Doppeldeckung, richtig angewendet


infight

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Nachdem ich mir heute Haye vs Chisora zum dritten mal angetan hab, wo mir der Anflug einer DD beim DelBoy nicht mehr entgehen konnte, ich die DD bei einigen meiner Fav`s immer zu schätzen wusste, hier mal ein paar Fragen zum Thema:

Welche physischen Voraussetzungen (idealer weise), benötigt ein Boxer für eine gute DD?

Wie sollte eine gute DD im idealen Fall aber auch bei einem scheinbar nicht geeigneten Gegner angelegt sein?

Daraus resultierend: Wie sieht der ideale Gegner für eine DD aus?

In welcher Situation (sofern ich flexibel genug bin), sollte ich die DD einsetzen?

Die Beinarbeit in der DD: Distanz-Halb-infight, welche Unterschiede gibt es?

Das Schlagrepertoire aus der DD: Wie setze ich es in der jeweiligen Situation am besten um?

Die DD erscheint erstmal einfach. Je mehr ich mich mit dem Thema Beschäftigt habe, desto "kniffliger" kams mir aber vor. Die Problematik Arthur A. hats mir aber schon vor Augen geführt. Der mir eigene Lösungsansatz bestand darin, ihm (gedanklich) zu empfehlen, die Arme ein wenig tiefer zu nehmen, um daraus resultierend, offensiver agieren zu können.
Vermutlich lieg ich da falsch, AA mangelts offensichtlich an Flexibilität.

Die DD eines Urkal oder Graces hat mich immer beeindruckt. Beide haben aus ihr heraus, großes können bewiesen.

Über einige Parameter die DD betreffend bin ich mir aber immer noch nicht im klaren.

Hinweise auf Fights die zumindest von einem der Kontrahenten, in der DD geführt wurden, wärn willkommen. Eure Favs sowieso.

infight
 

infight

Nachwuchsspieler
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Da sich bisher noch niemand der Mühe unterzogen hat:), versuch ich mich mal selbst dran.

Lange Arme und ein "kurzer" Oberkörper sind im Boxen ohnehin immer von Vorteil. Eine gute DD sollte den Körper gut abdecken (um Körpertreffer zu vermeiden). Den Kopf schützen, dabei aber nicht die Variabilität des Schlagrepertoires beeinträchtigen.
Woraus folgt: die physischen Parameter sind zu berücksichtigen. Eher kurze Arme z.B.: Nicht zu hoch aber gutes Headmovement erforderlich (am besten: den ganzen Oberkörper gut bewegen), bringt auch die Möglichkeit mit sich, bei entsprechenden Fähigkeiten, das Schlagrepertoire besser zum Einsatz bringen zu können.
Grace hat seine DD immer dazu genutzt, den Gegner zu zermürben. Er ließ diese sich immer daran abarbeiten, konnte im infight und in der Halbdistanz, variabel mit Uppercuts, Seitwärtshaken und Kontern seine Kontrahenten outworken. Ihm war der Gegner in dieser Beziehung gleich.
Sofern der Kontrahent erfahren ist wirds schwierig. Nicht jeder kann den Ali, sofern ich den Fight Ali vs Foreman, auch als Extrembeispiel empfinde.

Die Beinarbeit in verschiedenen Kampfsituationen ist für mich bisher ne Wissenschaft für sich.
Schon klar, das Trainieren von Bewegungsabläufen ist ein wichtiger Bestandteil in allen Sportarten, und ich denke insbesondere beim Boxen, der Schlag kommt nicht aus dem Arm, nicht aus der Schulter, dem Rücken, dem Hintern, dem Ober-und Unterschenkel, er fängt idealerweise beim grossen Zeh an. Wie man sowas in einer Situation, mit ner DD im infight bringen soll, erfordert großes Können, Respekt an jeden der das beherrscht.

Soweit ,so gut (oder auch schlecht)

infight
 

Big d

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Ich denke der kurze oberkörper ist da auf jeden fall von vorteil. arthur ist da ja extrem. er deckt einfach viel ab.

bei allen schwächen ist seine deckung ja wirklich beton. wobei eine wirklich bombenfeste doppeldeckung IMO extrem selten ist. alle deutschen boxer beherrschen ja eigentlich eine solide doppeldeckung, aber bei den meisten kann man gerade in der 2. kampfhälfte doch durschschlagen.

das sieht man z.b. bei sturm. der hat eigentlich ne solide DD, aber gerade ab der hälfte kommt da viel durch. bei arthur kommt dagegen so gut wie nie was durch wenn er wirklich zumacht (wobei dann auch seine offense = 0 ist:D).

Jeder boxer sollte eine DD beherrschen, aber nur wenige haben das zeug sie als hauptverteidigung wie AA oder graze einzusetzen. Ich denke da spielt auch ein wenig die kraft und spannung ne rolle. eine DD wirklich dicht zu machen kostet schon sehr viel kraft.
 
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