Russischer Angriffskrieg - Auswirkungen Tennistour


Ist es angesichts des Angriffskrieges richtig, russische SportlerInnen von Wimbledon auszuschließen?

  • Ja, es darf keine Bühne für mögliche russische Propaganda geben

    Stimmen: 31 52,5%
  • Nein, ein pauschaler Ausschluss von Einzelsportlern ist überschießend

    Stimmen: 28 47,5%

  • Umfrageteilnehmer
    59

Furiosa

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Ich finde es gut und verständlich wie sich Svitolina verhält. Als würden sich ihre Landsleute at home dafür interessieren welche unterschiedlichen Ansichten die einzelnen halbwegs bekannten Tennisspielerinnen vertreten. Andere Sorgen etc.

Ich nehme ihr voll ab, dass es ihr hauptsächlich um die Message an die Heimat geht und sie es oft nicht persönlich gegen die einzelne Spielerin meint. Passt.
 
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Sportsfreund09

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Du kannst niemanden aus dem Turnier nehmen weil er einen Handschlag verweigert.

Wenn jemand gezielt und demonstrativ allen Gegnern einer bestimmten Nationalität ein absolutes Minimum an sportlichem Respekt verweigert, sollte das als grobe Unsportlichkeit gewertet und entsprechend sanktioniert werden.

Svitolina ist eine Schande für jeden Sport.
 

Hoelm

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Das ist allerdings nicht die Intention hinter dieser Sache. Ich finde es auch über, aber ihr Ziel, auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen erreicht sie halt.
 

Finn-Lady

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Wenn jemand gezielt und demonstrativ allen Gegnern einer bestimmten Nationalität ein absolutes Minimum an sportlichem Respekt verweigert, sollte das als grobe Unsportlichkeit gewertet und entsprechend sanktioniert werden.

Svitolina ist eine Schande für jeden Sport.

Meinst du nicht, dass du überziehst? Ich finde es schon bedenklich, mit welcher Überzeugung du die ukrainischen Sportler*innen zu "Tätern" machst. Von welchem Minimum an Respekt reden wir überhaupt, wenn abseits des Tennissplatzes jeglicher Respekt mit Füßen getreten wurde und es tagtäglich weiterhin wird? Tennis ist - zugebenermaßen - eine tolle Sache, aber unterm Strich eine Nebensache. Man wird in Anbetracht der politischen Lage keine heile Welt in der Blase schaffen können. Denn eine rosarote Welt gibt es nun mal nicht.
Letztendlich gehe ich da mit @Furiosa , dass es um eine Message für ihr Heimatland und nicht explizit gegen eine Athletin/einen Athleten geht. Sicherlich sind da über die Jahre auch gute Kontakte/ wenn nicht gar Freundschaften entstanden. Ein Rublev und eine Kasatkina beispielsweise werden diese Botschaft verstehen. Wer es halt nicht versteht, sollte einfach generell mal seine persönliche Einstellung zum von Russland in der Ukraine begonnenen Krieg hinterfragen. Denn in diesem Fall gilt halt nicht: wir wussten es nicht besser. Dafür genießen Tennisspieler als Individualsportler ein Privileg, welches anderen vorenthalten bleibt.

Btw: könnten wir die beiden entstandenen Diskussionen zusammenfügen @gentleman ? Das würde das Lesen und Antworten etwas erleichtern ;)
 

Finn-Lady

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Genau @Tuco ;)
Aus dem Grunde haben wir 2 es wohl versucht, Antworten auf Posts im Live- Thread hierüber zu ziehen...
 

Eric

Maximo Lider
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Nein ist es nicht.



Und welche Sportarten sollen das sein?
Du checkst genauso wenig wie einige andere nicht, dass russische Sportler auf der Welt ausgeschlossen werden, wenn sie unter russischer Flagge antreten. In manchen Sportarten kann man nur als russischer Verband/Nation antreten, weshalb sie nicht teilnehmen dürfen, wo das nicht der Fall ist, weil es entweder eine Einzelsportart ist wo du nicht als Verband antrittst oder wo du für einen Verein/Franchise spielst, gibt es keinen Ausschluss. Im Tennis ist das auch der Fall, z.B. keine Teilnahme an Teamwettbewerben.

Das wäre auch völlig Irre Menschen/Sportler nur wegen ihrer Herkunft auszuschließen und dass du das so darstellst und auch noch ok findest, ist übel.
"Die sollen sich nicht beschweren", jo, am besten soll sich einer weil er einen russischen Pass hat noch glücklich schätzen, dass er atmen darf.
Also dass mit der Flagge ist eh total lächerlich. Das war es schon bei Olympia mit OAR und ROC. Jeder wusste doch, woher die Sportler kamen und es war ein Versuch, etwas gegen Russlands Staatsdoping zu machen, ohne tatsächlich übermässig viel machen zu müssen. Reines Virtue Signaling.

Im Eiskunstlauf sind die russischen Sportler seit dem Beginn des Krieges von allein Wettbewerben komplett ausgeschlossen, obwohl das eine Sportart ist, in der sie weltweit mit Abstand die beste Nation sind und einen Großteil der Grand Prix Wettbewerge und internationalen Meisterschaften untereinander ausmachen würden. Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn Russland international völlig geächtet wird, wie damals Südafrika und alle Sportler komplett ausgeschlossen werden. Aber natürlich ist Russland für den internationalen Sport wichtiger als Südafrika, insofern das etwas unrealistisch. Es gibt also in der Tat keinen Grund, sich zu beschweren, wenn das grösste Problem die fehlende Flagge ist, bzw. die "unhöflichen" ukrainischen Sportler.

Wir haben hier in D in unseren eigenen Unrechtsstaaten gesehen, dass die Mehrheit der Menschen, wenn es hart auf hart kommt, Opportunisten sind, die sich irgendwie durchwurschteln und ihre eigenen Interessen im Zweifel deutlich höher gewichten als auch berechtigte Interessen von Dritten. Das liegt auch wahrscheinlich in der menschlichen Natur und ist ein Stück weit eine wirksame evolutionär bedinge Überlebensstrategie. Es ist insofern schon nachvollziehbar, wenn man da nicht eindeutig Farbe bekennen will und wie gesagt, weiss niemand, wie man sich selber in so einer Situation tatsächlich verhalten würde.

Allerdings können Opportunisten kein Mitleid für ihre Haltung einfordern, sich selber gar als Opfer gerieren oder auf eine freundliche und zuvorkommende Haltung von denen drängen, die Opfer der Zustände sind, zu denen sie selber lieber nicht so viel sagen wollen. Alles andere würde bedeuten, dass man erwartet, dass die tatsächlichen Opfer mit totaler Sachlichkeit und "Normalität" auf einen (fortwährenden) Zustand reagieren, der überhaupt nicht normal ist und selbstverständlich emotional sehr berührt.
 
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L-james

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Aber natürlich ist Russland für den internationalen Sport wichtiger als Südafrika, insofern das etwas unrealistisch.

Der Grund ist, es sollte keine Sippenhaft geben.

Es gibt also in der Tat keinen Grund, sich zu beschweren

Menschlichkeit sollte man nicht einfordern müssen.

Beschweren tut sich niemand. Eine Kasatkina tut das nicht, obwohl ihre Äußerungen und Taten genau das sind, was von Svitolina gefordert wird, es reicht aber trotzdem nicht um ihr die Hand zu geben, denn nicht der Mensch zählt, sondern der Pass.

Wegen mir kann sie Sabalenka, Potapova und anderen den Handshake verweigern, aber unterscheide bitte die Personen und behandle eine Kasatkina nach ihren Aussagen und Stellungen.
 
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Luel

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Und welche Sportarten sollen das sein?
Du checkst genauso wenig wie einige andere nicht, dass russische Sportler auf der Welt ausgeschlossen werden, wenn sie unter russischer Flagge antreten. In manchen Sportarten kann man nur als russischer Verband/Nation antreten, weshalb sie nicht teilnehmen dürfen, wo das nicht der Fall ist, weil es entweder eine Einzelsportart ist wo du nicht als Verband antrittst oder wo du für einen Verein/Franchise spielst, gibt es keinen Ausschluss. Im Tennis ist das auch der Fall, z.B. keine Teilnahme an Teamwettbewerben.
Ich weiß jetzt nicht, wie sehr du da auf, "das sind ja alles Verbände die können ja gar nicht anders" bestehst, aber das unten sind sicherlich alles Sportarten, die man analog zum Tennis als Einzel- oder Doppelsport unter "neutraler" (wobei ich das wie Eric sehe, das ist selbstverar$che, jeder weiß welche Flagge hinter einem Medvedev normal steht) Flagge betreiben könnte, wenn es die jeweiligen Weltverbände wie das Tennis den wollten:


Badminton: Der Badminton-Weltverband will auch weiterhin russische und belarussische Sportlerinnen und Sportler von seinen Turnieren ausschließen. Das würde auch die Olympia-Ausscheidung betreffen, die Anfang Mai beginnt.

Bogenschießen: Aktuell dürfen die Russen und Belarussen weder im Weltcup noch bei Olympia-Qualifikationen starten. Der Weltverband unter Leitung des türkischen Präsidenten Uğur Erdener hat aber zugestimmt, einen Zeitplan für die Rückkehr dieser Athleten unter Berücksichtigung der IOC-Empfehlung aufzusetzen.

Golf: 2022 sprach der Weltverband einen Bann für russische und belarussische Golfer aus. Russische Spitzen-Golfer gibt es aber auf den verschiedenen Profi-Touren ohnehin nicht.

Leichtathletik: Der Weltverband lehnt ungeachtet der IOC-Empfehlung die Wiederzulassung von Sportlern aus Russland und Belarus ab. Bis auf Weiteres dürfen sie nicht an Meetings und Titelkämpfen unter seiner Regie teilnehmen. Der europäische Verband EAA hat sich auch für einen weiteren Ausschluss entschieden.

Pferdesport: Der Weltverband hat sich gegen die Wiederkehr positioniert und dies damit begründet, die Neutralität russischer und belarussischer Sportler "nicht fair und objektiv" bewerten zu können. Zudem stellte der Verband fest, dass Neutralität "zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreichend zufriedenstellend definiert werden" könne.

Segeln: Der Weltverband will bei seinem Halbjahrestreffen am 18. Mai eine umfassende Entscheidung über die Rückkehr russischer und belarussischer Segler treffen, die derzeit von allen Regatten ausgeschlossen sind.

Schießen: Schon vor der Abwahl des russischen Oligarchen Wladimir Lissin als Weltverbandspräsident wurden die russischen und belarussischen Schützen während des Weltcups in Kairo im März 2022 ausgeschlossen. Auch die Olympia-Qualifikation findet derzeit ohne sie statt. Ein Umdenken wird unter dem neuen Präsidenten Luciano Rossi aus Italien nicht erwartet.

Schwimmen: Beim Schwimm-Weltverband untersucht eine Taskforce einen möglichen Weg für russische und belarussische Sportler zurück zu Wassersportveranstaltungen. Der aktuelle Ausschluss bleibt zunächst in Kraft. Die Taskforce soll im Juli Bericht erstatten.

Sportklettern: Die Suspendierung der Kletterverbände von Russland und Belarus ist weiter in Kraft. Eine Entscheidung über eine Rückkehr hat der Weltverband IFSC noch nicht getroffen.

Turnen: Der Weltverband will Mitte Mai über die Rückkehr entscheiden. Wie die Kriterien aussehen könnten, ist unklar. In der Rhythmischen Sportgymnastik muss noch geklärt werden, ob die Gruppe als Team gilt. Nach jetzigem Stand sind Turner aus Russland und Belarus nicht im Team-Wettbewerb in Paris dabei. Sie durften bei der EM nicht starten und sind damit nicht für die WM im Herbst in Antwerpen qualifiziert. Dort werden die Olympia-Tickets vergeben. Sollten Russen jedoch in Asien starten können, könnte sich das ändern.
Klingt hier jetzt, als ginge es nur um Team, aber Russen haben auch als Einzel nicht teilgenommen.

Beach-Volleyball: [...] Im Beach-Volleyball hat die Qualifikationsphase für Paris begonnen. Weltranglisten-Punkte können bei mehreren Turnieren gesammelt werden. Paare aus beiden Ländern sind bei der wichtigsten Serie, der Beach Pro Tour, derzeit gar nicht vertreten.


Das sind jetzt mal die, wo es meiner Interpretation auch außerhalb von Olympia ein Verbot gibt. Kannst Du alles als Einzel- oder Doppelsport unter neutraler Flagge betreiben, geht aber nicht. Jetzt kann man Erbsen zählen und zb bei Sportklettern sagen, dass da der Verband gesperrt wurde, aber wenn man da einzelne russische Sportler zulassen wollen würde, wie im Tennis, würde man da sicherlich einen Weg analog finden. Die IOC Rückkehr könnte da ein paar Sachen drehen, ist dann aber neu.

Vereine/Franchises ist es tatsächlich, wie du sagst, aber im Team geht ein Sportler noch mal ganz anders "unter" als wenn eben ein Russe im Tennis alleine auf dem Feld steht.

Es ist einfach wie es ist, der Tennisverband trifft hier eine aktive Entscheidung pro Teilnahme russischer Athleten und man braucht nicht so tun, als wäre das die markteinheitliche Entscheidung. Man hat eine Seite gewählt. Das kann man unter sportlicher Neutralität verkaufen wie es gerne versucht wird, ich sehe das aber völlig anders. In einem Angriffskrieg muss man für eine Seite stehen, weil neutral und damit eine nicht vollständige Ächtung auch eine Wahl ist. Das Leben ist hart, manchmal muss man eine Entscheidung treffen. Der Bach'sche Weg des "Geht mich alles nichts an" kann man in politischen Fragen vielleicht treffen, ist im Thema Angriffskrieg einfach keine Option. Der Tennis hat so entschieden, die Sportarten oben anders.
 

Eric

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Der Grund ist, es sollte keine Sippenhaft geben.



Menschlichkeit sollte man nicht einfordern müssen.

Beschweren tut sich niemand. Eine Kasatkina tut das nicht, obwohl ihre Äußerungen und Taten genau das sind, was von Svitolina gefordert wird, es reicht aber trotzdem nicht um ihr die Hand zu geben, denn nicht der Mensch zählt, sondern der Pass.

Wegen mir kann sie Sabalenka, Potapova und anderen den Handshake verweigern, aber unterscheide bitte die Personen und behandle eine Kasatkina nach ihren Aussagen und Stellungen.
Nein, der Grund ist einfach, dass Russland sportlich und geopolitisch ein ganz anderes Gewicht hat als Südafrika. "Sippenhaft" gibt es bereits in Form der Sanktionen, die auch die ganz normalen Bürger im Land betreffen, die auch tatsächlich selber da leben, im Gegensatz zu den meisten Tennisprofis, die seit vielen Jahren im Westen leben.

Beschweren tun sich Leute hier im Forum inkl. Dir und zwar immer wieder. First World Problems. Kasatkina hat selber gesagt, dass sie sogar nachvollziehen kann, warum Svitolina ihr nicht die Hand geben will.
 

Furiosa

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Hat sich Svitolina nicht sogar weiterhin für den Ausschluss russischer Akteure vom Tenniszirkus ausgesprochen? Warum hängt man sich da im Vergleich so sehr am verweigerten Handshake auf, für den sogar einige betroffene Spielerinnen Verständnis haben...
 

L-james

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Ich weiß jetzt nicht, wie sehr du da auf, "das sind ja alles Verbände die können ja gar nicht anders" bestehst, aber das unten sind sicherlich alles Sportarten, die man analog zum Tennis als Einzel- oder Doppelsport unter "neutraler" (wobei ich das wie Eric sehe, das ist selbstverar$che, jeder weiß welche Flagge hinter einem Medvedev normal steht) Flagge betreiben könnte, wenn es die jeweiligen Weltverbände wie das Tennis den wollten:





Das sind jetzt mal die, wo es meiner Interpretation auch außerhalb von Olympia ein Verbot gibt. Kannst Du alles als Einzel- oder Doppelsport unter neutraler Flagge betreiben, geht aber nicht. Jetzt kann man Erbsen zählen und zb bei Sportklettern sagen, dass da der Verband gesperrt wurde, aber wenn man da einzelne russische Sportler zulassen wollen würde, wie im Tennis, würde man da sicherlich einen Weg analog finden. Die IOC Rückkehr könnte da ein paar Sachen drehen, ist dann aber neu.

Vereine/Franchises ist es tatsächlich, wie du sagst, aber im Team geht ein Sportler noch mal ganz anders "unter" als wenn eben ein Russe im Tennis alleine auf dem Feld steht.

Es ist einfach wie es ist, der Tennisverband trifft hier eine aktive Entscheidung pro Teilnahme russischer Athleten und man braucht nicht so tun, als wäre das die markteinheitliche Entscheidung. Man hat eine Seite gewählt. Das kann man unter sportlicher Neutralität verkaufen wie es gerne versucht wird, ich sehe das aber völlig anders. In einem Angriffskrieg muss man für eine Seite stehen, weil neutral und damit eine nicht vollständige Ächtung auch eine Wahl ist. Das Leben ist hart, manchmal muss man eine Entscheidung treffen. Der Bach'sche Weg des "Geht mich alles nichts an" kann man in politischen Fragen vielleicht treffen, ist im Thema Angriffskrieg einfach keine Option. Der Tennis hat so entschieden, die Sportarten oben anders.
Zum Glück sehen das viele anders, vor allem Spieler selber (fast alle, auch die prominentesten), Experten, Trainer und sonst alle Protagonisten im Profitennis. Da unterstützt niemand diese Sippenhaft.

Deshalb kannst du deine Ansicht haben, gibt eh zu jedem Thema fragwürdigste Sichtweisen, unterstützt wird diese zum Glück von den genannten nicht und deren Meinung ist gewichtiger als deine oder andere die meinen sie können Menschen alleine aufgrund ihrer Herkunft ausgrenzen.
 

L-james

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Hat sich Svitolina nicht sogar weiterhin für den Ausschluss russischer Akteure vom Tenniszirkus ausgesprochen? Warum hängt man sich da im Vergleich so sehr am verweigerten Handshake auf, für den sogar einige betroffene Spielerinnen Verständnis haben...

Hier gibt es 2 extreme Seiten. Die eine wirft Svitolina und Co. extreme Unsportlichkeit und Unmenschlichkeit vor und die andere unterstützt das bzw. wäre sogar für einen kompletten Ausschluss russischer Menschen.

Ich dagege bin da viel differenzierer. Ich habe ein Problem damit, dass bei einer Kasatkina kein Zeichen gesetzt wird, weil vor allem sie sich zu anderen unterscheidet. Das Zeichen wäre vor allem in Richtung der anderen Spieler und Spielerinnen, so kann man sagen, ******egal was ich sage oder tue, die grenzt mich trotzdem aus, weil ich den "falschen" Pass habe. Das ist doch katastrophal.

Zum anderen aber, kritisiere ich eine Sabalenka für ihr provokatives Handeln am Netz bei den FO. Egal wie man zur Verweigerung des Handshakes steht, du brauchst dann nicht noch weiter Öl ins Feuer gießen.

Ich bin quasi mit beiden Seiten konfrontiert, weil ich keine Extreme in eine Richtung habe. Dadurch habe ich zwar mehr Diskussionen, aber für mich fühlt sich das richtig an.
 

Luel

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Zum Glück sehen das viele anders, vor allem Spieler selber (fast alle, auch die prominentesten), Experten, Trainer und sonst alle Protagonisten im Profitennis. Da unterstützt niemand diese Sippenhaft.

Deshalb kannst du deine Ansicht haben, gibt eh zu jedem Thema fragwürdigste Sichtweisen, unterstützt wird diese zum Glück von den genannten nicht und deren Meinung ist gewichtiger als deine oder andere die meinen sie können Menschen alleine aufgrund ihrer Herkunft ausgrenzen.
Sauber. Gefragt, welche Sportarten denn anders als der Tennis handeln, eine ellen lange Liste vorgesetzt bekommen, wo der saubere Tennis dann doch mal in Erklärungsnot kommt und dann mir erzählen wollen, dass meine Ansichten "fragwürdigst" wären. Saubere Argumentationskette:LOL:
 

Tuco

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Es ist einfach wie es ist, der Tennisverband trifft hier eine aktive Entscheidung pro Teilnahme russischer Athleten und man braucht nicht so tun, als wäre das die markteinheitliche Entscheidung. Man hat eine Seite gewählt. Das kann man unter sportlicher Neutralität verkaufen wie es gerne versucht wird, ich sehe das aber völlig anders. In einem Angriffskrieg muss man für eine Seite stehen, weil neutral und damit eine nicht vollständige Ächtung auch eine Wahl ist. Das Leben ist hart, manchmal muss man eine Entscheidung treffen. Der Bach'sche Weg des "Geht mich alles nichts an" kann man in politischen Fragen vielleicht treffen, ist im Thema Angriffskrieg einfach keine Option. Der Tennis hat so entschieden, die Sportarten oben anders.

Es bleibt aber die Frage: Warum sollte die Sanktionierung von Einzelsportlern aus Russland und Belarus in irgendeiner Form dazu beitragen, den Krieg schneller zu beenden? Das zu glauben ist doch einfach nur hanebüchen, kann doch niemand ernsthaft denken - es ist und bleibt ein reines und ziemlich "hohles" Symbol und wird auf dem Rücken von Sportlern ausgetragen, die nicht mehr Schuld am Krieg in der Ukraine haben als du oder ich. Da kann ich weiterhin nicht nachvollziehen, wie man das für angemessen halten kann.
 

Furiosa

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so kann man sagen, ******egal was ich sage oder tue, die grenzt mich trotzdem aus, weil ich den "falschen" Pass habe. Das ist doch katastrophal.

Naja, da legst du ihr natürlich Wörter in den Mund. Das sich Svitolina immerhin sehr positiv über Kasatkina geäußert hat sollte man ihr anrechnen. Glaube kaum, dass Kasatkina so denkt wie du es ihr andichtest.

Ich verstehe zumindest aus ihrer Sicht, dass sie keine handshake Bilder mit russischen Kontrahentinnen um die Welt gehen lassen will. Ihr damit sozusagen noch die Pflicht aufzuerlegen die Entscheidung zu treffen wer handshake würdig ist und wer nicht halte ich für unangemessen und unrealistisch - die Kontroversen wären vorprogrammiert.

Insgesamt möchte ich mich auch nicht zu sehr in die emotionale Verfassung einer Ukrainerin reinversetzten, da dies sowieso unmöglich ist und ihr nicht gerecht wird.
 

L-james

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Sauber. Gefragt, welche Sportarten denn anders als der Tennis handeln, eine ellen lange Liste vorgesetzt bekommen, wo der saubere Tennis dann doch mal in Erklärungsnot kommt und dann mir erzählen wollen, dass meine Ansichten "fragwürdigst" wären. Saubere Argumentationskette:LOL:

Auf was soll ich bei denn da zum xten mal eingehen? Deine Beispiele passen wieder nicht.
Soll ich aufzählen wo russische Sportler ihrer Arbeit nachgehen können? Die Liste ist ellenlang. Du kommst da mit ein paar wackeligen Einzelbeispielen, was soll das aufzeigen?

Du und andere kapieren einfach nicht wo der Unterschied zwischen notwendiger und unvermeidbarer Ausgrenzung und Sippenhaft besteht.
Kein russischer Sportler darf an Teamwettbewerben im Tennis teilnehmen und darüber beschwert sich keiner, weil es nachvollziehbar ist. Ein Spieler/Mensch der für sich selber antritt, ohne einen Verband hinter sich, der ein eigenes Team hat (Trainer, Betreuer...) kann und darfst du nicht ausschließen, weil das Ausgrenzung faschistischer Natur wäre, wenn das alleine aufgrund Herkunft/Pass erfolgt.

Im Badminton dürfte das ähnlich wie im Tischtennis oder Wintersportarten sein. Bei internationalen Wettbewerben stehen immer Verbände hinter den Athleten, auch Trainerteams, Betreuer usw. sind angestellte eines Nationalverbandes. Deshalb Äpfel und Birnen.

Abgesehen davon wird es immer einzelne Hohlköpfe geben, die in erster Linie aus populistischen Motiven versuchen Zeichen zu setzen, siehe Großbritannien im Tennis vergangenes Jahr.
 
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Luel

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Es bleibt aber die Frage: Warum sollte die Sanktionierung von Einzelsportlern aus Russland und Belarus in irgendeiner Form dazu beitragen, den Krieg schneller zu beenden? Das zu glauben ist doch einfach nur hanebüchen, kann doch niemand ernsthaft denken - es ist und bleibt ein reines und ziemlich "hohles" Symbol und wird auf dem Rücken von Sportlern ausgetragen, die nicht mehr Schuld am Krieg in der Ukraine haben als du oder ich. Da kann ich weiterhin nicht nachvollziehen, wie man das für angemessen halten kann.
Wurde hier auch schon durchgekäst: Das Land Russland hat sich in einer nicht akzeptablen Art und Weise gegen eine Teilnahme am "westlichen" Verständnis entschieden. Dann gerne mit allen Konsequenzen, wenn man eine Meinung dazu hat, sollte man da alles gewaltfreie dafür tun, um jedem einzelnen Russen sein Missfallen über das Vorgehen dort zu verdeutlichen. Wie gesagt, beim Thema Angriffskrieg gibt es "neutral" nicht, da ist jedes Handeln eine Seite. Am Ende des Tages wird im Tennis eben auch Nationen zugejubelt, man muss sich ja nur mal ein Stadion anschauen, wenn da ein Local spielt, wie da die Sympathien verteilt sind (Natürlich funktioniert das bei Russen auch so) und für mich stellt sich die Frage einfach nicht, diesem Land aktuell die Nutzung dieser westlichen Institutionen zu gewähren. Es gibt jederzeit einen sehr leichten Weg zurück für alle Russen in die Mitte unserer Gesellschaft. Der Durchschnitt, hat da aber aktuell kein Interesse dran. Eine russische Tour kann auch jederzeit gestartet werden.

Auf was soll ich bei denn da zum xten mal eingehen? Deine Beispiele passen wieder nicht.
Soll ich aufzählen wo russische Sportler ihrer Arbeit nachgehen können? Die Liste ist ellenlang. Du kommst da mit ein paar wackeligen Einzelbeispielen, was soll das aufzeigen?
So ein Schwachsinn. DU hast gefragt, welches Mysterium denn russischen Einzelsportlern die Teilhabe verwehrt, als wäre das völlig abstrus. Ich habe das Gegenteil nicht behauptet und jetzt willst Du mir mit so einer Liste irgendwas beweisen, was ich nicht behauptet habe? Das sind keine Einzelbeispiele, das sind ganze Sportarten, die das verbieten und nicht nur 2-3. Wie gesagt, Vereinssport ist was anderes, Tennis ist aber kein Vereinssport, da passen die Beispiele schon sehr gut.

Im Badminton dürfte das ähnlich wie im Tischtennis oder Wintersportarten sein. Bei internationalen Wettbewerben stehen immer Verbände hinter den Athleten, auch Trainerteams, Betreuer usw. sind angestellte eines Nationalverbandes. Deshalb Äpfel und Birnen.
Damit implizierst du, dass sich einzelne Sportler und Betreuer nicht von den Verbänden lossagen können, das ist einfach Quatsch. Die Verbände WOLLEN es aktuell nicht. Akzeptier das doch einfach mal, ohne beim Tennis den größten Sonderstatus mit der Lupe finden zu wollen, warum da jetzt alles so anders ist.
 

Sportsfreund09

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Zum anderen aber, kritisiere ich eine Sabalenka für ihr provokatives Handeln am Netz bei den FO.

Azarenka wurde gestern von den Zuschauern vom Court gebuht. Wobei man nun spekulieren kann, ob sie ausgebuht wurde, nur weil sie Weissrussin ist, oder weil sie keinen Handshake angeboten hat, was für die Zuschauer widerum so aussehen könnte, als wäre sie eine schlechte und unsportliche Verliererin.
 
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