Zuletzt gesehene Filme - der Sammelthread!


ocelot

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Bin gerade aus dem Kino zurück und auch schwer beeindruckt. Fand ihn etwas schwächer als Teil 1. Die Vorstellung von Baron Harkonen Junior war irgendwie so plötzlich und an den Haaren herbeigezogen, dass ich dafür einen Punkt abziehen muss.
9 von 10
Dafür waren die Schwarzweiß-Szenen mit Infrarot-Kamera auf von schwarzer Sonne bestrahltem Giedi Prime sehr stimmig.
 

Khali

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Dafür waren die Schwarzweiß-Szenen mit Infrarot-Kamera auf von schwarzer Sonne bestrahltem Giedi Prime sehr stimmig.
In der Tat. Die Art wie Villeneuve seine Filme inszeniert hat es mir angetan.
Hast du die Bücher gelesen? Nach den Filmen reizt es mich sie zu lesen. Bei Game of Thrones habe ich die Bücher nach der ersten Staffel verschlungen und es im Nachhinein bereut, da ich die Serie an ihnen gemessen habe und zum Teil enttäuscht wurde.
Endet Dune Band 2 auch so wie der Film? Dann würde ich vielleicht Band 3 erst nach Erscheinen des Films beginnen.
 

TheFreshPrince

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In der Tat. Die Art wie Villeneuve seine Filme inszeniert hat es mir angetan.
Hast du die Bücher gelesen? Nach den Filmen reizt es mich sie zu lesen. Bei Game of Thrones habe ich die Bücher nach der ersten Staffel verschlungen und es im Nachhinein bereut, da ich die Serie an ihnen gemessen habe und zum Teil enttäuscht wurde.
Endet Dune Band 2 auch so wie der Film? Dann würde ich vielleicht Band 3 erst nach Erscheinen des Films beginnen.

Hab die Bücher selbst nicht gelesen, aber die ersten beiden Filme waren nur Band 1.
 

ocelot

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In der Tat. Die Art wie Villeneuve seine Filme inszeniert hat es mir angetan.
Hast du die Bücher gelesen? Nach den Filmen reizt es mich sie zu lesen. Bei Game of Thrones habe ich die Bücher nach der ersten Staffel verschlungen und es im Nachhinein bereut, da ich die Serie an ihnen gemessen habe und zum Teil enttäuscht wurde.
Endet Dune Band 2 auch so wie der Film? Dann würde ich vielleicht Band 3 erst nach Erscheinen des Films beginnen.
Denis gehört spätestens seit Blade Runmer 2049 zu meinen Lieblingsregisseuren. Nicht viel Gequatsche, Story wird durch Bildgewalt erzählt, Atmosphäre durch vollen Sound erzeugt und dem Zuschauer wird zugetraut, sich die Lücken selbst auszumalen.

Bücher habe ich nicht gelesen, aber ich glaube gelesen zu haben, das Ende sei größtenteils gleich.
Chani scheint im Film etwas mehr Tiefe bekommen zu haben. Im Buch übernimmt sie nicht die kritische Rolle gegenüber religiösem Fanatismus und Erlöser-/ Führerpersönlichkeiten
. Ich werde sie auch nicht lesen aus Zeitgründen, denke ich. Würde mich auch nicht spoilern wollen, ob die Person Paul Atreides dann wirklich, wie es immer wieder angedeutet wird, sich zu einer düsteren und gefühlskalten Figur "ohne Herz" (also nicht wie sein Vater) entwickelt.
 

Plissken

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Zwei deutsche Filme zuletzt:

Contra
Ich fand ihn gelungen, der Film gibt Denkanstöße zum Alltagsrassismus, aber bleibt dabei natürlich noch in sanfteren Gewässern. Der rote Faden ist auch klar vorgegeben und das Ende absehbar.
Interessant, dass in sozialen Netzwerken zum ersten Aufeinandertreffen der Studentin mit dem Prof geschrieben wird, dass da kein Rassismus stattfindet. Aber gut, ich tröste mich immer damit, dass man bei Instragram die gleichen Bots und Trottel wie bei Facebook findet. Selbstverständlich ist der Prof rassistisch.
8/10

Wochenendrebellen

Ebenfalls sehr gelungen, es hat durchweg Spaß gemacht den Film zu sehen, klare Charakterzeichnungen. Dass die Merkur Spiel Arena das Rheinstadion eine kleine, aber feine Rolle spielt, ist natürlich nochmal das Tüpfelchen auf dem i. :D
9/10
 

LoverNo1

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Dann mal endlich Melancholia geschaut. Oder war das ein Fehler? :D
Und war tatsächlich mein erster von Trier Streifen.


Keine Ahnung, man kann es vielleicht bei den brillanten Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen belassen und den Rest einem speziellen Fetisch des Regisseurs zuschreiben, Menschen auf möglichst ästhetische Art und Weise zu quälen.
"Todesangst trifft tödliche Depression" und "Machtlosigkeit" sind vermutlich wesentliche Motive.
 

Nebukadnezar

Pure Emotion
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God is a Bullet
Ein paar schöne Kills, guter Soundtrack, aber zu viele längen.
Story und Schauspieler waren auch gut.
Der Film 45 Minuten kürzer und er wäre echt richtig gut.
So 7 / 10
 

erminator

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Gerade aus Dune 2 rausgekommen und bin ähnlich wie beim ersten Teil sehr angetan gewesen. Der Hauptcast diesmal etwas jünger aber definitiv nicht weniger hochklassig. Irgendwie schafft es Dune sowohl in Teil 1 als auch Teil 2 durch ein Zusammenspiel aus Berechenbarkeit und Spannung (auch durch Visionen) zu begeistern.

Bin gerade aus dem Kino zurück und auch schwer beeindruckt. Fand ihn etwas schwächer als Teil 1. Die Vorstellung von Baron Harkonen Junior war irgendwie so plötzlich und an den Haaren herbeigezogen, dass ich dafür einen Punkt abziehen muss.
9 von 10

Kann ich mich nur anschließen, fand den ersten Teil auch nen Tick besser aber das ist meckern auf sehr hohem Niveau.

Hand aufs Herz, bin ich der Einzige den Florence Pugh in dieser silbernen Maske zum Schluss angemacht hat :D Dabei hatte mich doch gerade erst von ihren Oppenheimer - Szenen erholt, muss wohl einsehen dass sie Hailee Steinfeld sehr nahe kommt ;)

Dune 2 - 8,5/10
 

Khali

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Gerade aus Dune 2 rausgekommen und bin ähnlich wie beim ersten Teil sehr angetan gewesen. Der Hauptcast diesmal etwas jünger aber definitiv nicht weniger hochklassig. Irgendwie schafft es Dune sowohl in Teil 1 als auch Teil 2 durch ein Zusammenspiel aus Berechenbarkeit und Spannung (auch durch Visionen) zu begeistern.



Kann ich mich nur anschließen, fand den ersten Teil auch nen Tick besser aber das ist meckern auf sehr hohem Niveau.

Hand aufs Herz, bin ich der Einzige den Florence Pugh in dieser silbernen Maske zum Schluss angemacht hat :D Dabei hatte mich doch gerade erst von ihren Oppenheimer - Szenen erholt, muss wohl einsehen dass sie Hailee Steinfeld sehr nahe kommt ;)

Dune 2 - 8,5/10
Ich habe nur Augen für Zendaya gehabt :jubel: - finde sie immer absolut hinreißend, mir hat es auch ein wenig das Herz gebrochen, sie bei Pauls Entscheidung so leiden zu sehen :(
 

erminator

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Ich habe nur Augen für Zendaya gehabt :jubel: - finde sie immer absolut hinreißend...
Kein Einwand diesbezüglich. Auch wenn Zendaya scheinbar eher speziell rüberkommt und für mich unverständlicherweise nicht jedermanns Typ ist aber ich find sie auch heiß aber den Vogel in Sachen hotness und Verruchtheit hat - meiner Meinung nach sexyiest Zahnlücke alive - Lea Seydoux abgeschossen ;)

Back to Topic: Dune 2 war mega :D
 
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Nebukadnezar

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97 Minutes
Terroristen entführen ein Flugzeug mit einem Interpol Undercover Agent an Bord, dem 97 Minuten bleiben.
Kann man schauen, obwohl man zu oft merkt dass dies ein Low Budget ist
4 von 10


R.I.P.D 2

Nach langen Jahren endlich der zweite Teil, diesmal im wilden Westen.
Ich fühlte mich gut unterhalten.
7,5 von 10
 

Shakey Lo

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So, es wird mal wieder Zeit für meine Oscarbewertungen...

Guardians of the Galaxy Vol.3 - 9/10

"Drax, you were never meant to be a destroyer. You were meant to be a dad."

Schon eine Weile her dass ich ihn gesehen habe, aber meine Güte... James Gunn hat es wirklich drauf, dieses ganze Superhelden-Zeugs mit einer ansprechenden, hoch emotionalen Story zu verweben. Vielleicht der traurigste aller Guardians-Filme, aber zu keiner Zeit fühlt es sich gezwungen oder zu überdosiert an. Und wenn man Flaming Lips' "Do You Realize?" mit in den (wieder sehr starken) Soundtrack nimmt hat man eh schon gewonnen. Leider nur für die Effekte nominiert, aber es hätte so viel mehr sein können. Sage ich als ausgesprochener Marvel- bzw. DC-Kritiker.


El Conde - 9/10

"It's said that when one samples the succulent muscle of a still-palpitating heart, it's hard to go back to being a normal person."

Nominiert für die beste Kamera, und das zurecht. Hat mich diesbezüglich an meinen früheren Oscar-Favoriten "Roma" erinnert, und das nicht nur wegen der Entscheidung, den Film in Schwarz-Weiß zu drehen. Aber auch hier: Man hat es außergewöhnlich gut geschafft, noch eine sehr ansprechende, bissige und oftmals verdammt witzige Abrechnung mit Augusto Pinochet und seiner Familie hinzuzufügen. Der - natürlich - seinen Tod 2006 nur vorgetäuscht hat, um als alternder Vampir 10 Jahre später doch noch seinen Lebenswillen zu verlieren, woraufhin er beschließt, kein Blut mehr zu trinken. Prompt stehen seine nichtsnutzigen Kinder vor der Tür um zu schauen, was eventuell zu holen wäre... auch ohne detaillierte Kenntnisse der chilenischen Geschichte kann man ahnen, wie sehr es Pablo Larraín genossen haben muss, sowohl Pinochet als auch seine ganze Familie der Lächerlichkeit preiszugeben. Paula Luchsinger als buchhalterische Nonne mit dem unbedingten Willen, seine Seele zu retten, schwankt in diesem Film zwischen ausgesprochener Zuvorkommenheit und subtilen Beleidigungen. Ein Genuss.

(Empfehle OT mit Untertitel, weil ich die deutsche Synchro lahm fand. Und auf englisch geht ein spezifischer plot point flöten...)

Barbie - 8,5/10

"To be honest, when I found out the patriarchy wasn't just about horses, I lost interest."

Habe im Oscar-Thread schon meine Meinung zu diesem durchaus kontroversen Film kundgetan. War super skeptisch zu Beginn als ich hörte, dass es eine Barbie-Verfilmung gibt. Und dann aber Greta Gerwig? Passte für mich im ersten Moment nicht zusammen, und ihre vorherigen Regie-Filme fand ich auch nur so semi. Aber hier hat sie eine nahezu perfekte Lösung irgendwo zwischen Huldigung und Vernichtung gefunden, erzählt mittels einer in eine tiefe Lebenskrise geschlitterte Barbie, die beschließt, außerhalb der heilen Barbie-Welt die Realität zu erkunden. Und dann noch mit Ken a.k.a Ryan Gosling, der eindeutig der Szenenstehler des Films ist. Absolut sehenswert, aus meiner Sicht. Aber wie gesagt, wird glaub ich sehr kontrovers aufgenommen. Schade, weil so krass kontrovers ist er wirklich nicht.

The Holdovers - 8/10

"Hardy, I have known you since you were a boy, so I think I have the requisite experience and insight to aver that you are and always have been penis cancer in human form."

Das Konzept, über Weihnachten als Lehrer eines Internats auf die restlichen dagebliebenen Schüler aufzupassen, ist ebenso wenig neu wie das Jahr der Handlung 1970. Aber es muss ja nicht alles neu sein, sondern einfach nur gut erzählt. Und sowohl Paul Giamatti (natürlich), der einen strengen, eigenbrötlerischer Lehrer mit Hang zum Alkohol spielt als auch Dominic Sessa in seiner ersten Filmrolle überhaupt tragen diese gute Erzählung, die von einer starken Da’Vine Joy Randolph (meiner persönlichen Favoritin in der Kategorie der besten Nebendarstellerinnen) abgerundet wird.

The Color Purple - 7,5/10

"I may be black. I may be poor. I may even be ugly. But I'm here!"

Vorneweg oute ich mich als Ignorant: Weder das Buch, noch die erste Verfilmung und ebenso wenig das Musical kannte ich vorab. Kann also keinerlei Vergleich anstellen, aber hat einen starken Cast (u.a. Corey Hawkins, Taraji P. Henson, Deon Cole, David Alan Grier und die ebenfalls als beste Nebendarstellerin nominierte Danielle Brooks), gute Songs und eine passable Handlungsstruktur. Kann man mal mitnehmen.

Anatomie d'une chute (Anatomie eines Falls) - 7,5/10

"You complain about a life that YOU chose. You are not a victim. Not at all."

Gerade vorhin erst fertig geschaut, sehr frischer Eindruck. Sandra Hüller zurecht stark gehyped (ihr Charakter ist aber auch wirklich sehr "deutsch" :D ), der Sohn war ebenfalls sehr gut... klassisches Courtroom-Drama auf französisch. War jetzt nicht mein Favorit, aber trotzdem gut. Interessant war, dass Sandras Charakter zu Beginn viel auf französisch gesprochen hat, aber mit der Zeit immer mehr in das vertrautere Englisch gewechselt ist. Zeitgleich mit den Zweifeln, die an ihr aufkommen. Weiß nicht ob das Absicht war oder nicht.

Poor Things - 7/10

"My father once told me, 'Always carve with compassion.' He was a fucking idiot, but it's not bad advice."

Ich weiß am Ende einfach nicht ob das eine feministische Meisterleistung oder eine schmutzige Altherrenfantasie sein soll. Während ich diesem Film sah bin ich irgendwie immer zwischen beiden Optionen hin- und hergeschwankt, irgendwie fühlte es sich aber am Ende nicht einhundertprozentig richtig an. Die Grundidee, dass man frankensteinmäßig ein neues Wesen erschafft, das aufgrund des Gehirns eines Babys alles nochmal von Anfang an lernen muss, ist jedenfalls interessant. Dann entdeckt dieses Wesen aber die Sexualität und die Geschichte nimmt ihren Lauf... auch hier, klar ein starker Cast. Ich mein, Emma Stone, Mark Ruffalo, Willem Dafoe und der ganze Rest überzeugen in ihren Rollen. Aber es ist halt irgendwie etwas merkwürdig. Trotz allem 7 Punkte.

Past Lives - 7/10

"You make my world so much bigger and I'm wondering if I do the same for you?"


"What if?" Story auf (US-)koreanisch. Ein Mädchen (Nora) und ein Junge (Hae-sung), deren Freundschaft die durch den Umzug des Mädchens in die USA jäh unterbrochen wird, finden sich später als junge Erwachsene wieder und sprechen erst einmal online miteinander. Eine zarte Romanze bahnt sich an, da aber Hae-sung nicht bereit ist, seine Heimat zu verlassen, bricht Nora den Kontakt ab. Jahre später treffen sie sich dann doch noch, und Nora ist mittlerweile verheiratet... nicht wirklich innovativ, aber passabel erzählt.

Indiana Jones and the Dial of Destiny - 7/10

"You don't remember me, do you?"
"Whatever I did, I apologize."


Wie beim Guardians-Film, schon etwas her. Aber ich fand ihn ganz annehmbar, die Anfangssequenz mit dem "verjüngten" Harrison Ford ist wirklich verdammt gut gemacht, auch sonst war es passables Popcorn-Kino. Etwas Bauchschmerzen hatte ich als ich den mittlerweile etwas fragwürdigen John Rhys-Davies in seiner antiquierten Rolle des Sallahs sah, aber nun gut. Spielt halt viel Nostalgie mit rein.

American Fiction - 6,5/10

"White people think they want the truth, but they don't. They want to feel absolved."

Ich hatte große Hoffnungen auf diese Satire gesetzt, aber ähnlich wie die Rolle des (nominierten) Sterling K. Browns muss ich auch über den Film sagen: Irgendwas fehlt. Bzw war es nicht ganz zuende gedacht. Der Film hatte seine witzigen Momente, aber wohin er genau wollte blieb mir verschlossen. Schade.

The Zone of Interest - 6,5/10

"Wenn ich wollte, würde mein Mann sofort deine Asche über den Feldern von Babice verstreuen"


Sehr ruhige Erzählung über das banale Alltagsleben der Höß-Familie neben dem KZ Auschwitz. Sandra Hüller in ihrer zweiten guten Rolle, und den Sinn des Films habe ich auch verstanden... aber es blieb am Ende aus meiner Sicht dann doch eher beim Versuch, das Grauen und den Alltag zu kontrastieren. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut.

La sociedad de la nieve (Die Schneegesellschaft) - 6/10

"There is no greater love than that which gives one's life for one's friends."

Geschichte über den bekannten Flugzeugabsturz eines Rugby-Teams aus Uruguay in den Anden und dem folgenden Überlebenskampf. Naja. Ich bevorzuge da Dokumentationen, um ehrlich zu sein.

Mission Impossible Dead Reckoning Part One - 5/10

"They never bring their fugitive back alive, and rarely in one piece."

Tom Cruise rennt, Part 6604953. Kann man sich an einem Filmabend mal antun, ohne groß nachdenken zu müssen.

Rustin - 5/10

"On the day that I was born black, I was also born a homosexual. They either believe in freedom and justice for all, or they do not."

Neue Regel für mich, das macht die Bewertungen und die Rezensionen leichter: Jedes Biopic, das nicht in irgendeiner Weise heraussticht (positiv wie negativ), bekommt von mir pauschal 5 Punkte und keine großen Erläuterungen. Start: Jetzt.

Nyad - 5/10

"Just because we are on a one way street hurtling to death doesn't mean we have to succumb to mediocrity."

Siehe "Rustin". Aber meine Güte, Jodie Foster ist richtig krass durchtrainiert!

May December - 5/10

"Insecure people are very dangerous, aren't they? I'm secure. Make sure you put that in there."


Siehe "Rustin".

Killers of the Flower Moon - 4/10

"You know, you got, you got nice color skin. What color would you say that is?"
"My color."


Okay, wo fang ich an... 3einhalb Stunden, Martin? Ernsthaft? Wieder mal? Schon vor Beginn des Films hatte er bei mir gedanklich 2 Minuspunkte. Der Film selbst? Die übliche Darstellung organisierten Verbrechens von Martin Scorsese. Lily Gladstone zwar mit einer sehr guten, subtilen Darstellung, allerdings ist sie zu sehr nur die Statistin der Leonardo DiCaprio Show. Dem mal einer sagen muss, dass der "Seit einer Woche Verstopfung"-Blick nicht bedeutungsschwangeres Acting, sondern einfach nur nervig ist. Er verkommt irgendwie immer mehr zu seiner eigenen Parodie... positiv anrechnen muss ich Scorsese, dass er im Gegensatz zu The Irishman diesmal wenigstens auch mal die Opfer im Blick hat, auch wenn er natürlich nicht aus seiner Haut kann und seinen Verbrecher-Fetisch weiter auslebt. Und es ist ein wichtiges Thema, gut. Aber alles in allem reicht es nicht für mehr als diese 4 Punkte.

Napoleon - 2/10

"Someone advised me to get pregnant in order to have a better chance of surviving in prison."

Erste Hälfte des Films war "Ich will ein Kind haben", zweite Hälfte war "Überraschung, ich komm aus dem Exil zurück! Und bin schon wieder weg...". Dazu hatte der Film irgendwie so 90er Vibes, hätte mich nicht überrascht wenn am Anfang noch die 3 Musketiere Charlie Sheen, Kiefer Sutherland und Oliver Platt aufgetaucht wären.

Oppenheimer - 2/10

"Since when are you British?"
"Since Hitler told me I wasn't German."


Meine Güte, wie lang. Viel zu lang. Und so dermaßen Oscars-Biopic-Baukasten dass es weh tut. Der missverstandene Held, der von seinen Neidern bekämpft wird, die supportive Ehefrau, die nackte Geliebte, alles dabei. Allerdings konnte sich Christopher Nolan nicht entscheiden, ob er die Zeit *vor* oder *nach* Hiroshima beleuchten will und hat dann einfach beides gemacht. Völlig egal, ob der Spannungsbogen nach dem Atombombenabwurf schon längst überspannt war oder nicht. Alles muss rein. Facepalm incoming...

Maestro - ???

Ich konnte mich am Ende nicht dazu durchringen, mir Bradley Coopers Jewfacing anzutun. Daher keine Wertung. Meine Frau hat's gesehen und meinte, es schreit schon sehr nach Oscarnominierungen, hat aber anscheinend einen guten Soundtrack. Okay, ist notiert.
 

JL13

Forenidiot
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Everything Everywhere All at Once

Idee interessant, starker Anfang und dann geht es im Eilzugstempo abwärts. Im Grunde genommen ein Ansatz, der schon mehrmals gewählt wurde und jedesmal besser umgesetzt wurde. Dass so ein Teil sieben Oscars gewinnt, zeigt, dass man diese Awards getrost ignorieren kann. Visuell gut umgesetzt, aber das ist alles Positive, was ich darüber sagen kann. Infantiler Dödelhumor und pure Nonsense-Story. Film gehört vernichtet und alle, die daran beteiligt waren, sollten verhaftet werden.

2/10
 

Khali

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Everything Everywhere All at Once

Idee interessant, starker Anfang und dann geht es im Eilzugstempo abwärts. Im Grunde genommen ein Ansatz, der schon mehrmals gewählt wurde und jedesmal besser umgesetzt wurde. Dass so ein Teil sieben Oscars gewinnt, zeigt, dass man diese Awards getrost ignorieren kann. Visuell gut umgesetzt, aber das ist alles Positive, was ich darüber sagen kann. Infantiler Dödelhumor und pure Nonsense-Story. Film gehört vernichtet und alle, die daran beteiligt waren, sollten verhaftet werden.

2/10
Haha, mich hat er vorzüglich unterhalten. So viele wtf-Momente, die so absurd-komisch waren.
 

Gladio

Mesmerising Measures
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American Fiction

Eine "schwarze" Komödie mit Jeffrey Wright über einen afroamerikanischen Autor und Literaturproffessor, der mittels eines Decknamen mit veralteten Stereotypen aufräumen will. Dieser Film ist ein sozialkritisches Meisterwerk, dass bewusst mit Klischees und Vorurteilen spielt und dessen tragische Komik den geneigten Zuschauer verzaubert.

Jeffrey Wright ist einer der herausragenden Schauspieler seiner Generation und wird am Ende seiner Schaffenszeit in einem Atemzug genant werden mit Sidney Poitier, Harry Belafonte und Denzel Washington

8,5/10
 
Zuletzt bearbeitet:

Shakey Lo

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Everything Everywhere All at Once

Idee interessant, starker Anfang und dann geht es im Eilzugstempo abwärts. Im Grunde genommen ein Ansatz, der schon mehrmals gewählt wurde und jedesmal besser umgesetzt wurde. Dass so ein Teil sieben Oscars gewinnt, zeigt, dass man diese Awards getrost ignorieren kann. Visuell gut umgesetzt, aber das ist alles Positive, was ich darüber sagen kann. Infantiler Dödelhumor und pure Nonsense-Story. Film gehört vernichtet und alle, die daran beteiligt waren, sollten verhaftet werden.

2/10

Auch auf die Gefahr hin, dass das hier nutzlos ist (da Geschmack ja bekanntermaßen subjektiv ist): Das Art und Weise, die die Daniels ihre Geschichten erzählen, ist sicherlich kontrovers. Weiß nicht ob du ihren vorherigen Film "Swiss Army Man" gesehen hast, da sind die Leute beim Sundance Film Festival reihenweise aus dem Film rausgegangen, weil der Furz- und Ständerhumor des Films für sie nicht funktioniert hat. Aber sowohl da als auch bei EEAAO finde ich es äußerst schade, wenn nur das Oberflächliche hängen bleibt, denn beides mal geht es um so viel mehr.

Bei "Swiss Army Man" würde ich das Oberthema als "Einsamkeit" bezeichnen, bei EEAAO "Toleranz" (manche würden da eher "Familie" nehmen). In beiden Filmen ist das überhängende Thema in meinen Augen noch die Akzeptanz der eigenen Weirdness, die jeder hat. Jedenfalls im Grunde sehr ernsthafte und durchaus philosophische Themen, die mitunter durch einen infantilen Humor transportiert werden. Paul Dano, der Hauptdarsteller aus "Swiss Army Man" hat den Pitch, mit dem die Regisseure ihn überzeugt haben, so widergegeben: We wanna make a film where the first fart makes you laugh and the last fart makes you cry. Und für mich zumindest hat das krasserweise auch so funktioniert.

Screenrant hat in einem Artikel über EEAAO folgendes geschrieben:

The zany Everything Everywhere isn't merely a multiversal action-comedy, but a deeply personal family drama.

Ich habe unter YouTube-Videos von Trailern, Making Of's und sonstigen Dingen über den Film so viele Kommentare gelesen, die genau das in dem Film auch wiedererkannt haben. Die das emotional berührt hat. Klar waren die Witze über Buttplugs und Dildos Dinge, über die ich gelacht habe (aber vor allem meine Frau, muss ich hier mal anmerken...), nur am Ende hatte ich eben Pipi in den Augen. Weiterer Spoiler: Dass es ausgerechnet Waymonds weltfremde Naivität und Freundlichkeit ist, die Evelyn am Anfang so stört, aber sie am Ende nicht nur vor der IRS-Mitarbeiterin rettet, sondern auch das ganze Multiversum vor der Vernichtung bewahrt (weil er ihr aufzeigt, ihrer Tochter mit Empathie zu begegnen) ist einfach sehr schön.

Die Message ist da am Ende einfach eine sehr Positive, und mich hat das berührt. Auch, weil ich es schön finde, wie Daniel Kwan seiner eigenen Mutter mit dem Film ein Denkmal setzen wollte. Und auch hier: Eine middle aged immigrant working mom als Heldin eines Kinofilms hat bei vielen Zuschauern Anklang gefunden. Müssen ja wirklich nicht immer nur athletische, muskelbepackte Männer bzw. junge, hübsche Frauen mit Superkräften sein.

That being said... wenn es für dich trotzdem nicht funktioniert ist das halt so (ging mir damals genauso als ich den Amelie-Film gesehen habe). Aber es ist eben nicht nur purer Nonsense und Dödelhumor. Auch wenn ich mich geschmeichelt fühle dass mich andere User hier um mindestens 12 Jahre jünger machen wollen :D
 

ocelot

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Auch auf die Gefahr hin, dass das hier nutzlos ist (da Geschmack ja bekanntermaßen subjektiv ist): Das Art und Weise, die die Daniels ihre Geschichten erzählen, ist sicherlich kontrovers. Weiß nicht ob du ihren vorherigen Film "Swiss Army Man" gesehen hast, da sind die Leute beim Sundance Film Festival reihenweise aus dem Film rausgegangen, weil der Furz- und Ständerhumor des Films für sie nicht funktioniert hat. Aber sowohl da als auch bei EEAAO finde ich es äußerst schade, wenn nur das Oberflächliche hängen bleibt, denn beides mal geht es um so viel mehr.

Bei "Swiss Army Man" würde ich das Oberthema als "Einsamkeit" bezeichnen, bei EEAAO "Toleranz" (manche würden da eher "Familie" nehmen). In beiden Filmen ist das überhängende Thema in meinen Augen noch die Akzeptanz der eigenen Weirdness, die jeder hat. Jedenfalls im Grunde sehr ernsthafte und durchaus philosophische Themen, die mitunter durch einen infantilen Humor transportiert werden. Paul Dano, der Hauptdarsteller aus "Swiss Army Man" hat den Pitch, mit dem die Regisseure ihn überzeugt haben, so widergegeben: We wanna make a film where the first fart makes you laugh and the last fart makes you cry. Und für mich zumindest hat das krasserweise auch so funktioniert.

Screenrant hat in einem Artikel über EEAAO folgendes geschrieben:



Ich habe unter YouTube-Videos von Trailern, Making Of's und sonstigen Dingen über den Film so viele Kommentare gelesen, die genau das in dem Film auch wiedererkannt haben. Die das emotional berührt hat. Klar waren die Witze über Buttplugs und Dildos Dinge, über die ich gelacht habe (aber vor allem meine Frau, muss ich hier mal anmerken...), nur am Ende hatte ich eben Pipi in den Augen. Weiterer Spoiler: Dass es ausgerechnet Waymonds weltfremde Naivität und Freundlichkeit ist, die Evelyn am Anfang so stört, aber sie am Ende nicht nur vor der IRS-Mitarbeiterin rettet, sondern auch das ganze Multiversum vor der Vernichtung bewahrt (weil er ihr aufzeigt, ihrer Tochter mit Empathie zu begegnen) ist einfach sehr schön.

Die Message ist da am Ende einfach eine sehr Positive, und mich hat das berührt. Auch, weil ich es schön finde, wie Daniel Kwan seiner eigenen Mutter mit dem Film ein Denkmal setzen wollte. Und auch hier: Eine middle aged immigrant working mom als Heldin eines Kinofilms hat bei vielen Zuschauern Anklang gefunden. Müssen ja wirklich nicht immer nur athletische, muskelbepackte Männer bzw. junge, hübsche Frauen mit Superkräften sein.

That being said... wenn es für dich trotzdem nicht funktioniert ist das halt so (ging mir damals genauso als ich den Amelie-Film gesehen habe). Aber es ist eben nicht nur purer Nonsense und Dödelhumor. Auch wenn ich mich geschmeichelt fühle dass mich andere User hier um mindestens 12 Jahre jünger machen wollen :D
This.

Es war für mich eine überraschend tiefgreifende Komödie über Mutter-Tochter-Beziehungen, Druck durch familiäre Erwartungshaltungen und generationsübergreifende kulturelle Differenzen sowie Depression, was alles dazu führen kann, dass Eltern ihre Kinder "verlieren", wenn sie nicht lernen, das Kind auf seinem Weg zu unterstützen, statt es in seine eigenen Vorstellungen hineinzwängen zu wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Furiosa

Weiches Brötchen
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EEAAO war einfach ein ATG unter den Oscar-Gewinnern und darüber hinaus, als müsste man darüber lange diskutieren. :crazy:

Wahrscheinlich werfen Leute Dödelhumor in den Raum und feiern gleichzeitig naked gun ab. :saint:
 

JL13

Forenidiot
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Auch auf die Gefahr hin, dass das hier nutzlos ist (da Geschmack ja bekanntermaßen subjektiv ist): Das Art und Weise, die die Daniels ihre Geschichten erzählen, ist sicherlich kontrovers.

Ist doch okay, wenn Geschmäcker verschieden und subjektiv sind. Und Foren sind ja immer noch zum diskutieren da und über Filme mache ich das sehr gerne. Gibt auch weniger Bauchschmerzen als im Non-Sports. Und kontroverse Erzählweisen sind ja erstmal nichts Schlimmes. Ich mag auch Filme von David Lynch, Stanley Kubrick, Philip Ridley, Richard Kelly, Alejandro Jodorowski,...selbst Nolan hat paar gute Filme mit kontroverser Erzählweise.

Aber um bei Richard Kelly zu bleiben. EEAAO ist für mich eben weniger "Donnie Darko" und mehr "Southland Tales". Beginnt interessant, ist dann aber in so vielen Bereichen drüber, dass es eben nicht mehr funktioniert für mich. Auch bei Jodorowskis "Holy Mountain" war ich bei "you are excrement" irgendwann raus. Und EEAAO ist für mich eben auch viel Exkrement.

Weiß nicht ob du ihren vorherigen Film "Swiss Army Man" gesehen hast,

Nein, da ich nach der Beschreibung schnell mal dachte "das ist so dumm, dass mus "Kunst" sein" :D

da sind die Leute beim Sundance Film Festival reihenweise aus dem Film rausgegangen, weil der Furz- und Ständerhumor des Films für sie nicht funktioniert hat.

Verständlich

Aber sowohl da als auch bei EEAAO finde ich es äußerst schade, wenn nur das Oberflächliche hängen bleibt, denn beides mal geht es um so viel mehr.

Ja, nein. :crazy: Es spielt schon eine Rolle, wie man eine Message transportiert. Überzeichnetes Beispiel: Ich kann auch kein Remake von "Schindlers Liste" machen, aber dort dann irgendwelchen Fäkalhumor für "Shits and Giggles" einbauen und mich dann beschweren, dass ich auf dem Scheiterhaufen lande, weil die Leute neben dem Oberflächlichen meine ganz doll deepe Message nicht erkannt haben.

Bei "Swiss Army Man" würde ich das Oberthema als "Einsamkeit" bezeichnen, bei EEAAO "Toleranz" (manche würden da eher "Familie" nehmen). In beiden Filmen ist das überhängende Thema in meinen Augen noch die Akzeptanz der eigenen Weirdness, die jeder hat. Jedenfalls im Grunde sehr ernsthafte und durchaus philosophische Themen, die mitunter durch einen infantilen Humor transportiert werden. Paul Dano, der Hauptdarsteller aus "Swiss Army Man" hat den Pitch, mit dem die Regisseure ihn überzeugt haben, so widergegeben: We wanna make a film where the first fart makes you laugh and the last fart makes you cry. Und für mich zumindest hat das krasserweise auch so funktioniert.

Screenrant hat in einem Artikel über EEAAO folgendes geschrieben:



Ich habe unter YouTube-Videos von Trailern, Making Of's und sonstigen Dingen über den Film so viele Kommentare gelesen, die genau das in dem Film auch wiedererkannt haben. Die das emotional berührt hat. Klar waren die Witze über Buttplugs und Dildos Dinge, über die ich gelacht habe (aber vor allem meine Frau, muss ich hier mal anmerken...), nur am Ende hatte ich eben Pipi in den Augen. Weiterer Spoiler: Dass es ausgerechnet Waymonds weltfremde Naivität und Freundlichkeit ist, die Evelyn am Anfang so stört, aber sie am Ende nicht nur vor der IRS-Mitarbeiterin rettet, sondern auch das ganze Multiversum vor der Vernichtung bewahrt (weil er ihr aufzeigt, ihrer Tochter mit Empathie zu begegnen) ist einfach sehr schön.

Das ist halt Humor, der mein 14-jähriges Ich in einer Jungs-Runde mit ordentlich THC und Alkohol auch gefeiert hätte. Damals hätte ich Wiener Würstchen als Finger sicher auch zum Schiessen gefunden.

Die Message ist da am Ende einfach eine sehr Positive, und mich hat das berührt. Auch, weil ich es schön finde, wie Daniel Kwan seiner eigenen Mutter mit dem Film ein Denkmal setzen wollte. Und auch hier: Eine middle aged immigrant working mom als Heldin eines Kinofilms hat bei vielen Zuschauern Anklang gefunden. Müssen ja wirklich nicht immer nur athletische, muskelbepackte Männer bzw. junge, hübsche Frauen mit Superkräften sein.

Ich habe ja gesagt, dass der Film interessante Ansätze hat. Das ist einer davon. Eine Waschsalonbesitzerin mit chinesischem Background reist durch das Multiversum und nicht Growler the motherfuckin Warrior vom Planet Anabolika? Sehr gerne. Gute Idee. Die Umsetzung danach...nicht ganz so gut.

That being said... wenn es für dich trotzdem nicht funktioniert ist das halt so (ging mir damals genauso als ich den Amelie-Film gesehen habe). Aber es ist eben nicht nur purer Nonsense und Dödelhumor. Auch wenn ich mich geschmeichelt fühle dass mich andere User hier um mindestens 12 Jahre jünger machen wollen :D

Naja, der Film ist halt Everything Everywhere All At Once, aber halt nicht so, wie es sich die Macher vorgestellt haben, also nicht im Bezug auf ein Multiversum. Es ist mehr so, dass sie offenbar jeden Furz, der ihre Gehirnwindungen passiert hat, da reinwerfen mussten. Es erinnert mich daran, wie meine erste Powerpoint-Präsentation aussah, die ich irgendwie mit 14 oder so für die Schule machen musste. Da fand ich jeden Effekt, den ich entdeckt habe, sehr geil und irgendwie musste alles rein. Das Endresultat war komplett überladen und nur noch wirr. Wenn ich mich aber auf etwas fokussiert hätte und es gezielt eingesetzt, wäre es viel besser gewesen.

This.

Es war für mich eine überraschend tiefgreifende Komödie über Mutter-Tochter-Beziehungen, Druck durch familiäre Erwartungshaltungen und generationsübergreifende kulturelle Differenzen sowie Depression, was alles dazu führen kann, dass Eltern ihre Kinder "verlieren", wenn sie nicht lernen, das Kind auf seinem Weg zu unterstützen, statt es in seine eigenen Vorstellungen hineinzwängen zu wollen.

Sei mir bitte nicht böse, ich meine es nicht so fies, wie das jetzt rüberkommen wird und es bezieht sich nicht allein auf dich, sondern auf viele Beurteilungen, die ich zu EEAAO gelesen habe, aber irgendwie erinnert mich das an die (nicht ganz ernstzunehmenden) Zeilen von mir, von vor paar Jahren.

Jurassic World

Ein cineastischer Hochgenuss. Der Film verbindet so viele Thematiken in einem. Der Mensch, welcher nicht dazulernt und seine Fehler immer wiederholt (statt es nach dem Klonen der Dinosaurier sein zu lassen erschafft man einen neuen und spielt erneut Gott). Die immer mehr verlorengehende Verbindung zwischen Mensch und Natur, welche durch die Verbindung des Charakters von Chris Pratt und den Raptoren wiederhergestellt wird, Familienprobleme welche es heutzutage gibt (Elterntrennungen, Frauen die überarbeitet sind und mehr Wert auf die Karriere statt auf die Familie legen, Geschwister die aufeinander schauen müssen, weil die Eltern immer weniger Zeit haben --> besonders der Teil der 2 Brüder gefiel mir, IMO eine bessere "Coming off in your face" (heisst das so?) Story als Boyhood). Das Happy End zeigt, dass auf der Welt nicht immer alles schlecht ist und manchmal alles einfach so wieder gut kommt. Und die Effekte sind einfach genial. Und hey, Dinosaurier, wie geil ist denn das. Vermutlich der beste Film aller Zeiten.

10/10 (realistisch wäre eher 11 oder 12/10)

Bisschen erinnert es mich auch an einen kurzen Comic, den ich mal irgendwo gesehen habe. Zwei Typen sind in einem Museum. Dort hängt ein Landschaftsgemälde auf dem Kopf. Typ A sagt: "Schönes Bild, aber es hängt verkehrt rum." Typ B: "Du bist echt so ein Banause. Verstehst du nicht, was der Künstler damit ausdrücken will? Es geht nicht nur um die Landschaft, sondern dass die Welt eben manchmal Kopf steht, um Gegensätze zwischen blahfasel." Nachdem er seine Ansprache gehalten hat, taucht per Zufall der Künstler auf. "Wieso wurde mein Bild verkehrt rum aufgehängt?"

Will damit sagen, man kann überall alles reininterpretieren. Aber wenn man sich enormer verrenken muss, als die Künstler im Cirque de Soleile und für den Gedankenspakat, um etwas im Film zu sehen, einen Jean-Claude Van Damme benötigt, dann ist es vielleicht ganz einfach nicht da. Aber ein paar Kritiker haben gesagt, dass man den Film gut zu finden hat und man will nicht doof wirken, also sucht man bis gefunden. :saint:


EEAAO war einfach ein ATG unter den Oscar-Gewinnern und darüber hinaus, als müsste man darüber lange diskutieren. :crazy:

Da gibt es auch nichts zu diskutieren. Der Film ist kein ATG, sondern der Beweis, dass die Oscars ein Relikt einer anderen Zeit sind und Hollywood zwischen all den Prequels, Sequels, Remakes und Comic-Adaptionen in erster Linie nur noch sehr viel Käckerchen machen kann. Ich hoffe, dass die Verhaftungen der beteiligten Verbrecher zeitnah erfolgen, damit man mit dem öffentlichen Auspeitschen genug früh beginnen kann. Es muss länger dauern, da sehr viel Schmerz verdient wurde.

Wahrscheinlich werfen Leute Dödelhumor in den Raum und feiern gleichzeitig naked gun ab. :saint:
Wäre mir neu, dass Naked Gun irgendwas anderes zu sein versucht, als absolut dödeligster Dödelhumor und von irgendwem als cineastisches Meisterwerk mit pseudodeeper Message bezeichnet wird. Wenn die Macher von EEAAO sich an etwas wie Naked Gun versucht hätten, wären sie zwar auch gescheitert, da sie keine Filme machen können (Meine Powerpoint-Präsentationen sind inzwischen besser), aber sie wären vermutlich näher dran gewesen etwas zu fabrizieren, wofür man sie nicht züchtigen muss. ;)
 
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