Sotschi - Allgemeines


Wurzelsepp

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Die Schweiz schickt 163 Sportler nach Sotschi, so viele wie noch nie an Winterspiele. Fahnenträger wird erwartungsgemäss Simon Ammann sein, er hat es sich verdient. Zielvorgabe des Verbandes sind 10 Medaillen, das scheint mir einigermassen realistisch zu sein:

2x Ski Alpin, 1x Skispringen, 1x Ski Nordisch (Cologna), 2x Skicross, 1x Snowboard alpin, 1x Snowboard Halfpipe, 1x Bob, 1x Curling.

Wie üblich wird es ganz anders kommen als erwartet, aber 10 sollten es doch schon sein ;)
 

makdiver

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das sind genau 163 sportler zuviel ! die müssen ihr gewissen vollkommen wegtrainiert haben. wettkämpfe dort auszutragen, wo die umwelt mit füssen getreten wird, wo die umwelt in einem nicht wiedergutzumachendem umfang zerstört wurde - geht garnicht.
ich kann vor keiner medaille respekt haben
 

gentleman

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beim ÖOC ging gestern ein Drohbrief ein, in dem die Athletinen Marlies Schild und Janine Flock mit einer möglichen Entführung in Sotschi bedroht wurden... ziemlich irre sowas zu verfassen, angeblich gab es ähnliche Briefe auch gegen andere Sportler.

http://www.laola1.at/de/wintersport...hild-flock/page/75960-69769-68760-69766-.html

Aus Sotschi hört man ja bislang gemischte Meldungen, Reporter beklagen bereits jetzt die extrem strengen Sicherheitskontrollen und auch die Hotelunterkünfte für Athleten und Journalisten scheinen noch nicht 100% fertiggestellt zu sein.
 

Big d

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das sind genau 163 sportler zuviel ! die müssen ihr gewissen vollkommen wegtrainiert haben. wettkämpfe dort auszutragen, wo die umwelt mit füssen getreten wird, wo die umwelt in einem nicht wiedergutzumachendem umfang zerstört wurde - geht garnicht.
ich kann vor keiner medaille respekt haben

wenn es bei uns Proteste gibt, wenn es um Olympia geht müssen die spiele halt in länder in denen keine Fragen von der Bevölkerung gestellt werden (bzw. die fragen sind der Regierung egal). ich finde es ja richtig, dass sie Bevölkerung kritisch hinterfragt, aber auch schade, dass es kaum mehr möglich ist große Projekte bei uns durchzuführen, weil immer irgendjemand protestiert (egal ob Olympia, Transrapid oder neuer flughafen).

das führt dann halt dazu, dass es in anderen ländern gemacht wird, die da nicht so kleinkariert sind.
 

Schlonski

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wenn es bei uns Proteste gibt, wenn es um Olympia geht müssen die spiele halt in länder in denen keine Fragen von der Bevölkerung gestellt werden (bzw. die fragen sind der Regierung egal). ich finde es ja richtig, dass sie Bevölkerung kritisch hinterfragt, aber auch schade, dass es kaum mehr möglich ist große Projekte bei uns durchzuführen, weil immer irgendjemand protestiert (egal ob Olympia, Transrapid oder neuer flughafen).

das führt dann halt dazu, dass es in anderen ländern gemacht wird, die da nicht so kleinkariert sind.


Grundsätzlich stimmt das, dass Deutschland ein grünverseuchter Gartenzwerg-Haufen ist und gegen jedes Großprojekt mal schon deshalb zu opponieren ist, weil es groß ist. Allerdings hat das IOC in den letzten Jahrzehnten auch maßgeblich dazu beigetragen, dass die Olympische Idee mittlerweile nur noch ein mehr oder weniger ekelhaftes Kommerzgehabe ist, in dem "Weltfirmen" wie Adidas, Samsung, Coca-Cola und co. um Aufmerksamkeit buhlen. Der Sport ist daneben durch die Bank dopingverseucht und es geht trotz Amateurstatus ausschliesslich um die Kohle und Sponsoring. Meinen Fernsehabend oder Sonntag kann ich besser verbringen. Große Sportereignisse sind out, dank IOC, FIFA und co.

Insofern ist Olympia eine Sache für Zweite-Welt-Länder mit fragwürdigen Systemen geworden, die meinen, dadurch eine gewisse Aufwertung zu bekommen. Dafür muss man sich nicht krumm machen.
 

Wurzelsepp

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Ich sehe das Problem im Gigantismus, alle 4 Jahre kommen doch gefühlte 50 neue Medaillenentscheidungen dazu, die wirklich kein Mensch braucht:

- Rodelstaffel, what the hell?? Natürlich geschenktes Gold für Deutschland, braucht es trotzdem (oder erst recht ;)) nicht
- Slopestyle Ski und Board: Hä??
- Halfpipe Ski: Unnütz
- Skispringen Damen: Aus Gründen der Gleichberechtigung von mir aus... aber ein Hit wird auch das nicht werden.
- Eiskunstlauf-Teambewerb... habe erst kürzlich gelesen, dass es diesen Mist tatsächlich gibt.
- Parallelslalom Snowboard: Den Unterschied zum Parallelriesenslalom muss man mit der Lupe bzw. mit dem Messband suchen.

Ich wäre dafür, die Anzahl Medaillen etwas zu verkleinern, oder mindestens ja nicht mehr zu vergrössern. Will ein Verband eine neue Disziplin olympisieren, so muss er halt eine alte rausschmeissen, so halt Rodelstaffel rein, Doppelsitzer raus oder Skispringen Damen rein, Skispringen Herren Normalschanze raus etc.

Mit dieser Medaillen- und Wettkampfflut wird auch der Anspruch an den Organisator immer grösser und ist für viele traditionelle Wintersportregionen fast nicht mehr zu machen:
Es reicht nicht, ein Eisschnelllaufbahn zu haben, es muss eine Halle sein. Ein (oder zwei) Eishockeystadien reichen nicht mehr, inzwischen braucht es da wohl 3-4... etc.

Darum wird es gerade im stark reglementierten Alpenraum immer schwieriger, olympische Spiele durchzuführen: Die Schweiz hat sich de facto vom Traum verabschiedet, Deutschland wohl auch... in Österreich lebt er noch, aber für wie lange?
Bleiben Frankreich, wo man aber das grosse Problem hat, dass es keine geeignete "Host-Stadt" in Alpennähe gibt, möglich wären wohl Lyon, Grenoble oder Nizza und Italien, dort würde aber wohl Mailand mitmachen müssen.

Lange Schreibe, kein Sinn: Gigantismus muss scheinbar sein, das geht einfacher in Regionen mit weniger starken Gegnerverbänden und Einsprachemöglichkeiten.... bin wirklich gespannt, wann die nächsten Winterspiele in Mitteleuropa stattfinden werden.
 

Big d

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Grundsätzlich stimmt das, dass Deutschland ein grünverseuchter Gartenzwerg-Haufen ist und gegen jedes Großprojekt mal schon deshalb zu opponieren ist, weil es groß ist. Allerdings hat das IOC in den letzten Jahrzehnten auch maßgeblich dazu beigetragen, dass die Olympische Idee mittlerweile nur noch ein mehr oder weniger ekelhaftes Kommerzgehabe ist, in dem "Weltfirmen" wie Adidas, Samsung, Coca-Cola und co. um Aufmerksamkeit buhlen. Der Sport ist daneben durch die Bank dopingverseucht und es geht trotz Amateurstatus ausschliesslich um die Kohle und Sponsoring. Meinen Fernsehabend oder Sonntag kann ich besser verbringen. Große Sportereignisse sind out, dank IOC, FIFA und co.

Insofern ist Olympia eine Sache für Zweite-Welt-Länder mit fragwürdigen Systemen geworden, die meinen, dadurch eine gewisse Aufwertung zu bekommen. Dafür muss man sich nicht krumm machen.

politisch sind die spiele und FIFA WMs schon in Kritik geraten, aber die Einschaltquoten sind nach wie vor gigantisch. für die länder ist es sicher ein minusgeschäft, aber insgesamt sind diese Ereignisse nach wie vor ein riesen ding. für 2 Wochen wird in den medien ausschließlich Olympia sein, dass ist den firmen sehr viel wert. Olympia oder FIFA WM ist quasi 2 Wochen lang jeden tag superbowl.

bei uns wird das schwerer werden, aber die oberen Schwellenländer (China, Indien, Brasilien...) werden noch einige jahre gerne solche Ereignisse ausrichten
 

Der alte Mann

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bei uns wird das schwerer werden, aber die oberen Schwellenländer (China, Indien, Brasilien...) werden noch einige jahre gerne solche Ereignisse ausrichten
Die letzten Winterspiele waren in Kanada, Tokio hat gerade Sommerspiele bekommen. Wenn das die Zweite-Welt-Länder sind, was ist dann Polen? Ein einziger Slum?
Die Spiele werden immer auch nach Europa zurückkommen, einfach weil man den Markt auch bedienen muss. Es gibt mittlerweile nur mehr Länder, die solche Ereignisse stemmen können. Die FIFA war gerade in Afrika, das war vor 20 Jahren undenkbar. Russland haut jetzt die Winterspiele in die Subtropen, damit wird auch da die Auswahl größer. Jetzt werden u.U. auch Regionen ins nachdenken kommen, die im Februar nicht immer konstant Schnee haben, weil ihre Hauptsaison anders liegt.

Mit den "neuen" Sportarten tue ich mich auch schwer. Aber es kostet fast nichts die Buckelpiste da jetzt nochmal mit Skiers runterzufahren und man will damit natürlich die jungen Leute ansprechen, die sich nicht für das Bobfahren begeistern können. Da muss man halt schauen wo der gesunde Mittelweg ist.
 

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Moderator Fußball, Tennis, Wintersport
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- Rodelstaffel, what the hell?? Natürlich geschenktes Gold für Deutschland, braucht es trotzdem (oder erst recht ;)) nicht
- Slopestyle Ski und Board: Hä??
- Halfpipe Ski: Unnütz
- Skispringen Damen: Aus Gründen der Gleichberechtigung von mir aus... aber ein Hit wird auch das nicht werden.
- Eiskunstlauf-Teambewerb... habe erst kürzlich gelesen, dass es diesen Mist tatsächlich gibt.
- Parallelslalom Snowboard: Den Unterschied zum Parallelriesenslalom muss man mit der Lupe bzw. mit dem Messband suchen.

Ich finde die Disziplinen eigentlich grösstenteils nicht schlecht. Slopestyle Ski/Snowboard und Halfpipe Ski muss man sich halt für interessieren. Parallelslalom darf man auch begrüssen, immerhin eine weitere gute Medaillenchance für unsere Kummer. ;)

Die Rodelstaffel finde ich persönlich mit dem Prozedre irgendwie schräg... Eiskunstlauf-Teamweettbewerb braucht es glaube ich auch nicht. Da hätte ich eher den Ski-Alpin-Teamwettbewerb ins Programm genommen.
 

Big d

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im winter hat man es aber auch wesentlich leichter einzukommen als im sommer, weil es einfach nicht so viel gibt was man machen kann. so ist z.b im sommer inline speedskaten nicht dabei, obwohl inline skaten eine echte massen ausdauersportart ist (nicht auf rennniveau, aber im freizeitbereich).

im vergleich dazu sind im winter sportarten wie snowboard halfpipe, curling oder freestyle skifahren dabei. die hätten im sommer wohl kaum ne chance.
 

Murphy

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Lange Schreibe, kein Sinn: Gigantismus muss scheinbar sein, das geht einfacher in Regionen mit weniger starken Gegnerverbänden und Einsprachemöglichkeiten.... bin wirklich gespannt, wann die nächsten Winterspiele in Mitteleuropa stattfinden werden.

Annecy und München hatten sich ja jetzt mehrfach beworben. Erst wurde es Sochi, dann Pjoenchang. Also unwahrscheinlich ist das nicht, es sei denn das IOC möchte Winterspiele am Kilimandscharo. :skepsis:
 

Wurzelsepp

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Zumindest 2022 ist keine Alpenregion dabei, Favorit ist Oslo, damit dürften sie 2026 nach Nordamerika gehen... realistisch ist also frühestens 2030, was heisst, dass es (mindestens) 24 Jahre keine Winterolympiade in der klassischsten Wintersportregion gegeben hat.
 

Les Selvage

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Hmm, irgendwie auffällig leer das Stadion bei der Eröffnungsfeier auf der Tribüne über dem Eingang und auch sonst. Da sitzt ja kaum jemand. Hoffentlich wird das nicht sowas Trostloses wie bei der Leichtathletik-WM.
 

DoOrDirk

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Eben lief die Wiederholung der Eröffnungsfeier nebenher. Haben die wirklich den Trololo-Song gespielt oder haben die Bierchen des heutigen Abends unsere Sinne getrübt? :laugh2:
 

Les Selvage

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Die Show war künstlerisch wie auch in London und Peking wieder beeindruckend, besonders die Projektionen der Schiffe Peters des Großen oder der Stadtplan St.Petersburgs :thumb:.
 

Giftpilz

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Ich fand's stinklangweilig. Wobei ich mich nicht erinnere, überhaupt je von einer Eröffnungsfeier besonders angetan gewesen zu sein. Sicher gibt es tolle Einzelheiten (u.a. Rocket Man in Los Angeles, der Bogenschütze in Barcelona, wie die ganze Arena in Sydney im Takt die Taschenlampen schwenkte und natürlich Cathy Freeman im Feuerkreis, dass die Queen tatsächlich im James Bond-Clip für London 2012 selbst mitspielte), aber diese verklausulierte Geschichtserzählung (oder soll man -klitterung sagen?) finde ich zäh. Ich bin allerdings auch weder Ballett-, Opern- noch Musicalfan und kann auch mit dem Cirque du Soleil und ähnlichem nicht viel anfangen, und ein Mix daraus ist es letztlich ja meistens.

Gestern hat mich eigentlich nur die Architektur beeindruckt.
 
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