O - Scoring Floyd Mayweather vs. Shane Mosley


JONES JR.

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Ich habe teilweise Runden gelangweilt übersprungen, man kam sich ein bißchen vor wie in einem Formel-1 Rennen. Nach 3 Runden hat sich das Feld sortiert und man kann nur auf Regen hoffen...

Haha der vergleich passt wirklich 100% zu dem Kampf! :thumb:
 

treize

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Hammer! :thumb:
Solche Analysen les' ich doch gerne!

Hab' mir den Kampf nochmals angeguckt (vor allem, natürlich, die 2te Runde), und muss sagen, dass sich Shane da 1. verausgabte und 2. seinen mentalen Knacks, der den weitern Kampfverlauf bestimmte, geholt hat.

Nachdem Mosley Mayweather fast gefällt hat, hat er versucht nachzusetzen, aber wurde immer sehr geschickt abgeklammert. Dabei hat er sich, bei dem ganzen "gebrawle", ordentlichst rengehängt. Und, dies hat auch Puste gekostet.
Floyd kam aber am Ende der Runde wieder zurück, und erwischte Mosley, ein zwei mal, ordentlichst.

Die Feststellungen, dass man Floyd nicht einfach so, mal nebenbei, umhauen kann, auch wenn man ihn sehr gut erwischt, man ihn auch nicht allzuoft erwischen wird (das wusste Mosley sehr wahrscheinlich schon vorher), da er einfach zu gut und schnell ist, die gute Recovery, die ihm gegen Ende der Runde, wieder zu "Oberwasser" verholfen hat, und die Feststellung "*******e, bin ich platt!", haben ihn so verkrampfen lassen, dass der Kampf so weiterging, wie's nun mal Geschichte ist.
Mosley glaubte nicht mehr daran, mit boxerischen Mitteln, mit z.B. Bodyshots arbeitend, zum Erfolg zu kommen. Deshalb war er so "zappelnd-statisch".
Eine Kombination aus kraft- und hoffnungslosigkeit, und setzte, verkrampfterweise auf einen big shot...
All dies ist aber Floyd geschuldet, der, selbst nach dem 2ten Treffer eine so sichere Ausstrahlung hatte, als wäre nichts passiert, und auch dementsprechen agiert hat.
Auch wenn ich ihn nicht mag - Floyd hat psychisch-technisch eine Meisterleistung gezeigt. Und, der relativ tatenlose Mosley, so ungern ich das sage, war die Folge von Mayweather's Skill...

Vllt. werd' ich ja noch Fan, wenn ich mir keine Interviews von ihm, sondern, nur noch seine kämpfe anguck.
 

Airtan

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Btw wirklich spektakulär ist es nicht, was PBF uns anbietet, aber es ist verdammt effektiv.
Man muss es erstmal schaffen ohne schmutzige Tricks Marquez und Mosley so schlecht aussehen zu lassen.
Schlußendlich wissen wir auch, warum Cotto sich mit einer Herausforderung zurückhält.
 

desl

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Man muss es erstmal schaffen ohne schmutzige Tricks Marquez und Mosley so schlecht aussehen zu lassen.
Schmutzige Tricks hat PBF wirklich nicht nötig ... aber dass er gerne ab und an Mosley runtergedrückt oder etwas geschubst hat, oder dass er beim "touching gloves" auch mal reinschlug ... naja, das lässt Mayweather nicht unbedingt symphatisch erscheinen.
Nötig hatte er das nicht. Dass ein frustrierter Mosley etwas die Fassung verliert ist ne andere Sache.
 

treize

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'Money' hätte den Kampf ohne seinen berüchtigten Ellenbogen und sein Runterdrücken, die mich am Kampfabend wieder, ein ums andere Mal, zur Weissglut brachten (wie auch der Ref der dies, wieder einmal, nicht monierte) auch lockerst gewonnen.
Er hat sich sogar, gegen Ende, ein wenig zurückgenommen, sonst wäre auch ein K.O. drin gewesen.

Dieses 'Ich-bin-nett-touch-gloves!" Schauspiel, das Mosley da praktizierte, war für mich ein Ausdruck seiner Unsicherheit, ich sage, seiner Angst.

In etwa so, als ob er sich gedacht hätte:"Wenn ich nett zu ihm bin, dann haut er mich vielleicht nicht so hart!"...
 

jkd

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wieder gut beobachtet. die schwerpunktgeschichte, balance und die koordination von beine und hand waren große unterschiede in den automatismen der beiden. entscheidend hierbei war aber nicht, dass Mosley weniger gedehnt ist. der junge macht viel gymnastik und kann sogar spagat, sowie die stirn auf die durchgestrecktren knie bringen im stand. hab ich alles selbst schon bei ihm gesehen.
der unterschied findet eher im kopf statt (wie meistens) die wahrnehmung des eigenen körpers. um eine gewisse bewegung oder technik zu beherrschen, reicht es nicht, diese nur exakt nachzuahmen. man muss im kopf auch verstanden haben, worum es geht. man muss die energie richtig fließen lassen, körperteile schwer oder leicht werden lassen.
man kann einen arm ausstrecken, die faust ballen, den arm anspannen auf die gleiche weise und dennoch besteht ein großer gefühlsmäßiger unterschied zu diesem arm. manche können einen baseballschläger darauf zerschlagen, bei anderen würde der arm brechen. manche empfinden dabei den arm als nach zur faust hin dicker werdenden ast, andere genau umgekehrt. diese empfindungen bzw. wahrnehmungen, sind imo der entscheidende unterschied.
Mayweather hat in der wahrnehmung seines körper in der umwelt bzw. im boxen gegenüber Mosley einen wohl deutlichen vorteil.
würde man physikalisch die balance und kraftverteilung der beiden berechnen, würde das sicher deutlich werden. hätte man den beiden ein tau gegeben, hätte bei gleichbleibendem schwerpunkt, Mayweather den Mosley locker gezogen.
 

Mopedfahrer

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Mayweather hat in der wahrnehmung seines körper in der umwelt bzw. im boxen gegenüber Mosley einen wohl deutlichen vorteil.
würde man physikalisch die balance und kraftverteilung der beiden berechnen, würde das sicher deutlich werden. hätte man den beiden ein tau gegeben, hätte bei gleichbleibendem schwerpunkt, Mayweather den Mosley locker gezogen.

Ohne zu sehr ins Esoterische abzuweichen, verstehe ich schon was Du sagen willst, wenngleich ich noch was hinzufügen will, was eher spekulativ ist.

Ich denke Mayweather hat auch ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen und besseres Raumgefühl. Würden beide mit verbundenen Augen durch den Raum tappsen, hätte Mosley wohl hinter deutlich mehr Beulen am Kopf als Mayweather.

Dieses Training mit Schlagen und woanders hingucken usw., trainiert ja die Geist-Körper-Koordination ähnlich wie wenn man mit verbunden Augen trainiert.

Mosley guckt, sieht das Ziel, nimmt Maß, drückt ab und trifft, wenn das Ziel nicht zu beweglich ist.

Mayweather spürt eher das Ziel. Es gibt auch Boxer, die nicht in die Augen oder auf den Kopf gucken, sondern eher den Oberkörper und Rumpf als Ganzes erfassen, es gibt sogar welche die auf die Füsse teilweise gucken, das sind aber nur Leute mit hervorragenden Reflexen, die aus den Augenwinkeln aber dann immer noch sehen, wo die Hände des Gegners sind.

Der Mayweather erfasst den Körper des Gegners mehr als Ganzes im Gegensatz zu Mosley, der eher einzelne Körperteile erfasst, aber nicht ein so komplettes Bild hat wie Mayweather.

Daher weiss der Mayweather auch, bzw. ahnt, was Bruchteile später passieren wird, während Mosley erstmal überrascht ist.

Mosley war ständig von Mayorga überrascht, nicht nur weil der sehr unorthodox ist, sondern weil der derartig ungewöhnliche Bewegungsabläufe hat, dass Schläge aus Winkeln kommen, die nur sehr wenige Gegner haben. Mosley ist kaum im "Fluss" mit Mayorga mitgeschwommen, irgendwie stand er außerhalb des Rings während eines Großteils des Kampfes.

Das war gegen Mayweather noch extremer.

Letztendlich waren es Bruchteile von Sekunden, die der andere als bessere Fähigkeiten hat, die Mosley so hilflos haben aussehen lassen.

Soviel besser ist der Mayweather nicht. Wäre der etwas langsamer oder hätte etwas schlechtere Reflexe, wäre der Kampf eng geworden. So ist er es aber nicht, da Mosley irgendwie geistig benebelt und narkotisiert wurde.

Die Schläge müssen ja automatisch kommen. Denke die automatisierten Handlungsabläufe passten hier nicht zu den Fragen von Mayweather und Mosley ist den ganzen Kampf ca. eine oder ne halbe Sekunde hinter der Realität hinterhergezappelt, was ihn zur Hilflosigkeit verdammte.

Man sieht dass extrem bei Holyfield. Da ist vieles noch da, es dauert aber eine halbe Sekunde länger bis er auf den Abschuss drückt. Gegen Valuev reichte dass noch aus, da der extrem leicht zu lesen ist.

Gegen bewegliche Reflexboxer wie Toney, Haye usw. wäre er heutzutage völlig hilflos wie Mosley gegen Mayweather.

Die rechten Hände von Botha hat er alle gesehen, darauf reagieren konnte er trotzdem nicht. 15 Jahren hätte ihn Botha gar nicht getroffen, 2010 hat er fast jede rechte Hand genommen.
 
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jkd

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jupp, sehe ich exakt genauso.
in diesen dingen trennt sich die spreu vom weizen, wobei Mosley natürlich auch super ist.
die meisten boxer haben im verlauf eines kampfes teils große schwankungen. Mayweather schafft es, das niveau in entscheidenden phasen anzuziehen oder hoch zu lassen. Judah ist von der spitze seines niveaus her absolut gleich auf mit Mayweather. ähnlich auch Mosley. Mayweather hält das niveau aber genau in momenten hoch und wenn es auch nur gleich auf ist, bis der gegner etwas abfällt. in diesen momenten bricht er seinen gegner vor allem mental, der den eindruck bekommt, er könne nicht mithalten
 
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Snipes

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Floyd ist einfach mit unglaublich viel Talent gesegnt... und dieses Talent wurde in seiner Sozialisation durch ein enges Boxerumfeld in der Familie richtig geformt und weiterentwickelt. Er hat dadurch einen unschätzbaren Vorteil... er lernt aus eigenen Fehlern und denen seiner auch recht gut boxenden Familienangehörigen (Sr, Roger)... Als Boxer muss man ihn echt respektieren. Er bringt den BoxSport (!) meiner Meinung auch weiter durch seine brillianten boxerischen Leistungen. Er macht zwar viel Ballyhoo usw., lässt jedoch auch immer technisch brilliante Kämpfe folgen, die für einige zwar langweilig sind, für mich jedoch einfach nur ein Augenschmaus sind.
 

Big d

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außerdem kann mayweather im hervorragend im ring adjusten. es kann mal vorkommen das er mit dem speed oder bestimmten schlägen probleme hat(judah am anfang, auch mosley und hatton in den ersten beiden runden), aber dann findet er meistens einen weg sich daran anzupassen und das zu neutralisieren(gerne auch am rande der legalität). er kann seinen gameplan ändern, das können die anderen meistens nicht.

es liegt ja nicht nur an den gegnern das sie meistens nur in den ersten runden mithalten können. denn er hat meistens nach einiger zeit ne antwort auf die probleme die ihm der gegner stellt. der gegner dagegen ist meist nicht zu ner weiteren anpassung fähig wenn floyd seinen plan A zerstört.

Viele gute boxer könnenn einen gameplan und einstudierte bewegungsmuster umsetzten(zuumindest spitzenboxer gibt ja auch viele wie taylor oder judah die nicht mal das können). aber sich im ring noch anzupassen ist die ganz hohe schule.
 

MrFischer

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außerdem kann mayweather im hervorragend im ring adjusten. es kann mal vorkommen das er mit dem speed oder bestimmten schlägen probleme hat(judah am anfang, auch mosley und hatton in den ersten beiden runden), aber dann findet er meistens einen weg sich daran anzupassen und das zu neutralisieren(gerne auch am rande der legalität). er kann seinen gameplan ändern, das können die anderen meistens nicht.

es liegt ja nicht nur an den gegnern das sie meistens nur in den ersten runden mithalten können. denn er hat meistens nach einiger zeit ne antwort auf die probleme die ihm der gegner stellt. der gegner dagegen ist meist nicht zu ner weiteren anpassung fähig wenn floyd seinen plan A zerstört.

Viele gute boxer könnenn einen gameplan und einstudierte bewegungsmuster umsetzten(zuumindest spitzenboxer gibt ja auch viele wie taylor oder judah die nicht mal das können). aber sich im ring noch anzupassen ist die ganz hohe schule.

Top:thumb::thumb:
 

Snipes

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außerdem kann mayweather im hervorragend im ring adjusten. es kann mal vorkommen das er mit dem speed oder bestimmten schlägen probleme hat(judah am anfang, auch mosley und hatton in den ersten beiden runden), aber dann findet er meistens einen weg sich daran anzupassen und das zu neutralisieren(gerne auch am rande der legalität). er kann seinen gameplan ändern, das können die anderen meistens nicht.

es liegt ja nicht nur an den gegnern das sie meistens nur in den ersten runden mithalten können. denn er hat meistens nach einiger zeit ne antwort auf die probleme die ihm der gegner stellt. der gegner dagegen ist meist nicht zu ner weiteren anpassung fähig wenn floyd seinen plan A zerstört.

Viele gute boxer könnenn einen gameplan und einstudierte bewegungsmuster umsetzten(zuumindest spitzenboxer gibt ja auch viele wie taylor oder judah die nicht mal das können). aber sich im ring noch anzupassen ist die ganz hohe schule.

Genau das ist ja der Unterschied... und bei Mayweather sieht ganze auch noch spielerisch einfach aus. Er ist einfach ein nahezu kompletter Boxer, der versteht was er tut... und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ähnlich schätze ich auch Manny ein.
 
G

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pbf ist der wahrscheinlich beste defensivboxer allerzeiten.
meiner meinung nach die beste shoulder roll defense allerzeiten und eigentlich die beste zeitgenössische doppeldeckung. die dd setzt er aber dosiert ein, nur wenn er es absolut nötig hat. dazu ein klasse distanzgefühl und ne starke beinarbeit(er weiß, wo er stehen muss).
es gibt aber etliche boxer, die eine bessere offense haben als pbf. von schlagkraft ganz zu schweigen. ich finde ihn ein bissel langweilig, in dem sinne, dass es bei seinen fights zu einseitig zugeht. das ist bei manny auch so. aber abgesehen gegen clottey(gegen den kann niemand glänzen) gibt es bei manny wenigstens aktion und schöne offensiv aktionen zu sehen. die ewigen potshots von pbf ermüden einen irgendwann. in sachen offense zeigt sich floyd etwas farb und einfallslos.
 

Samsun85

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pbf ist der wahrscheinlich beste defensivboxer allerzeiten.
meiner meinung nach die beste shoulder roll defense allerzeiten und eigentlich die beste zeitgenössische doppeldeckung. die dd setzt er aber dosiert ein, nur wenn er es absolut nötig hat. dazu ein klasse distanzgefühl und ne starke beinarbeit(er weiß, wo er stehen muss).
es gibt aber etliche boxer, die eine bessere offense haben als pbf. von schlagkraft ganz zu schweigen. ich finde ihn ein bissel langweilig, in dem sinne, dass es bei seinen fights zu einseitig zugeht. das ist bei manny auch so. aber abgesehen gegen clottey(gegen den kann niemand glänzen) gibt es bei manny wenigstens aktion und schöne offensiv aktionen zu sehen. die ewigen potshots von pbf ermüden einen irgendwann. in sachen offense zeigt sich floyd etwas farb und einfallslos.

Floyd ist ein Typ Boxer, der nur das nötigste tut. Innerhalb des Ringes, lässt er die Showeinlagen sein. :laugh2:
 

Mopedfahrer

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pbf ist der wahrscheinlich beste defensivboxer allerzeiten.
meiner meinung nach die beste shoulder roll defense allerzeiten und eigentlich die beste zeitgenössische doppeldeckung. die dd setzt er aber dosiert ein, nur wenn er es absolut nötig hat. dazu ein klasse distanzgefühl und ne starke beinarbeit(er weiß, wo er stehen muss).

Das sind immer so pauschale Aussagen die ich nicht teilen kann. Er ist sicher einer der besten in der Defensive aller Zeiten, aber da gibt es doch sehr viele gute Leute.

Hopkins hat einen deutlich schwächeren Jab als Mayweather, dennoch kann er mit weit über 40 Jahren noch viele Kämpfe zerstören, das ist eine unglaubliche Fähigkeit. Sowas kommt alle Jahrzehnte mal vor, dass jemand in dem Alter in diesem Sport noch mithalten kann. Ich glaube nicht, dass Mayweather mit über 40 Jahren noch im Boxsport so gut bestehen könnte, weil sein Style im Gegensatz zu Hopkins noch bessere Reflexe benötigt und auch physisch etwas aufwendiger ist. Taylor hatte einen schnelleren + besseren Jab als Hopkins. Genau genommen hatte Hopkins dem Jab von Taylor wenig entgegenzusetzen. Er konnte in den ersten Runden überhaupt nichts machen, dass wusste er auch. Dennoch wendete sich nach Runde 4-5 das Blatt, da er den Rhythmuss von Taylor gebrochen hatte und er ihn ab da kontrollieren konnte. Das war unglaublich für einen derart alten Boxer, der zudem damals schon nicht mehr besonders spritzig war. Wie er sich seine Körner eingeteilt hat, war schon eine Meisterleistung, unabhängig davon, ob er nun gewonnen oder verloren hat. Wäre er 5 Jahre jünger gewesen, hätte er Taylor im letzten Drittel ausgeknockt, da er schon 2-3 Runden vorher, seine Aktivität erhöht hätte.

Mit der Defensive von Mayweather wäre bei so wenigen Leuten auch Schluss mit lustig. Ich habe nicht die geringsten Zweifel, dass ihn ein Hearns brutalst vernichten würde. Aber der Herans war auch einer der physisch gewaltigsten Boxer in den unteren Gewichtsklassen, die es jemals gab, zudem war er ein exzellenter Techniker, was in der Kombination sehr selten ist. Zudem war er ein unmenschlicher Puncher.

Defensivfähigkeiten werden oft nicht genügend gewürdigt. Ich habe mal einen Kampf von Vaughn Bean gesehen gegen einen Gegner der mindestens 15kg schwer war. Bean hatte überhaupt keine Möglichkeit selber mal einen Treffer zu setzen. Er konnte somit gar nicht gewinnen. Dennoch wurde er audch kaum getroffen. Wie er geklammert, abgededuckt hat, den gegner unterlaufen hat, war schon eine Meisterleistung. Andere wären da kurzrundig KO gegangen. Wer der Gegner war, weiss ich nicht mehr.


Es gibt aber etliche boxer, die eine bessere offense haben.
Da stimme ich zu. Sein ganzer Style ist darauf ausgerichtet, um in der Fussballersprache zu sprechen, 1:0 zu gewinnen. Dafür gibts genauso 3 Punkte wie für ein 4:0.
 
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Tobi.G

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pbf ist der wahrscheinlich beste defensivboxer allerzeiten.
meiner meinung nach die beste shoulder roll defense allerzeiten und eigentlich die beste zeitgenössische doppeldeckung. die dd setzt er aber dosiert ein, nur wenn er es absolut nötig hat. dazu ein klasse distanzgefühl und ne starke beinarbeit(er weiß, wo er stehen muss).
es gibt aber etliche boxer, die eine bessere offense haben als pbf. von schlagkraft ganz zu schweigen. ich finde ihn ein bissel langweilig, in dem sinne, dass es bei seinen fights zu einseitig zugeht. das ist bei manny auch so. aber abgesehen gegen clottey(gegen den kann niemand glänzen) gibt es bei manny wenigstens aktion und schöne offensiv aktionen zu sehen. die ewigen potshots von pbf ermüden einen irgendwann. in sachen offense zeigt sich floyd etwas farb und einfallslos.

Wobei Floyd gegen Mosley schon einen recht Unterhaltsamen Kampf geliefert hat, so offensiv und spektakulär hat er ewig nicht mehr geboxt! Das konnte man sich durchaus anschauen! Mehr geht aber nicht, sonst leidet seine Defensive nämlich! Mosley hat den Kampf nur wegen seinem Superkinn überstanden, ziemlich jeder andere WW wäre bei dieser Mayweather performance KO gegangen. Auch Marquez wäre so nicht über die Runden gekommen und einen Cotto würde er auch ausknocken, Judah ganz zu schweigen.
 

jkd

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Ich glaube nicht, dass Mayweather mit über 40 Jahren noch im Boxsport so gut bestehen könnte, weil sein Style im Gegensatz zu Hopkins noch bessere Reflexe benötigt und auch physisch etwas aufwendiger ist.


darüber hatte ich mir die tage auch gedanken gemacht und kam dabei genau auf die gegenteilige idee. Mayweather lebt in erster linie von übersicht, antizipation oder insgesamt vom lesen und verstehen des games. er lässt das ganze einfach aussehen, weil er es richtig macht. im kampfsport gilt, der einfache weg ist auch der richtige weg. natürlich gibt es unterschiedliche formen von einfachheit. mit sicherheit ist Floyd nicht einfältig. auch scheint er mir nicht blos naiv einfach zu sein, so dass er also nur eine verblüffend gute und reine intuition hat. ich denke, dass er bereits jemand ist, der über seine intuition richtig reflektiert und ausserdem gut beobachtet.
das ganze ist also nicht nur talent. aufgrund dieser einschätzung, glaube ich, dass er auch in "hohem alter" noch sehr gut in der lage ist, den einfachen also richtigen weg zu finden, der anderen doch so sehr kompliziert erscheint.
 
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