Olympia 2010 - Rodeln


unicum

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Das Abschlusstraining der Rodler im Olympic Sliding Centre in Whistler ist von einem Todesfall überschattet worden. Der Georgier Nodar Kumaritaschwili stürzte kurz vor dem Ziel und wurde aus der Bahn geschleudert. Ersten Angaben zufolge flog er danach gegen einen Stahlträger neben der Strecke.

Die Hinweise verdichten sich, dass der Athlet verstorben ist. Das Internationale Olympische Komitee, das Organisationskomitee VANOC und der Rodel-Weltverband FIL bereiten gerade eine gemeinsame Erklärung vor, deren Veröffentlichung in Kürze erwartet wird.


Quelle
 

Max Power

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IOC-Vizepräsident Thomas Bach hat bereits bestätigt, dass der 21-jährige Kumaritaschwili seinen Verletzungen erlegen ist. Eine unfassbare Tragödie.

Die Eisbahn wurde ja bereits seit einiger Zeit heftig kritisiert, weil diese wahnsinnig schnell ist. Der Österreicher Pfister hatte im Training Topspeed mit 153 km/h ...

Es ist der erste Todesfall eines Athleten bei Olympischen Winterspielen, unglaublich :(
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Furchtbarer Auftakt der Spiele. :(


Sicherlich wird es weitergehen, the games must go on. :rolleyes:
 

Big d

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Die bahn muss aber echt nen fehler haben wenn man da rausfliegen kann. normalerweise ist das bei modernen bahnen kaum möglich.

Ich habe gehört das dort ne sicherung gefehlt haben soll?
 

Giftpilz

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vollkommen pietätlos, dass dsf da die bilder des wegfliegenden sportlers zeigt, der sekundenbruchteile später seine tödlichen verletzungen erleiden wird.

widerliches journalistisches dreckspack!

Seltsamerweise haben auch die eher sonst zurückhaltenderen Medien sehr viel gezeigt: Den Abflug gab es in den Tagesthemen, der ARD-Olympiareportage eben, Bilder bei Spiegel Online...

Ich denke nicht, dass man das zeigen muss, und ich schätze, dass da so einige ziemlich geschockt wurden, die nicht sehr hartgesotten sind.

Die Bahn ist jedenfalls viel zu schnell.
 

Geissbock

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Bewegend die Bilder bei der Eröffnungsfeier - lief es mir eskalt den Rücken runter panik:
 

Arielle

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Ich hab´s nicht gesehen, nur im Teletext gelesen. Ich finde auch, dass man auf solche Bilder verzichten kann. Man muss das nicht sehen, um sich das vorstellen zu können.

Ich habe im Hinterkopf die Ulli Maier (Skiabfahrtsläuferin aus Österreich), das hat man uns damals auch in x Wiederholungen gezeigt. Fand ich extrem schlimm und muss nicht sein.
 

Murphy

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Mein Mitgefühl gilt der Familie des georgischen Rodlers.

Die Berichterstattung in den Medien bedient doch teilweise nur die Gier der Menschen nach Sensationen. Ein Gentleman Agreement der Medien, welches in einer Art Codex solche Bilder nicht zeigt, existiert doch nicht.

Die Heuchlerei der olympischen Organisatoren ist auch unerträglich. Auf der einen Seite propagieren sie den olympischen Geist, machen es zudem immer schwerer für Exoten die Anforderungen zu einer Teilnahme zu erfülllen. Auf der anderen Seite sind doch die Sportler nur ausgewiesene Gelddruckmaschinen einer gut geölten Maschinerei und bekommen am Ende, so denn sie denn in der richtigen Sportart tätig und ein Top-Athlet sind ein kleines Zuckerbrot.

Das IOC steht doch mit seiner Vorgehensweise quasi nicht allein und der FIFA in nichts nach, wenn z.B. die menschliche Reaktion der Togolesen, nicht am Afrika-Cup teilzunehmen, bestraft werden sollte und einer, der wie Henry das Geschäft optimiert, geschützt wird.
 

gentleman

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zunächst mal auch mein tiefes mitgefühl an die angehörigen des sportlers, absolut furchtbar wie das passieren konnte ... auch dass die medien da die bilder zeigen find ich ziemlich pietätlos und unschön, aber in dieser sensationsgeilen welt leben wir nunmal.

kenn mich beim rodeln ja nicht aus, aber war der georgier "vollprofi" oder eher exot? war es ein fahrfehler seinerseits oder is diese neue bahn einfach zu schnell für mittelklassefahrer?
 

unicum

#68
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zunächst mal auch mein tiefes mitgefühl an die angehörigen des sportlers, absolut furchtbar wie das passieren konnte ... auch dass die medien da die bilder zeigen find ich ziemlich pietätlos und unschön, aber in dieser sensationsgeilen welt leben wir nunmal.

kenn mich beim rodeln ja nicht aus, aber war der georgier "vollprofi" oder eher exot? war es ein fahrfehler seinerseits oder is diese neue bahn einfach zu schnell für mittelklassefahrer?

Ich schau eigentlich des öffteren Rodeln Live vor Ort (Königsee, Igls), oder im TV, aber der Name sagt mir nichts. Vollprofi war er sicher nicht. Wie schwer die Bahn ist, zeigt das selbst ein Zöggeler nicht ohne Sturz ausgekommen ist. Laut vorherigen Berechnungen sollte die Höchstgeschwindigkeit etwa bei 135-139 km/h, also ähnlich wie Altenberg oder St. Moritz liegen.
 

theGegen

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HamburgBuam

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Wie kann man nur so blöd sein diese Pfeiler direkt neben die Strecke zu setzen ohne sie abzudecken?:mad:
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erst einmal bin ich sehr entsetzt über den tödlichen unfall, den der georgische sportler erlitten hat. soweit ich das gesehen habem ist er aus der ideallinie gekommen und vom oberen rechten bahnrand aus direkt vom schlitten abgehoben und mit voller wucht mit rücken und hinterkopf gegen einen pfeiler geflogen. so wie sein gesicht aussah, denke ich das er sofort tot war. ein trauriger beginn olympischer spiele. mein mitgefühl gilt seiner familie, seinen freunden und sportkameraden.

ursachen ??? da spielen meiner ansicht nach mehrere faktoren eine rolle. die bahn ist scheinbar viel zu schnell und riskant. die bauliche ausführung diese konstruktion scheint auch gefährlich. im vorfeld sind ja schon 2 rodler verunfallt und haben sich verletzungen zugezogen. man sollte die bahn entschärfen. ggf. durch verkürzen der strecke. unternimmt man nichts, passiert vielleicht noch mehr.


ich bin extra um 03.00 aufgetanden. die eröffnungsfeier trägt unverkennbar die handschrift des gleichen choreographen wie in sydney, david atkin. er hat die gleichen elemente eingebaut, was dem eindrucksvollen schauspiel keinen abbruch tat, im gegenteil. es war wie eine fortsetzung der grandiosen eröffnungsfeier von sydney.

es war für die deutsche mannschaft sicher nicht leicht, direkt hinter den trauernden georgiern einzulaufen. aber für diese war es mit sicherheit ein noch schwererer gang.

besonders gefallen hat mir der gesang von nelly furtado und brian adams. nicht unbedingt das schlecht verständliche lied, aber der auftritt an sich. zeigt es doch, das das gastgeberland canada seine besten künstler aufbietet um "die ganze welt" in vancouver herzlich willkommen zu heißen.
 

GitcheGumme

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Zunächst einmal möchte ich mein trauriges Mitgefühl aussprechen, so eine Tragödie ist immer schlimm.

Wenn man nach der Ursache sucht, ist es immer schwer zu sagen, die Bahn sei Schuld, die Sicherheitsmaßnahmen ungenügend. Klar, das ist der erste Gedanke. Aber noch nie gab es im Rodelsport bei Olympia einen Todesfall und irgendwann ist immer das erste mal. Klar, wurde gesagt, die Bahn sei zu schnell. Ich meine aber, der Unfall hat nichts grundlegenedes mit der Geschwindigkeit zu tun, sondern er beruht einfach nur auf einem Fahrfehler, wenn das stimmt, was man hört und gesehen hat.

Ich bin da beim Hackl Schorch, der im deutschen Haus in Whistler daraufhin vom Waldi gefragt wurde, und habe den Unfall auch 2 mal gesehen.

Dieser Unfall kann jedem Fahrer auf jeder Strecke der Welt passieren und er kann genauso enden.

So tragisch das auch ist, es war ein grausamer Fahrfehler, mit schwerwiegenden Folgen. Das schlimmste, was durch einen Fahrfehler passieren konnte, das worst case.

Und das kann immer und überall passieren. Ein Unfall ist ein Unfall und die Schwere entscheidet, ob man es überlebt oder nicht.

Da Schicksal meinte es nicht gut mit dem Georgier, wir alle trauern um ihn und ich finde, bei der Eröffnungsfeier hat man auch sehr gut diesen Spagat geschafft.

Aber wer sagt uns denn, das es der einzige Fall bleibt? Im Ski alpin, überall kann ein fürchterlicher Sturz entweder glimpflich ausgehen, oder eben nicht.

Sollte man deswegen auf die Spiele verzichten?

Ich sage nein. Die Sportler kennen das Risiko, sie haben die Strecke besichtige und wenn bekannt ist, daß sie schnell ist, muß ich im Training oder im Wettkampf auch nicht das allerhöchste Risiko eingehen.
Klar ein Fahrfehler kann auch bei geringer Geschwindigkeit passieren, aber allein das kann schon zwischen Leben und Tod entscheiden.
Wobei es allerdings bei diesem Unfall egal war, wie schnell man ist. Ob 120 oder 140, man ist immer noch unkontrollierbar schnell.

Vielleicht wäre er bei einer geringeren Geschwindigkeit nicht aus der Bahn geschleudert worden, aber das bleibt jetzt nur noch Spekulation.

Wikipedia ist in dieser Hinsicht auch schon schnell und ist auf den Georgier eingegangen.

Hat jemand Informationen, wie es nun da oben weiter geht?
 
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Hat jemand Informationen, wie es nun da oben weiter geht?

trotz der kritik an der strecke wird der wettbewerb fortgesetzt. es soll wohl einige verbesserungen an dieser letzten kurve geben. meiner meinung nach sollte man die strecke verkürzen um höchstgeschwindigkeiten zu vermeiden. ich hoffe sehr, dass auf dieser abfahrt nicht noch mehr passiert. der tragische unfall von nodar kumaritaschwili war ja nicht der einzige.

...Denn fest steht auch: Experten halten den Eiskanal für zu gefährlich. Selbst Josef Fendt. "Wir hatten sie für maximal 137 Stundenkilometer geplant. Aber sie ist fast 20 Stundenkilometer schneller. Wir sehen das als Planungsfehler." Josef Fendt ist der Präsident des Internationalen Rodelverbandes. Wesentlich drastischer hatte es die australische Bob-Pilotin Hannah Campbell-Pegg am vergangenen Donnerstag nach einem Trainingslauf ausgedrückt: "Bis zu welchem Grad sind wir nur Lemminge? Sie bauen eine Strecke und wir sind die Crash-Test-Dummies? Es ist unser Leben!" Zuvor war die Rumänin Violeta Stramaturaru nach einem Sturz kurz bewusstlos. Insgesamt gab es im Training ein Dutzend Stürze...

quelle: n-tv
 

GitcheGumme

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Der Start der Herren ist nun vom Damenstart, zusätzlich wurden Wände an der Seite hochgezogen.

Dadurch wird zwar die vmax geringer, aber ein Unfall ist dennoch nicht auszuschließen und wenn es passiert, wiederhole ich mich nochmal.

es ist egal, wo es passiert, überall kann es Todesfälle geben.

Richtig sicher ist man meiner Meinung nach nur, wenn man die Bahn komplett umhüllt. So eine Art Röhre im Prinzip. Für die Zuschauer kann man Fenster einbauen und für die TV-Produktion Kameras in die Decke ins Eis einbauen. So daß die Bahn immer noch eben ist (ähnlich wie bei der Formel 1 in den Curbes).
Für die Zuschauer an der Bahn ist es egal, ob man den Fahrer für 0,2 Sekunden vorbeihuschen sieht, oder nur einen "Umriß" des fahrer hinter Fenster/Glas, bzw. vereistem Glas (um immer noch die Charakteristik der Bahn beizubehalten).
Man könnte zB auch die "innere" Bahn/Röhre für die Zuschauer an der Bahn nach außen projezieren. Ist doch technisch alles machbar.

Zwar teurer, aber dafür auch sicherer und man sollte immer im Sinne des Sportlers entscheiden.
Meiner Meinung nach ist das Verletzungsrisiko geringer, bzw. das Risiko aus der Bahn zu fliegen egalisiert. Denn in einer Röhre ist das unmöglich.
Durch die Zentrifugalkraft wird der Fahrer, selbst wenn er sich versteuert gegen keine Wand geworfen oder aus der Bahn, er bleibt immer noch auf der "Strecke" und macht im schlimmsten Fall einen 360.
Sieht zudem auch spektakulräer aus und ließe dadurch eine ganz neue Sportart kreieren. Freestyle-Rodeln oder so.

Also ich plädiere für eine Röhre.
 

Big d

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Hab den crash jetzt auch mal gesehen. Die sache ist ganz klar, die strecke ist ne fehlkontruktion. Der speed ist ja noch OK, aber neben der strecke dürften niemals diese metalpfosten sein. Davor müsste eine bande sein. Bei ner formel1 strecke stehen ja auch keine pfosten neben der strecke im kiesbett.

Das hätte vorher auffallen müssen.
 

GitcheGumme

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Und wer sagt, daß dieser Unfall anders ausgegangen wäre, wenn keine Metallpfosten dagestanden hätten?

Ob du gegen Metall oder Beton knallst ist vollkommen egal. Dein Körper kann diese Wucht nicht absorbieren.
 
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