Online-Scoring Vitali Klitschko - Kevin Johnson


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Ich habe mir persönlich zwar auch mehr von Johnson erhofft, aber man sollte die Praxis nicht ausser acht lassen. Johnson hat fast keine Amateurkarriere und relativ spät mit dem Boxen angefangen. Dazu wurde er oft als Sparringspartner engagiert, in der er bewegliche und defensive Leute simulieren musste. Johnson hat also das Boxen überwiegend aus Sparringserfahrungen gegen Topleute gelernt und dabei eine Menge für seine Defensive mitgenommen. Auf der einen Seite ist das für einen Boxer gut, auf der anderen Seite leidet darunter die Offensive, denn Johnsoen hatte in seiner Entwicklung nicht allzu viele Gelegenheiten um auch harte Angriffe und Konter entsprechend schulen zu können. Das ist mit ein Grund, warum eine entsprechende Amateurkarriere wichtig ist. Besonders technisch versierte bzw. defensivstarke "Gymratten" haben oft Probleme im Wettkampf entsprechend auf den Angriffmodus umzuschalten, wenn sie es notgedrungen im Sparring gewohnt sind, ständig den Rückwärtsgang einzuschalten.

Mit der Amateurkarriere dürften seine Schwächen im Angriff nichts zu tun haben. Es gibt genug Beispiele dafür, das es auch anders geht. Das ist Charackter beziehungsweise Charackterstärke.

In Johnsons fall vermutlich aber nur eine Entscheidung .

Und zwar die Kohle mit möglichst wenig Aufwand einzustreichen. An den Titel oder Sport hat der dabei nie gedacht.:mad:
 

buta

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'Herz' ist...

...sich wie Arreola zehn Runden lang die Birne weichkloppen lassen? Sicherlich ist das tapfer, aber auch ziemlich blöd. Den Vorwurf muss sich Arreolas Ecke gefallen lassen - und zwar nicht etwa, dass sie ihren Mann rausgenommen, sondern dass sie ihn so in diesen Kampf geschickt hat. Arreola hat genauso geboxt wie Ramirez es drei Monate vorher angekündigt hatte.

Johnson kann sich jetzt einen dicken Weihnachtsbraten leisten, sein Gesicht sieht auch noch heil aus - was will er sonst aus einem Kampf rausholen, den er sowieso nicht gewonnen hätte? Der Kampf war sportlich gesehen unnötig, weil Vitali gegen so einen Mann nichts beweisen kann. Risikoarmes Matchup, um die Wartezeit auf Waldemar zu versüßen. Nichts anderes war das.
 

Povetkin

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Das er in Sachen Explosivität gestern nicht auf dem Level früherer Kämpfe war, konnte man imo den ganzen Kampf über sehen.

Er sollte jetzt noch den Kampf gegen Haye forcieren und danach abtreten. Es ist ja auch so, dass ihm Kämpfe gegen leute wie Johnson nicht wirklich was bringen. Gegen solche Gegner lassen sich keine spannenden, oder actionreiche Kämpfe gestalten. Und solche langweiler, wenn Vitali auch nicht dran Schuld ist, braucht wirklich keiner.

Gegen solche Gegner wohl nicht, aber fändest du einen Kampf gegen Eddie Chambers nicht auch super interessant. Ich stelle mir da einen sehr interessanten Kampf vor bei dem Vitali auch nochmal seine starken Fähigkeiten zeigen könnte. Eddie ist verdammt schnell, wird Vitali überraschen können und selbst ist er mit einer der am schwersten treffbaren Leute, das wirst du ja wohl bestätgien. Auch Solis ist ein guter Mann. Povetkin seh ich zugegeben auch sehr skeptisch. Haye ist aber sowieso ein richtig fähiger schneller Mann. Ich will ja nur sagen, da gibt es noch fights die interessant wären.

Und sag mir doch mal woran du es genau siehst, damit ich mal drauf achten kann ? ;)
 

Kali

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Und ab und an zeigte er, dass er Vitali ziemlich locker treffen konnte, wenn er denn wollte; aber zu mehr hat's nicht gereicht, schade. Vitali sah immerhin ziemlich verbeult aus, das kam nicht von ungefähr. Und er hat den Kampf durch Aktivitätsbonus gewonnen, aber nicht durch klare Dominanz. Leider kam da der alte Boxroboter wieder zum Vorschein, der über keinen Plan B verfügt.

Gegen Haye wird's schwer, der ist genauso beweglich wie Johnson, noch schneller - und er schlägt mit Sicherheit zurück.

:thumb:

Finde hier die Johnson-Häme auch übertrieben. Immerhin hatte er fast jede Runde mal eine gute Hand, manchmal sogar die Schlaghand, drin. Vitali wurde mehr von Johnson getroffen als von Arreola oder Peter. Johnson sah nach dem Kampf frischer aus als der Möchtegern-Bürgermeister. Glücklicherweise für ihn, hat Johnson keine Schlagkraft - anders als Haye.
Daher verdient Johnson ein Kompliment: Er hat das Beste aus seinen Möglichkeiten gemacht und Vitali schlecht aussehen lassen.
 

Povetkin

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Johnson kann sich jetzt einen dicken Weihnachtsbraten leisten, sein Gesicht sieht auch noch heil aus - was will er sonst aus einem Kampf rausholen, den er sowieso nicht gewonnen hätte? Der Kampf war sportlich gesehen unnötig, weil Vitali gegen so einen Mann nichts beweisen kann. Risikoarmes Matchup, um die Wartezeit auf Waldemar zu versüßen. Nichts anderes war das.

Und für seine Reputation hat er auch richtig was getan. Ich glaube kaum, dass er stolz drauf ist was er da geleistet hat.

Reputation/Legacy ist finde ich der höchste Wert im Boxen.

Und für jemanden der seinen Sport liebt, der das Boxen liebt, für den ist es selbstverständlich dafür auch was aufs Spiel zu setzen. Arreola wird mit seiner Reue sicher nicht da ansetzen, dass er lieber mehr an vermeiden gedacht hätte.

Daher verdient Johnson ein Kompliment: Er hat das Beste aus seinen Möglichkeiten gemacht und Vitali schlecht aussehen lassen.

:rolleyes: ... nur am Sieg war er mit dieser Art zu boxen nicht interessiert. Und das zu keinem Zeitpunkt im Kampf.
 
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Lord Krachah

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Es ist immer noch ein Unterschied, ob man nur erscheint um 12 Runden zu überleben, oder aktiv versucht einen Kampf zu gewinnen.

Eben, deswegen finde ich die Kritik an Vitali hier auch überzogen. Bei mir hat er den Kampf 119:109 gewonnen. Gegen jemanden, der nur den Kampf vermeidet, hat es nunmal jeder schwer. Dazu liegen Vitali bewegliche Boxer auch nicht sonderlich. Das wissen wir doch auch schon seit Byrd. Trotzdem gewinnt Vitali auch bei solchen Kämpfen immer noch fast alle Runden. Ein Kampf gegen Haye wird ein anderer Kampf sein, weil Haye nunmal (davon gehe ich zumindest aus) versuchen wird, den Kampf auch zu gewinnen. Das hat Johnson nicht getan.

Ich habe mir persönlich zwar auch mehr von Johnson erhofft, aber man sollte die Praxis nicht ausser acht lassen. Johnson hat fast keine Amateurkarriere und relativ spät mit dem Boxen angefangen. Dazu wurde er oft als Sparringspartner engagiert, in der er bewegliche und defensive Leute simulieren musste. Johnson hat also das Boxen überwiegend aus Sparringserfahrungen gegen Topleute gelernt und dabei eine Menge für seine Defensive mitgenommen. Auf der einen Seite ist das für einen Boxer gut, auf der anderen Seite leidet darunter die Offensive, denn Johnsoen hatte in seiner Entwicklung nicht allzu viele Gelegenheiten um auch harte Angriffe und Konter entsprechend schulen zu können. Das ist mit ein Grund, warum eine entsprechende Amateurkarriere wichtig ist. Besonders technisch versierte bzw. defensivstarke "Gymratten" haben oft Probleme im Wettkampf entsprechend auf den Angriffmodus umzuschalten, wenn sie es notgedrungen im Sparring gewohnt sind, ständig den Rückwärtsgang einzuschalten.

Sehr interessanter Hinweis. Die Parallele zu Afolabi wird schon deutlich.

Kevin Johnson hat das schon geschickt gemacht. Hätte er durch KO verloren wäre er jetzt auf Rangplatz 50-100 gerutscht und hätte wieder paar Jahre gebraucht bis er oben ist.

Wenn man sich die Boxrec Rangliste anschaut dann ist er sogar um einen Rang auf Platz 24 gestiegen. Bedeutet bald wieder große Paydays.

Das einzigste Problem für Kingpin wird sein Gegner zu finden. Er wird also sowas wie ein neuer Chris Byrd werden was die Beliebtheit bei Gegnern und Übertragungssendern angeht :D

Sehe ich aufgrund deines letzten Absatzes genau anders. Johnson hat gestern einen potentiellen Karrierebeender hingelegt. Er wird Jahre brauchen, um sich von diesem Kampf zu erholen. Johnson ist in den USA völlig unbekannt, das war sein erster HBO-Auftritt und er hat diesen völligen Anti-Kampf abgeliefert. Damit hat er sich wahrlich keinen Gefallen getan; denn HBO wird zukünftig keine Kämpfe mehr von ihm übertragen, was seine Einnahmemöglichkeiten geradezu komplett negiert. Wäre er gestern in einem guten Kampf KO gegangen, hätte er sich für weitere Zahltage empfohlen, so kann er seine Karriere zumindest in den USA eigentlich vergessen.
 

Kali

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:rolleyes: ... nur am Sieg war er mit dieser Art zu boxen nicht interessiert. Und das zu keinem Zeitpunkt im Kampf.

Das sehe ich nicht so. Er hatte wohl schnell eingesehen, dass er gegen Vitali nicht wirklich eine Chance hat. Zudem baute der Ukrainer einfach nicht ab, mit was vielleicht Johnson rechnete. Daher konzentrierte er sich auf das Überleben, mit der positiven Folgeerscheinung, dass er sicher weniger Gehirnzellen als Peter, Gomez und Arreola verloren hat. Er hatte immer wieder mal eine Hand drin und konnte Vitali im Gesicht mehr zeichnen, als seine drei vorherigen Gegner zusammen.

Nun, kann er von sich behaupten nicht gegen Vitali vorzeitig verloren zu haben. Das können neben ihn nur drei weitere Boxer von sich behaupten. Ist doch ein Erfolg!
 

Povetkin

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Das sehe ich nicht so. Er hatte wohl schnell eingesehen, dass er gegen Vitali nicht wirklich eine Chance hat. Zudem baute der Ukrainer einfach nicht ab, mit was vielleicht Johnson rechnete.

Dass muss er wirklich blitzschnell erkannt haben. :D Er hat doch später nicht anders gekämpft als zu Beginn.

Ich weiß nicht ob du schonmal Kämpfe von Johnson gesehen hast, aber wenn jemandem so eine Arbeitsverweigerung zuzutrauen war, dann Johnson.

Darum wird es denke ich kaum auf taktische Überlegungen zu schieben sein.
 

Tobi.G

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Johnson ist wenn überhaupt Top25... und das ist auch noch gütig. Er wurde in den Ranglisten nur durch seinen clean record nach oben gespült. Würde mich auch nicht wundern, wenn er jetzt kaum noch gute Chancen bekommt... er ist einfach zu passiv und ein Stinker im Ring. Solche Leute taugen nicht mal als Journeyman.

Du übertreibst. Top15 ist er auf jeden Fall aber bei der Konkurrenz heißt das nichts.
 

Povetkin

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Du übertreibst. Top15 ist er auf jeden Fall aber bei der Konkurrenz heißt das nichts.

um das zu bestätigen könnte er zur Abwechslung aber auch mal einen Mann aus der Top 50 boxen. Sofern er wirklihc in die Top15 gehört hat er das mit dem minimalsten Gegnerniveau geschafft. Ein Robert Helenius oder Kubrat Pulev haben da schon mehr vorzuweisen.

Gegen einen Mann wie Terry Smith, den auch Calloway über 10 Runden ausgepunktet hat, hat Johnson zum Beispiel nicht all zu deutlich gewonnen.

David Sutherland 97-93 | judge: Gerald Ritter 97-93 | judge: Gary Ritter 96-94
 

nobbylenz

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...ich bin gestern bei der Hälfte des Kampfes auf'm Sofa eingeschlafen. Habe selten einen so langweiligen Kampf gesehen, insbesondere was Johnson da veranstaltet bzw. NICHT veranstaltet hat, war IMO kein Boxen so wie ich es gerne sehen möchte. Im permanenten "Überlebensmodus" ohne nennenswerte Offensiv-Aktionen einfach nur über die Runden zu kommen, finde ich äußerst schwach als "Gameplan". Hat mich in der Tat auch an den Kampf von Ibragimov gegen Wladimir Klitschko erinnert, der ja auch sehr unansehnlich war.
Ich würde sagen, "Schwamm-Drüber-Blues", Johnson wird wohl (zurecht) nix großes mehr erreichen, wer möchte denn so einen "Anti-Kämpfer" sehen?
Und Vitali war zumindest ungefährdet, und braucht demnächst wieder einen besseren Gegner, um selbst glänzen zu können. IMO war dieser Kampf für ihn nur eine Zwischenstation, demnächst sollten z.B. Haye oder Solis (!) als Gegner kommen, das wäre sicher spannender.
 

Schlonski

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...ich bin gestern bei der Hälfte des Kampfes auf'm Sofa eingeschlafen. Habe selten einen so langweiligen Kampf gesehen, insbesondere was Johnson da veranstaltet bzw. NICHT veranstaltet hat, war IMO kein Boxen so wie ich es gerne sehen möchte. Im permanenten "Überlebensmodus" ohne nennenswerte Offensiv-Aktionen einfach nur über die Runden zu kommen, finde ich äußerst schwach als "Gameplan". Hat mich in der Tat auch an den Kampf von Ibragimov gegen Wladimir Klitschko erinnert, der ja auch sehr unansehnlich war.
Ich würde sagen, "Schwamm-Drüber-Blues", Johnson wird wohl (zurecht) nix großes mehr erreichen, wer möchte denn so einen "Anti-Kämpfer" sehen?
Und Vitali war zumindest ungefährdet, und braucht demnächst wieder einen besseren Gegner, um selbst glänzen zu können. IMO war dieser Kampf für ihn nur eine Zwischenstation, demnächst sollten z.B. Haye oder Solis (!) als Gegner kommen, das wäre sicher spannender.


Man kann nur hoffen, dass das WBC Solis gegen Austin als Eliminator macht (Solis wird den gewinnen).
 

nobbylenz

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Man kann nur hoffen, dass das WBC Solis gegen Austin als Eliminator macht (Solis wird den gewinnen).

...yep, so wie es aussieht, könnte der Kampf Austin - Solis wirklich kommen. Sehe Solis trotz seines Übergewichtes dann auch klar im Vorteil, und wenn er einen "Title-Shot" in Sichtweite hat, dazu noch gegen Vitali Klitschko, wird er vielleicht endlich anfangen, ernsthafter zu trainieren und sich "in-shape" bringen.
 

Big d

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...sich wie Arreola zehn Runden lang die Birne weichkloppen lassen? Sicherlich ist das tapfer, aber auch ziemlich blöd. Den Vorwurf muss sich Arreolas Ecke gefallen lassen - und zwar nicht etwa, dass sie ihren Mann rausgenommen, sondern dass sie ihn so in diesen Kampf geschickt hat. Arreola hat genauso geboxt wie Ramirez es drei Monate vorher angekündigt hatte.

Johnson kann sich jetzt einen dicken Weihnachtsbraten leisten, sein Gesicht sieht auch noch heil aus - was will er sonst aus einem Kampf rausholen, den er sowieso nicht gewonnen hätte? Der Kampf war sportlich gesehen unnötig, weil Vitali gegen so einen Mann nichts beweisen kann. Risikoarmes Matchup, um die Wartezeit auf Waldemar zu versüßen. Nichts anderes war das.

Na ja weiß ich nicht ob das so clever war. Arreola boxt attraktiv und wird deshalb wenn er weiter gewinnt in den nächsten 2 jahren wieder nen shot bekommen.

KJ dagegen zieht durch seinen stil wenig fans und ist als freiwilliger gegner wegen seiner slickness und teilweise guten kontern(wenn er denn mal schlägt) nicht attraktiv. Niemand will nen beweglichen gegner boxen der einen schlecht aussehen lässt. Deshalb wird es schwer in der nächsten zeit noch mal an nen shot zu kommen, zumal jetzt im gegensatz zu vor 5 jahren eine ganze reihe guter leute für titel ansteht(allein 2 für wladi).

Arreola hatte vllt. ein zerbeultes gesicht, aber im endeffekt hat er in dem fight mehr für seine karriere getan. Ist ja nicht so das er mit dem fight ausgesorgt hätte, selbst wenn die Ks ihre gegner recht großzügig bezahlen.
 

buta

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Und für seine Reputation hat er auch richtig was getan. Ich glaube kaum, dass er stolz drauf ist was er da geleistet hat.

Reputation/Legacy ist finde ich der höchste Wert im Boxen.

Und für jemanden der seinen Sport liebt, der das Boxen liebt, für den ist es selbstverständlich dafür auch was aufs Spiel zu setzen. Arreola wird mit seiner Reue sicher nicht da ansetzen, dass er lieber mehr an vermeiden gedacht hätte.

Wo denn anders? Arreola hat nur das gemacht, was man von ihm erwartet hat. Den Gameplan hätten Sdunek und Vitali selbst dann noch vorhersagen können, wenn sie stockbesoffen durch die Trainingshalle getorkelt wären. Wenn Ramirez und Arreola clever wären, was sie offensichtlich nicht sind, wären sie gegen Minto anders aufgetreten.

Ich glaube, Johnson wird gestern schon recht früh - genau genommen bei den ersten härteren Treffern - gemerkt haben, dass er chancenlos ist.

Was Legacy/Reputation betrifft: Das ist für Zuschauer immer leicht gesagt. Ich möchte nicht bestreiten, dass du damit Recht hast. Allerdings ist es ein einfaches, vom Bürosessel aus den Athleten in den Kampf zu peitschen. Mehr als vermeiden und bißchen "stänkern" war für Johnson halt auch nicht drin.
 
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ich mag solche fisematenten wie von johnson & co im ring überhaupt nicht. man stelle sich nur mal vor 2 solche typen kämpfen gegeneinander. das sieht dann wohl eher aus wie limbo - dance, statt schwergewichtsboxen. dann diese faxen und dieses fiese vollquatschen - das hat doch nichts mit boxen zu tun. vielleicht bin ich ja auch zu alt und verstehe die neue zeit nicht. panik:

um ehrlich zu sein, ich habe es mir wenigstens in der letzten runde richtig gewünscht, dass vk noch einen volltreffer bei ihm landet. möglichkeiten dazu hatte er fast in jeder runde. aber hat nicht sollen sein. :rolleyes: schade. man kann es klug von johnson nennen, dass er sich nicht hat treffen lassen, aber auch nicht viel für einen sieg zu tun lässt tief blicken ... für mich war das ganze ding irgendwie überflüssig und für alle beteiligten wohl nur ein pay-day-date.
 

buta

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Na ja weiß ich nicht ob das so clever war. Arreola boxt attraktiv und wird deshalb wenn er weiter gewinnt in den nächsten 2 jahren wieder nen shot bekommen.

KJ dagegen zieht durch seinen stil wenig fans und ist als freiwilliger gegner wegen seiner slickness und teilweise guten kontern(wenn er denn mal schlägt) nicht attraktiv. Niemand will nen beweglichen gegner boxen der einen schlecht aussehen lässt. Deshalb wird es schwer in der nächsten zeit noch mal an nen shot zu kommen, zumal jetzt im gegensatz zu vor 5 jahren eine ganze reihe guter leute für titel ansteht(allein 2 für wladi).

Arreola hatte vllt. ein zerbeultes gesicht, aber im endeffekt hat er in dem fight mehr für seine karriere getan. Ist ja nicht so das er mit dem fight ausgesorgt hätte, selbst wenn die Ks ihre gegner recht großzügig bezahlen.

Ich bin ja Arreola-Fan, kann man schon sagen, und finde den guten Chris auch ne ganze Latte unterhaltsamer als Kingpin. Aber wenn man sich gleich bei vier Kämpfen hintereinander wiederholt, oft und augenscheinlich derart dilettantisch von power punches abfangen lässt, deutet das auf eklatante Mängel in der boxerischen Grundausbildung hin. Arreola ist einfach nicht in der Lage, sich anständig zu schützen; genausowenig kriegt es sein Coach gebacken, ihm ein anständiges Deckungsverhalten zu verpassen. Das kann man dann schon dumm nennen.

Wenn man dann allerdings mit nur einem Gameplan gegen Vitali aufkreuzt, den man drei Monate vorher bereits in einem Interview verraten hat, ist man nicht nur dämlich, sondern auch noch lebensmüde. Peter hat vorgemacht, wie man nicht gegen Vitali boxen darf, und am Ende hat Arreola genauso um jede Führhand gebettelt wie der Nigerianer vor einem Jahr. Mit so einer Leistung gewinnt man vielleicht die Herzen der Zuschauer, die einen beim nächsten Auftritt gut und gerne wieder fallen lassen (oder ihn in Internetforen aufs Übelste beleidigen, vgl. das, was auf amerikanischen Boards über den mexikanischen "fat ****" geschrieben wird), verliert dafür aber eine Menge grauer Zellen.
 

Big d

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Das war aber arreolas einzige chance. Ein konterboxer wird aus ihm nie werden. Außerdem fand ich sogar das er gegen vitali defensiv für seine verhältnisse ganz ok war. Er hat im gegensatz zu früher viel gependelt und die fäuste oben gehalten.

Seine einzige chance war es druck zu machen und zu hoffen das der alte mann dem druck irgendwann nicht mehr standhält.

Wäre er in der distanz geblieben und hätte schläge vermieden hätte er gar keine chance gehabt.

Denn vitali hat zwar mit slicken leuten seine probleme, schlägt sie aber doch trotzdem äußerst klar.

Die chance das vitali mit ende 30 dem hohen druck nicht standhält war dagegen durchaus nicht unrealistisch, insofern hat es arreola genau richtig gemacht.

Außerdem geht es im boxen immer um marketing und genau deshalb wird arreolas still ihm weitere shots einbringen(vllt. sogar mal nen sieg gegen einen man mit etwas schwächerem kinn wie haye oder auch waldi).

Ein unattraktiver slickster wird dagegen probleme haben shots zu bekommen.

Das man den gleichen stil boxt wie angekündigt ist auch normal. Ein Joe frazier hat auch immer gleich geboxt und war trotzdem schwer zu schlagen.
Man sollte nicht versuchen den gegner groß zu überraschen sondern seine stärken ausspielen. Und das hat arreola im rahmen seiner möglichkeiten getan(die halt begrenzt sind).

Johnson dagegen hätte mehr tun müssen. Ein heiles gesicht gegen seine weiteren chancen shots zu bekommen einzutauschen halte ich nicht für clever.
 

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Ich war vom Kampfverlauf ein wenig enttäuscht. Besonders weil Johnson gezeigt hat, wie man gut gegen VK aussehen kann. Er hat VK in manchen Szenen ganz schön alt aussehen lassen. Leider hat Johnson nicht genug geschlagen- schade, weil Johnson hat immer sehr gut ausgesehen hat wenn er mal mitgeschlagen hat. Da waren schon einige gute Treffer von Johnson dabei. Mit einer besseren Offensive und mit besserer Konterarbeit hätte er VK durchaus besiegen können. Jedenfalls hat Johnson gezeigt, das VK nicht der Überboxer ist für den er gehalten wird.
Das muß für Vitali ganz schön frustierend sein, wenn der Gegner ihn verspottet und ihn laufend das Kinn hinhält und VK dann nur Luftlöcher schlägt.:D
 

Tajiri262

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Dieser Kampf hatte mit Boxen egtl. garnichts zu tun, sowas langweiliges habe ich ganz selten gesehen. Die Kämpfe der Kltischkos sind einfach boring, das geht jetzt schon ne ganze Weile so, allerdings darf man die Schuld für solche Kampfverläufe nicht nur bei Vitali bzw. Wlad suchen, was Johnson da heute geboten hat war einfach lächerlich, mit dieser Taktik hatte er zu keiner Zeit den Hauch einer Chance diesen Kampf zu gewinnen. Er ist nur in die Schweiz gereist um sich die Kohle abzuholen, und möglichst ohne Schmerzen aus dem Kampf wieder heraus zu kommen. Solch eine Einstellung kann ich einfach nicht nachvollziehen, da hat er die große Chance Weltmeister zu werden, wenn natürlich auch gegen einen übermächtigen Gegner und er versuchts erst garnicht, sondern steht so tief das VK ihn nicht treffen kann und schlägt selber egtl. fast garnicht. Ich habs mir heute Nachmittag angesehen, weil ich gestern nicht da war und habe nach der 7.Runde ausgemacht, nachdem ich fast unfreiwillig in einen Mittagsschlaf geschickt wurde, ganz hässlicher Kampf zum zukucken.
 
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