Sascha Lewandowski tot aufgefunden


Tafelspitz

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Sascha Lewandowski wurde Gestern tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die Polizei geht offensichtlich von Selbstmord aus.

Focus, NTV und auch andere Medien haben dies soeben gemeldet...:-(
 

Hawk-Eye

Linienrichter
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Stimmt, das geht grad durch die Ticker
Fußballtrainer Sascha Lewandowski ist tot
Bochum. Der ehemalige Bundesligatrainer Sascha Lewandowski ist gestorben. Die näheren Umstände sind bislang nicht geklärt.
Der Bochumer Sascha Lewandowski, ehemaliger Trainer von Bayer Leverkusen und Union Berlin, ist tot. Das hat die Polizei auf Anfrage der Redaktion bestätigt. Der 44-Jährige ist am Mittwochnachmittag in seiner Bochumer Wohnung tot aufgefunden worden. Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen nicht vor. (we)
 

Obmann

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Kam schon in den regionalen Bochumer Nachrichten(z.B. Radio). Er wohnt nicht unweit des Ruhrstadions entfernt.

Es ist u. bleibt einfach eine Dreckskrankheit, egal ob man es Burnout, Depression usw. benennt.

War ein fantastischer Jugend Trainer auch beim VfL. War auch ein sympathischer Mensch, der aber wohl auch aus guten Gründen Haiffischbecken Bundesliga nicht zugetraut hat.
 

Brummsel

Grumpy Old Man
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Er hat ne Entscheidung für sich getroffen und die einzigen die Mitleid verdient haben sind die Angehörigen.
Puh, schwierige Aussage...
Auf der einen Seite nachvollziehbar, andererseits ist es immer die Frage, inwieweit jemand, der so verzweifelt ist, dass er keinen anderen Ausweg mehr sieht, als den Freitod, überhaupt in der Lage war, eine bewusste und v.a. rationale Entscheidung zu treffen.

Aber lasst uns erst mal warten, was denn nun die genauen Hintergründe waren. Zuviel Spekulatius ist jetzt auch nicht gut.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

sotarts

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Ja, hab das falsch gelesen. Er verdient auch sicherlich Mitleid.

Was wahr ist ist das der Tod für die Angehörigen das Problem ist. Ihm kann das jetzt ja egal sein.

Ich weiß nicht in welchem geistigen Zustand er war, falls er aber klaren Kopfes war ist der Selbstmord gerade nicht feige sondern eine der mutigsten Entscheidungen die man treffen kann. Ohne jetzt Mut mit "richtig" gleichzusetzen. Das ist dann sehr individuell.
 

pojo

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Sofern Lewandowski depressiv war - und dafür scheint es zumindest Anzeichen gegeben zu haben - hat er eben nicht einfach eine Entscheidung für sich getroffen.

Ich weiss ja, dass es furchtbar beliebt ist, in solchen Fällen aus der Ferne knallharte Urteile zu fällen, von Egoismus, Feigheit oder charakterlicher Schwäche zu quatschen und die Kein-Mitleid-Schiene zu fahren. Depressionen sind aber nichts, was du durch Rationalität, Willen oder Selbstdisziplin bekämpfen kannst.
 

L-james

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Sofern Lewandowski depressiv war - und dafür scheint es zumindest Anzeichen gegeben zu haben - hat er eben nicht einfach eine Entscheidung für sich getroffen.

Ich weiss ja, dass es furchtbar beliebt ist, in solchen Fällen aus der Ferne knallharte Urteile zu fällen, von Egoismus, Feigheit oder charakterlicher Schwäche zu quatschen und die Kein-Mitleid-Schiene zu fahren. Depressionen sind aber nichts, was du durch Rationalität, Willen oder Selbstdisziplin bekämpfen kannst.

Kann man aber genauso in die andere Richtung sagen, also nicht ihm gegenüber, sondern den nicht beteiligten Leuten, die nen Trauermarsch in Netzten veranstalten.

Geht mir teilweise echt zu weit, anderswo sterben mehrere Menschen und interresieren tut es niemanden und dann wenn mal ein etwas prominenterer sich selber ohne Fremdverschulden das Leben nimmt, ist großes Theater angesagt.
 

pojo

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Diese Aufmerksamkeit liegt doch aber bei "Prominenten" einfach in der Natur der Sache und ist nicht nur auf Todesfälle beschränkt. Wenn Angela Merkel oder Mario Götze nördlich der zwei Promille beim Autofahren erwischt werden, ist das eben - medial - eine größere Sache als bei Lieschen Müller aus Hoyerswerda.

Den großen Betroffenheitszug, der sich zuweilen in sozialen Netzwerken verselbstständigt, brauch ich auch nicht unbedingt. Aber allen Leuten, die mal eben ein RIP dalassen Heuchelei zu unterstellen und mit hungernden Kindern in Afrika zu kommen, ist imo ziemlich Banane.
 

unicum

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Geht mir teilweise echt zu weit, anderswo sterben mehrere Menschen und interresieren tut es niemanden und dann wenn mal ein etwas prominenterer sich selber ohne Fremdverschulden das Leben nimmt, ist großes Theater angesagt.

Ich bin der Meinung, das deswegen so gut, wie kein User die namenlosen Toten vergisst oder derer nicht gedenkt, die z.B. durch Unwetter, Katastrophen oder andere Ereignisse ums Leben gekommen sind. Man sollte es jeden selbst überlassen, ob er darüber etwas schreiben möchte oder eben nicht.
 

L-james

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Diese Aufmerksamkeit liegt doch aber bei "Prominenten" einfach in der Natur der Sache und ist nicht nur auf Todesfälle beschränkt. Wenn Angela Merkel oder Mario Götze nördlich der zwei Promille beim Autofahren erwischt werden, ist das eben - medial - eine größere Sache als bei Lieschen Müller aus Hoyerswerda.

Den großen Betroffenheitszug, der sich zuweilen in sozialen Netzwerken verselbstständigt, brauch ich auch nicht unbedingt. Aber allen Leuten, die mal eben ein RIP dalassen Heuchelei zu unterstellen und mit hungernden Kindern in Afrika zu kommen, ist imo ziemlich Banane.

Finde ich halt auch absoluten Mist, das alles auf die Goldwaage gelegt wird, siehe Fall Kruse, aber zu ändern ist das leider nicht.

Ich habe doch mit nem RIP dalassen kein Problem, da meine ich schon ganz andere Sachen die da dann gepostet und mitgeteilt werden. Kinder in Afrika war genauso wenig gemeint, sondern Menschen die jeden Tag irgendwo Opfer von Attentaten und sonstigem Mist sind, das sogar teilweise auf brutalste und schockierendste Art und Weise, die können mal absolut garnix dafür, das sie zufällig im falschen Moment am falschen Ort waren.

Aber lassen wir das jetzt, wird zuviel des Guten hier.
 

Capitano

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Wie schon der große Olli Schulz sagte, kann niemanden vorgeschrieben werden wie und in welchem Maße getrauert wird. Und wenn einem der Tod von Sascha Lewandowski mehr berührt als andere, darf das doch wohl zum Ausdruck bringen.

Als Leverkusen-Fan bin ich einfach nur geschockt gerade. Lewandowski war so viele Jahre hier beschäftigt und natürlich kommen dann die Gedanken, wie die Situation heute wäre, hätte er niemals den Jugendbereich verlassen und sich dem Haifischbecken Profifußball hergegeben.

Ein unglaublich sympathischer Mann mit großem Fußballsachverstand, der gerade im Jugendbereich herausragende Arbeit in Leverkusen geleistet hat.
Unvergessen sein Zuruf in München beim Stand von 1:1 "Komm schon Gonzo, wir gewinnen das hier". Damals wie heute, eine klarer Gegensatz zur ewigen Leverkusen-Verlierer Mentalität und zumindest in diesem Spiel auch mit Erfolg gekrönnt.
Ich hatte wirklich für ihn gehofft, dass er sein Burnout und die weiteren Probleme überwindet und seinen Platz im Fußball findet.

Mein aufrichtiges Beileid an die Hinterbliebenden
 

liberalmente

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Man muss ja erst einmal abwarten, ob es wirklich Selbstmord war oder vielleicht Herzbeschwerden wegen des Burnouts oder was völlig anderes. Zumindest Sp-On und Kicker hatten da bisher keine Angaben dazu, nur dass es keine Anzeichen auf Fremdverschulden gibt bisher. Bis das geklärt ist sollte man da nur im Konjunktiv darüber reden (wenn überhaupt).

Aber wenn es wirklich Selbstmord war erklärt sich für mich auch, warum er letztlich dann zu Union gegangen ist und eben nicht in die Bundesliga. Er hatte ja eine sehr vielversprechende Vita. Schon damals hat man ja gesagt, dass er den Trubel nicht will, der mit Bundesligafußball einhergeht. Eine sehr kluge Entscheidung von ihm. Auch wenn es letztlich, wie gesagt, wenn es denn Selbstmord war, leider, leider nicht geholfen hat.

Richtig ist natürlich, egal was letztlich die Gründe sind, dass die Angehörigen die mit Abstand schwerste Last zu tragen haben und dass man ihnen dafür nur das Beste wünschen kann.
 

speedclem

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der mann war offensichtlich psychisch KRANK. hört doch auf hier mit mut und burnout und so nem Mist. der mann war psychisch krank und hat sich umgebracht. das ist immer bitter.
 

Benny

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der mann war offensichtlich psychisch KRANK. hört doch auf hier mit mut und burnout und so nem Mist. der mann war psychisch krank und hat sich umgebracht. das ist immer bitter.

Das ist nunmal das, was bislang bekannt. Der letzte Stand war, dass er durch einen Burn-Out mit Herzproblemen zu tun hatte.
Burn-Out ist erstmal nicht mit Depressionen zu verwechseln, auch wenn Verbindungen natürlich möglich ist.

Deshalb will ich mich nicht an den Spekulationen beteiligen, sondern nur betonen, dass selbst ein Suizid nach schwerer Depression sicher keine wirklich freie Entscheidung darstellt, da es sich auch hierbei um eine schwere Krankheit handelt, die den Betroffenen je nach Ausprägung voll im Würgegriff halten kann.

Mein Beileid gilt natürlich den Angehörigen und seinem Umfeld, die mit dem Verlust jetzt irgendwie fertig werden müssen.
 

Deontay

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Ich weiß nicht in welchem geistigen Zustand er war, falls er aber klaren Kopfes war ist der Selbstmord gerade nicht feige sondern eine der mutigsten Entscheidungen die man treffen kann. Ohne jetzt Mut mit "richtig" gleichzusetzen. Das ist dann sehr individuell.

Dies zu meinen ist egoistisch. Nur für andere leben zu müssen weil man eine angebliche Bringschuld sein ganzes Leben trägt ist doch die wahre Selbstaufgabe. Von Selbstbestimmung kann dann keine Rede mehr sein.
 

Murphy

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Es ist eine Tragödie, wenn ein solch veranlagter Trainer und von allen Seiten geschätzer Mensch wie Sascha Lewandowski aus dem Leben scheidet. Über etwaige Erkenntnisse, ob Selbstmord oder nicht bzw. die dahinterliegende Gründen kann man sicherlich Vermutungen anstellen.

Ungeachtet dessen ist der Profi-Fußball ein Geschäft, welches einen ungeheuren Druck auf seine Akteure ausübt. Die Beispiele Robert Enke oder Baback Rafati sind nur die Spitze des Eisberges. Nichts desto weniger tragen aber die Jünger dieses Geschäfts, die Fans eine Mitschuld, wenn sich ihr geliebter Fußball vom Sport zur Unterhaltungsindustrie transformiert, in der anscheinend nur die stärksten Gladiatoren dauerhaft überleben. Sie wollen Erfolg um jeden Preis und tragen damit hochgradig dazu bei, dass Fußball solch eine Nachfrage generiert, dass der Sport ins Hintertreffen gerät. Wenn Vereine nach Abstiegen nicht einmal mehr 2-3 Jahre im Unterhaus leben könnten, weil ihnen sonst die Gefahr der Insolvent droht, läuft etwas falsch.

Sascha Lewandowski hat sein Wissen an die Jugend weitergegeben und Charaktere geformt. Das zählt viel mehr als kurzfristiger Erfolg und Profit.
 

L-james

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Sorry aber wer sagt den das bei Sascha Lewandowski das Profi-Geschäft das Ausschlagebende war? Da wird auch komplett vermutet.

Bei Enke weiß ich das es vor allem familiäre Gründe hatte für seine Erkrankung, der Tod seines Kindes usw., bei ihm hatte man jetzt nicht das Gefühl das sein Job ihn ausgebrannt hatte. Zudem war Enke vor allem ein Spieler und Persönlichkeit der bei Spielern und Fans ein sehr gutes Ansehen hatte.

Da können doch soviele Faktoren und Bereiche mit reinspielen, es muss bei einem Profisportler oder Trainer in diesem Bereich nicht zwangsläufig das Geschäft sein, die haben alle auch außerhalb vom grünen Rasen noch ein Leben.

Finde es auch da immer zu salopp gesagt, das dieses Geschäft doch so ekelhaft wäre usw., im Endeffekt kann man das in der kompletten Arbeitswelt sagen. Lewandowski war ausschließlich in der Jugend tätig, übernahm mal für ne kurze Zeit Bayer mit Hypiä zusammen und ging wieder zurück in den Jugendbereich. Dann kam die kurze Zeit bei Union, ist ja jetzt net so das er Jahrelang das Geschäft zu spüren bekam. Deshalb wäre ich da vorsichtig bezüglich den Gründen für seine Erkrankung.
 

Solomo

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Wenn es Depressionen waren, dann gibt es nicht DEN ausschlaggebenden Punkt (ich habe beruflich viel mit seelischen Krankheitsbildern zu tun). Aber der gestiegene Druck für einen Cheftrainer im Profifußball gegenüber einem Trainer im Nachwuchsbereich ist zumindest eher kein Faktor, der sich positiv auswirkt.

Mit Deiner Aussage über die Arbeitswelt hast Du nicht unrecht.
 
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