krieg) in Erscheinung getreten. Ob die totale Isolation vom Wettkampfgeschehen die beste Lösung ist, wage ich zu bezweifeln. In der Kultur läuft es ja ähnlich, wo sich jeder Russe erstmal rechtfertigen und verantworten muss. Nicht jeder Künstler ist eine Netrebko, in deren Glanz sich Putin immer recht freizügig sonnen durfte.
 

Murphy

Bankspieler
Beiträge
12.956
Punkte
113
Ort
Bremen
Bin ganz bei dir, zumal es ja bspw bei den Covid-Impfungen von ATP-Seite hieß, die Spieler seien wie Einzelunternehmer zu betrachten, weshalb generelle und pauschale Vorgaben nicht möglich seien. Insofern wäre es nur fair, hier ähnlich vorzugehen. Das IOC hat allerdings alle Verbände dazu aufgerufen, russische Sportler nicht mehr teilnehmen zu lassen.. gut möglich also, dass es von der ATP oder ITF keine generelle Regel gibt, einzelne nationale Verbände und Veranstalter da aber anders vorgehen könnten.

Forderungen vom IOC sind ja teilweise nicht das Papier wert, auf dem sie stehen, zumal in vielen Gremien oder Teilverbänden noch hochrangige russische Funktionäre sitzen und eine Aussage, die ich aus Richtung IOC auch wahrgenommen habe, besagte, dass es Funktionäre des IOC seien, die unabhängig der Staatsbürgerschaft das IOC in dem jeweiligen Land vertreten, de facto also ein "IOC-Diplomat".
 

Tuco

Bankspieler
Beiträge
28.978
Punkte
113
Du machst es dir etwas einfach. Klar ist das Diskriminierung, weil hier einzelne Menschen auf Grund ihrer Nationalität ausgeschlossen werden. So etwas in normalen Zeiten ... man muss nichts weiter dazu sagen, dass dies ein Sargnagel für ein Turnier sein könnte. Aber wir haben halt keine normalen Zeiten ...

Ein großer Krieg mitten in Europa, entfacht von einem Irren an der Spitze einer Atommacht. Der Westen steht weitestgehend hilflos da, da eine militärische Intervention einen 3. Weltkrieg und damit vielleicht das Ende von allem bedeuten könnte. Die einzig realistische Chance, Putin zu Fall zu bringen, ist eine Rebellion von großen Teilen der Russen selber. Ob man jetzt mit dem Ausschluss von russischen Tennisspielern von einem Turnier viel bezwecken kann, das sei mal dahingestellt, aber die Idee ist doch klar: Russland (also auch Menschen, die das Land repräsentieren) sollen ausgeschlossen werden, um letztlich den Druck auf das Regime in Moskau zu erhöhen!

"Dahingestellt" ist gut - das ist doch eher komplett abwegig bis lächerlich. Niemand wird ernsthaft glauben, dass so eine Maßnahme einen Einfluss auf Putin haben kann, die Verantwortlichen in Wimbledon nicht, ein schmieriger Populist wie Boris Johnson (dass der jetzt sofort auf diesen Zug aufspringt, war klar) schon gar nicht. Es ist ein reines Symbol, nicht mehr und nicht weniger. Kann man ja gut finden, aber man sollte nicht vergessen, dass es auf dem Rücken von Spielern ausgetragen wird, die überhaupt keinen Einfluss auf die Entscheidungen von Putin haben. Leute einfach nur für ihre Nationalität oder Herkunft zu bestrafen, ist und bleibt extrem fragwürdig, da spielt es auch überhaupt keine Rolle, ob gerade ein Krieg stattfindet oder nicht. Das muss man schon mal festhalten, sonst kann sich das in eine gefährliche Richtung entwickeln, es gibt ja durchaus sehr krasse historische Beispiele wie das hier:



Dieses unter neutraler Flagge starten ist doch komplett wirkungslos. Ob jetzt die russische Flagge neben Medvedev steht oder nicht, jeder weiß, welche Nationalität er hat. Und viele russische Sportler sind stolz, für ihr Land anzutreten.

Dein Beispiel mit Pawljutschenkowa ist natürlich korrekt. Sie hat den Mut gehabt, wirklich klar Stellung zu beziehen und damit auch gegen Putin. Aber wie viele andere Sportler haben derart klare Worte gefunden?! Nimm doch mal Medvedev selber. Lässt man mal außen vor, dass er sicherlich noch viele Freunde und Verwandte in Russland hat und er dort nichts "verspielen will", dann waren seine Worte zu diesem Kriegsausbruch absolut jämmerlich. Getreu dem Motto: Bloß mit niemandem verscherzen. Eine echte Verurteilung dieses brutalen Angriffskriegs oder von Putin selber, davon habe ich nichts gelesen bei Medvedev. Ja, auch das ist verständlich, wenn jeder nur an sich und seine Familie denkt. Aber wenn jeder so handelt, würde niemand in Russland gegen Putins Regime aufstehen. Und da man jedem Menschen nur vor den Kopf gucken kann ... vielleicht gibt es ja russische Sportler, deren Herz an Putin hängt?! Im Falle von Medvedev oder z.B. auch Rublev würde mich das wundern, weil beide von der westlichen Welt und ihren Werten sportlich und finanziell profitieren. Soll aber auch welche geben, die trotz allem Diktatoren anhimmeln. Da hat sich WIM eben dazu entschieden, einen derart pauschalen Schritt zu gehen. Schön finde ich das auch nicht, aber die Idee dahinter ist nachvollziehbarer, als du sie hier darstellst. Mit Aufmerksamkeitsgeneration hat das nichts zu tun. Turniere schaden sich doch selber damit, wenn sie Spitzenspieler nicht teilnehmen lassen.

Ich finde auch, dass vor allem Medvedev sich klarer gegen den Krieg äußern könnte. Aber man sollte auch nicht vergessen, dass man dem Putin-Regime alles zutrauen muss. Ich würde an seiner Stelle schon befürchten, dass meine Angehörigen in Russland darunter zu leiden hätten, wenn ich Putin entschieden kritisiere, und würde das erst machen, wenn ich alle vorher außer Landes geschafft hätte. Das ist für einen Tennis-Multimillionär natürlich theoretisch eine Option, aber die müssen es auch wollen und mitmachen. Dass die ukrainischen Spielerinnen das in ihrer Verzweiflung fordern, ist aber natürlich völlig verständlich.
 
Zuletzt bearbeitet:

L-james

Allrounder
Beiträge
38.743
Punkte
113
Du machst es dir etwas einfach.

Ich mach mir überhaupt nichts einfach. Das was du da gut heißt, ist nichts anderes wie Sippenhaft.

Ich habe doch gesagt, dass es sinnvoll und notwendig ist, russische Verbände, Teams und Sponsoren auszuschließen, aber doch nicht einzelne Menschen weil sie russischer Herkunft sind. Wie traurig und niederträchtig ist das bitte? Warum sollen einzelne Menschen die nicht in Russland wohnhaft sind und für sich selber antreten, ausgeschlossen werden? Das macht überhaupt keinen Sinn und ist nichts anderes als Diskriminierung und richtig ekelhaft.

Es gibt so viele die den Unterschied einfach nicht kapieren. Das ist eine sowas von krass negative Entwicklung der Gesellschaft, war bereits schon beim Impfthema ein großes Problem und menschenverachtend.

Ansonsten ist das Heuchelei höchsten Grades. In der Vergangenheit wurden viele sehr fragwürdige Kriegshandlungen und Menschenrechtsverletzungen von Staaten begangen, da ist aber Wimbledon nicht auf die Idee gekommen jemanden auszuschließen. "Russenhetze" ist jetzt aber akzeptiert, deshalb holt man diesen ekelhaften Hammer raus und wird auch noch von Teilen der Bevölkerung unterstützt.
Traurig, einfach nur traurig.
 

solomon

Nachwuchsspieler
Beiträge
440
Punkte
43
Ich mach mir überhaupt nichts einfach. Das was du da gut heißt, ist nichts anderes wie Sippenhaft.

Warum sollen einzelne Menschen die nicht in Russland wohnhaft sind und für sich selber antreten, ausgeschlossen werden? Das macht überhaupt keinen Sinn und ist nichts anderes als Diskriminierung und richtig ekelhaft.

Es gibt so viele die den Unterschied einfach nicht kapieren. Das ist eine sowas von krass negative Entwicklung der Gesellschaft, war bereits schon beim Impfthema ein großes Problem und menschenverachtend.

Ansonsten ist das Heuchelei höchsten Grades. In der Vergangenheit wurden viele sehr fragwürdige Kriegshandlungen und Menschenrechtsverletzungen von Staaten begangen, da ist aber Wimbledon nicht auf die Idee gekommen jemanden auszuschließen. "Russenhetze" ist jetzt aber akzeptiert, deshalb holt man diesen ekelhaften Hammer raus und wird auch noch von Teilen der Bevölkerung unterstützt.
Traurig, einfach nur traurig.

(y)

zum fetten teil:
ich frage mich, wo waren denn die entsprechenden saktionen oder die ausschlüsse als die USA afghanistan oder den irak bomardierten?
... oder was ist mit libyen oder dem jemen? aber lassen wir das. diese verlogenheit das mit zweierlei maß messen sollte langsam wirklich jedem ins gesicht springen und die augen öffnen.

und ja, es ist eine absolut erschreckende entwicklung in der gesellschaft zu erkennen. es begann mit corona und wird nun fortgesetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ballking

Bankspieler
Beiträge
2.192
Punkte
113
Ort
Niederrhein
Es deutet wohl vieles darauf hin, dass Wimbledon russische Tennisspielerinnen und Tennisspieler vom Turnier ausschließen und deren Teilnahme verbieten wird. Das wäre vor allem für Medwedew im Hinblick auf sein Comeback und im Kampf um die Nr. 1 ein herber Rückschlag. Eine entsprechende PK wird es aller Voraussicht nach im Lauf der nächsten Woche geben, dann wissen wir mehr.
Leider völlig richtig.
Sport ist ein wichtiges Vehikel für autokratische Regime und Diktaturen zur Außendarstellung; dieses Werkzeug wegzunehmen ist nur konsequent.
Tut einen für die einzelnen Sportler natürlich leid, gerade für die die sich gegen den Krieg und Putin aussprechen.
Die "Z"-Jubler können dagegen bleiben wo der Pfeffer wächst.
 
Zuletzt bearbeitet:

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
33.616
Punkte
113
Ort
Austria
Da die Meinungen hier durchaus kontrovers diskutiert werden, habe ich mir erlaubt, eine entsprechende Umfrage anzufügen :)
 

Murphy

Bankspieler
Beiträge
12.956
Punkte
113
Ort
Bremen
Leider völlig richtig.
Sport ist ein wichtiges Vehikel für autokratische Regime und Diktaturen zur Außendarstellung; dieses Werkzeug wegzunehmen ist nur konsequent.
Tut einen für die einzelnen Sportler natürlich leid, gerade für die die sich gegen den Krieg und Putin aussprechen.
Die "Z"-Jubler können dagegen bleiben wo der Pfeffer wächst.

Dann sollte man doch aber dabei auch konsequent sein und nach einheitlichen Regeln handeln. So werden z.B. Nordkoreaner auch nicht flächendeckend ausgeschlossen.

Wo ist die Grenze? In z.B. Pakistan oder Thailand herrschen auch Militärdiktaturen. Über diversen afrikanischen Ländern brauchen wir diesbezüglich auch gar nicht reden. Von Saudi-Arabien ganz zu schweigen, wo man z.B. sehr gerne die F1 veranstaltet.
 

Tuco

Bankspieler
Beiträge
28.978
Punkte
113
Da die Meinungen hier durchaus kontrovers diskutiert werden, habe ich mir erlaubt, eine entsprechende Umfrage anzufügen :)


Ich finde die erste Option etwas seltsam formuliert - was sollte das denn für eine "Propaganda" sein? Weder Medvedev noch Rublev sind jemals über das Achtelfinale in Wimbledon hinausgekommen, bei den Damen haben sie sowieso keine Titelkandidatin - realistisch ist ein russischer Sieg dort ohnehin nicht so wirklich. Aber selbst wenn der unwahrscheinliche Fall einträte und ein Russe gewinnt - das soll dann einen Einfluss auf den Krieg haben, glaubt das irgendwer tatsächlich?

Wenn damit gemeint ist, dass man verhindern will, dass russische Spieler Propaganda für Putin betreiben - natürlich, in dem Fall sollte man sie sofort ausschließen, nicht nur von Wimbledon, da sind sich hier wahrscheinlich auch alle einig . Aber das ist bisher doch noch nie vorgekommen, oder?
 
G

Gelöschtes Mitglied 505

Guest
Da die Meinungen hier durchaus kontrovers diskutiert werden, habe ich mir erlaubt, eine entsprechende Umfrage anzufügen :)

Und imo falsch/nicht richtig formuliert. Es darf keine Bühne für russische Propaganda geben. Da sollten sich alle einig sein. Dass die Teilnahme russischstämmiger Spieler dies automatisch bedeuten würde, ist schlicht falsch. Es kann imo nicht sein, dass Menschen aufgrund ihres Ausweises/Geburtslandes ausgeschlossen werden. Am Beispiel von Medvedev sieht man imo auch die ganze Absurdität. Der Mann hat als Kind Russland verlassen und hat seitdem seinen Lebensmittelpunkt nicht in Russland. Wäre es dann hier für alle okay wenn er für Frankreich antritt?! Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Btw, sollte besser auch Zverev ausgeschlossen werden... Wir haben ja gesehen welche Position die Russlanddeutschen mit ihren Autokorsos einnehmen, der Aufschrei in Non-Sports war ja auch entsprechend... Hat er hierzu in aller Deutlichkeit Stellung bezogen? Nein? Der Mann redet mit seiner Mutter russisch, also direkt ausschliessen!

Der Ausschluss gegen Weissrussland ist btw komplett absurd... Seit Jahrzehnten wären sich dort die Menschen gegen ihren irren Diktator. Leben in Armut und Unterdrückung. Zich Weissrussen inklusive der derzeitigen (wenn auch selbsternannten) Regierung sind im Exil, aber sie werden alle bestraft für seine Taten? Als hätten sie ihn irgendwann, irgendwo gewählt und unterstützt.

Ich verstehe auf der anderen Seite, dass die derzeitige Situation für ukrainische Sportler kaum (er)tragbar ist. Ich würde aber eher den Vorschlag von Kostyuk befürworten, alle russischstämmigen Sportler müssen sich klar und öffentlich gegen Putin/den Krieg stellen bzw. sich distanzieren, dann dürfen sie weiter unter neutraler Flagge antreten.

Dieser Ausschluss jetzt wird imo das genaue Gegenteil bringen von dem was man sich eigentlich erhofft, ein Trotz-Zusammenschluss der Russen und Belarussen und imo ein Präzedenzfall für die Zukunft. Und wir wissen alle, der nächste US Amerikanische (militärische) Konflikt ist nur eine Frage der Zeit... und dann bin ich auf die einzelnen Ausreden gespannt. Aber der permanente Verweis darauf, dass das jetzt ja was vollkommen anderes ist, weil im zivilisierten Europa, sagt ja schon alles aus über die Denke des ein oder anderen hier.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
33.616
Punkte
113
Ort
Austria
Ich finde die erste Option etwas seltsam formuliert - was sollte das denn für eine "Propaganda" sein? Weder Medvedev noch Rublev sind jemals über das Achtelfinale in Wimbledon hinausgekommen, bei den Damen haben sie sowieso keine Titelkandidatin - realistisch ist ein russischer Sieg dort ohnehin nicht so wirklich. Aber selbst wenn der unwahrscheinliche Fall einträte und ein Russe gewinnt - das soll dann einen Einfluss auf den Krieg haben, glaubt das irgendwer tatsächlich?

Wenn damit gemeint ist, dass man verhindern will, dass russische Spieler Propaganda für Putin betreiben - natürlich, in dem Fall sollte man sie sofort ausschließen, nicht nur von Wimbledon, da sind sich hier wahrscheinlich auch alle einig . Aber das ist bisher doch noch nie vorgekommen, oder?
Und imo falsch/nicht richtig formuliert. Es darf keine Bühne für russische Propaganda geben. Da sollten sich alle einig sein. Dass die Teilnahme russischstämmiger Spieler dies automatisch bedeuten würde, ist schlicht falsch. Es kann imo nicht sein, dass Menschen aufgrund ihres Ausweises/Geburtslandes ausgeschlossen werden. Am Beispiel von Medvedev sieht man imo auch die ganze Absurdität. Der Mann hat als Kind Russland verlassen und hat seitdem seinen Lebensmittelpunkt nicht in Russland. Wäre es dann hier für alle okay wenn er für Frankreich antritt?! Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Btw, sollte besser auch Zverev ausgeschlossen werden... Wir haben ja gesehen welche Position die Russlanddeutschen mit ihren Autokorsos einnehmen, der Aufschrei in Non-Sports war ja auch entsprechend... Hat er hierzu in aller Deutlichkeit Stellung bezogen? Nein? Der Mann redet mit seiner Mutter russisch, also direkt ausschliessen!

Der Ausschluss gegen Weissrussland ist btw komplett absurd... Seit Jahrzehnten wären sich dort die Menschen gegen ihren irren Diktator. Leben in Armut und Unterdrückung. Zich Weissrussen inklusive der derzeitigen (wenn auch selbsternannten) Regierung sind im Exil, aber sie werden alle bestraft für seine Taten? Als hätten sie ihn irgendwann, irgendwo gewählt und unterstützt.

Ich verstehe auf der anderen Seite, dass die derzeitige Situation für ukrainische Sportler kaum (er)tragbar ist. Ich würde aber eher den Vorschlag von Kostyuk befürworten, alle russischstämmigen Sportler müssen sich klar und öffentlich gegen Putin/den Krieg stellen bzw. sich distanzieren, dann dürfen sie weiter unter neutraler Flagge antreten.

Dieser Ausschluss jetzt wird imo das genaue Gegenteil bringen von dem was man sich eigentlich erhofft, ein Trotz-Zusammenschluss der Russen und Belarussen und imo ein Präzedenzfall für die Zukunft. Und wir wissen alle, der nächste US Amerikanische (militärische) Konflikt ist nur eine Frage der Zeit... und dann bin ich auf die einzelnen Ausreden gespannt. Aber der permanente Verweis darauf, dass das jetzt ja was vollkommen anderes ist, weil im zivilisierten Europa, sagt ja schon alles aus über die Denke des ein oder anderen hier.
Ich habe mich bei der Formulierung an das Hauptargument der britischen Regierung bzw. der zuständigen Ressorts gehalten, wo es sinngemäß hieß: Man wolle russischen Sportlern keine Bühne für Erfolge geben, die dann wiederum vom Kreml für Propagandazwecke missbraucht werden können. Ich habe hier keine inhaltliche Wertung vorgenommen, sondern mich an die offiziellen Stellungnahmen gehalten.

A statement from the LTA said it is "important to do all it can to support Ukraine at this time".

"The LTA believes that tennis must join many other areas of sport and public life in sending a clear signal to the Russian and Belarusian states that their actions are the subject of international condemnation," a statement read.

"The continuing participation of Russian and Belarusian nationals at events risks providing a boost to these regimes when there is an unprecedented international effort to isolate them and sanction their actions."

UK sports minister Nigel Huddleston welcomed the "decisive action" by the AELTC and LTA.

"The UK has taken a leading role internationally to make clear President Putin must not be able to use sport to legitimise Russia's barbaric invasion of Ukraine. Whilst the withdrawal of individual athletes is a complex issue that will divide opinion, there is a bigger cause at stake."

Culture Secretary Nadine Dorries added: "This decision means Putin won't use the most iconic Grand Slam in tennis to try to legitimise the horrors he is inflicting on the Ukrainian people. The right move."
 

rÖsHti

Bankspieler
Beiträge
19.332
Punkte
113
Vorher mussten alle Sportler die Klappe halten wenn es um Politik ging und auf einmal müssen alle russische Sportler sich gegen Putin aussprechen obwohl dass fur sie gefahrlich sein könnte ?

Mussten sich die chinesische Sportler vor Olympia auch gegen das Genozid im eigenen Land ?
 

Tuco

Bankspieler
Beiträge
28.978
Punkte
113
Ich habe mich bei der Formulierung an das Hauptargument der britischen Regierung bzw. der zuständigen Ressorts gehalten, wo es sinngemäß hieß: Man wolle russischen Sportlern keine Bühne für Erfolge geben, die dann wiederum vom Kreml für Propagandazwecke missbraucht werden können. Ich habe hier keine inhaltliche Wertung vorgenommen, sondern mich an die offiziellen Stellungnahmen gehalten.


Also letztlich Tory-Propaganda, um bei dem Begriff zu bleiben... ;)

Das wäre natürlich übertrieben, der smiley ist bewusst gewählt. Aber dass Boris Johnson hier auf ziemlich billige Art und Weise versucht, auf Kosten von Sportlern Stimmung zu machen und wahrscheinlich auch von seinen eigenen Problemen abzulenken, auf den Gedanken kann man schon kommen.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
33.616
Punkte
113
Ort
Austria
Also letztlich Tory-Propaganda, um bei dem Begriff zu bleiben... ;)

Das wäre natürlich übertrieben, der smiley ist bewusst gewählt. Aber dass Boris Johnson hier auf ziemlich billige Art und Weise versucht, auf Kosten von Sportlern Stimmung zu machen und wahrscheinlich auch von seinen eigenen Problemen abzulenken, auf den Gedanken kann man schon kommen.
ich weiß ehrlich gesagt nicht ganz was du in dem Zusammenhang von mir willst. Ich hab die Frage mit jenem Hauptargument formuliert, das vom Veranstalter und der Politik verwendet wird, warum russische SpielerInnen eben ausgeschlossen werden. Don't hate the player, hate the game ;)
 

Tuco

Bankspieler
Beiträge
28.978
Punkte
113
ich weiß ehrlich gesagt nicht ganz was du in dem Zusammenhang von mir willst. Ich hab die Frage mit jenem Hauptargument formuliert, das vom Veranstalter und der Politik verwendet wird, warum russische SpielerInnen eben ausgeschlossen werden. Don't hate the player, hate the game ;)


Wie kommst du darauf, dass ich "von dir etwas will"? Du hast geschrieben...

Ich habe mich bei der Formulierung an das Hauptargument der britischen Regierung bzw. der zuständigen Ressorts gehalten

... und ich habe darauf hingewiesen, dass man die Motive der britischen Regierung hier durchaus hinterfragen kann, mehr nicht. Wenn du es nicht genauso siehst wie sie, brauchst du dich insofern auch nicht angesprochen fühlen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.446
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Alles verrückt irgendwie. Vor gut 20 Jahren sah man noch solche Fotos:

images


Safin, A. Medvedev und Kafelnikov.

Weiss noch zu gut als Andrej Medvedev mal sagte, er hätte sehr gern mit den Beiden beim Davis Cup in einem Team gespielt.

Wenn man die Entscheidung der Wimbledon-Veranstalter mal rumdreht: Sollten dann ukrainische Spieler, die russische Freunde oder gar Verwandte haben, nich auch ausschliessen?

Das nimmt alles groteske Züge an. Sport und Politik sollte man immer trennen. Ich könnte ja noch verstehen, dass man Alexander Povetkin oder Nikolay Valuev, die früher für den deutschen Sauerland-Boxstall hier in Deutschland geboxt haben, wenn sie noch aktiv wären von diversen Sachen ausschliessen würden, weil sie sich eben klar Pro-Putin geäussert haben und sein Vorgehen in der Ukraine für richtig halten.

Genau wie die MMA Legende Fedor Emelianenko, zumindest hielt der früher immer zu Putin, und sprach auch mal über die Ukraine, sprich stimmte zu dass dort Nazis regieren.
(Untertitel anschalten, ist auf Englisch)

Das könnt ich alles noch nachvollziehen. Aber grundsätzlich zu sagen: Du bist Russe, Du wirst hier ausgeschlossen, das find ich schon extrem!

Glaub die Briten sind da zu sehr inter Boris Johnson. Der darf ja nicht mehr nach Russland einreisen. Das soll vlt so ne Retourkutsche dafür sein.
 

Fenomedal_22

Bankspieler
Beiträge
2.012
Punkte
113
Alles verrückt irgendwie. Vor gut 20 Jahren sah man noch solche Fotos:

images


Safin, A. Medvedev und Kafelnikov.

Weiss noch zu gut als Andrej Medvedev mal sagte, er hätte sehr gern mit den Beiden beim Davis Cup in einem Team gespielt.
Naja, die aktuelle Situation wurde ja ausschließlich durch die kranken Fantasien des Regimes in Moskau hervorgerufen. Ich bin mir sicher, dass bis vor wenigen Wochen das Verhältnis von ukrainischen zu russischen Sportlern (und umgekehrt) weitestgehend normal war. Beide Völker sind sich ja auch ziemlich nah, viele Russen haben Freunde und Bekannte in der Ukraine.

Dass gerade ukrainische Sportler harte Maßnahmen gegen russische Sportler fordern, ist doch verständlich. Dieser Krieg, gerade auch die gnadenlose Härte und Brutalität, mit der er geführt wird, hat alles verändert. Leider kann man sich bei vielen nicht sicher sein, wie sie wirklich zu Putin und seinen kranken Plänen stehen. Wenn ich ukrainischer Sportler wäre, würde es mir aktuell jedenfalls nur ganz schwer fallen, gegen Russen anzutreten, völlig egal, unter welcher Flagge die spielen. Da würde sich mir die Frage stellen: Wie denkt mein Gegenüber wohl über den Krieg? Findet er es vielleicht sogar gut, dass Putins Regime dort Ukrainer abschlachten lässt?!

Per se sollte man Sport und Politik natürlich trennen. In solch einem Fall ist das aber nur schwer möglich.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
33.616
Punkte
113
Ort
Austria
Wie kommst du darauf, dass ich "von dir etwas will"? Du hast geschrieben...



... und ich habe darauf hingewiesen, dass man die Motive der britischen Regierung hier durchaus hinterfragen kann, mehr nicht. Wenn du es nicht genauso siehst wie sie, brauchst du dich insofern auch nicht angesprochen fühlen.
Ich finde die erste Option etwas seltsam formuliert - was sollte das denn für eine "Propaganda" sein? Weder Medvedev noch Rublev sind jemals über das Achtelfinale in Wimbledon hinausgekommen, bei den Damen haben sie sowieso keine Titelkandidatin - realistisch ist ein russischer Sieg dort ohnehin nicht so wirklich. Aber selbst wenn der unwahrscheinliche Fall einträte und ein Russe gewinnt - das soll dann einen Einfluss auf den Krieg haben, glaubt das irgendwer tatsächlich?

Wenn damit gemeint ist, dass man verhindern will, dass russische Spieler Propaganda für Putin betreiben - natürlich, in dem Fall sollte man sie sofort ausschließen, nicht nur von Wimbledon, da sind sich hier wahrscheinlich auch alle einig . Aber das ist bisher doch noch nie vorgekommen, oder?
du hast mich damit zitiert und gemeint, meine Formulierung sei "seltsam". Ich habe dann erklärt warum ich die gewählte Formulierung fußend auf der Begründung der Veranstalter und der britischen Regierung gewählt habe. Wie sollte ich mich bezogen auf deine Frage nicht angesprochen fühlen? Anyway, ich hab's begründet und deine Ursprungsfrage beantwortet, dabei können wir es bewenden lassen.
 
Oben