O-Scoring Chambers-Mchunu, Adamek-Guinn + Undercard


Roberts

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Ich finde Beschiss und Fehlurteil sind Wörter die hier relativ schnell fallen und Definitions-, und Geschmackssache.

Jein. Richtig ist, dass nicht jeder knappe Kampf gleich ein Beschiss ist, nur weil der Heimboxer das Urteil bekommt. Richtig ist auch, dass die Perspektive der Punktrichter nicht die der Fernsehzuschauer ist, was auch Beachtung finden sollte. Wenn ein Boxer einen anderen überwiegend beherrscht und trotzdem nicht das Urteil bekommt und die Gründe dafür klar auf der Hand liegen, dann sollte man das als das benennen dürfen, was es letztlich ist.

In einem Ganzjahresranking haben sich die meisten Dinge eh wieder beruhigt, da behütete Boxer schnell fallen (Helenius), klar verlieren (Pacquiao) oder die Scharte auswetzen (Sturm-Griffin, Huck-Afolabi).

Achja? Sagt das mal dem besch... Boxer, dem jede Menge Geld und Prestige durch die Lappen gegangen sind. Vor diesem Hintergrund wirken solche Aussagen zynisch.

Wenn man den Heimbonus, sein individuelles Punktescoring (Workrate vs Treffer) hat und bedenkt dass Lebedev nicht alles getan hat um den Kampf deutlich zu gestalten...
...und die Farbe der Seidenstrümpfe der Oma von Huck, die Fingernagellänge der dümmsten C-Prominenten am Ring, die Kragengröße des Security-Mitarbeiters am Ausgang C3 etc. - Da geht es doch schon los - Heimbonus? Es gibt keinen Heimbonus. Diese billige Rechtfertigungsmasche hat irgendein windiger Promoter/Manager mal aus der Tasche gezogen und seit diesem Zeitpunkt gilt der "Heimbonus" als gern genommenes Rechtfertigungsmittel, damit passend gemacht wird, was keinesfalls zu rechtfertigen ist. Was ist eine Workrate? Wildes Fuchteln mit den Pfoten? Gilt am Ende gar die Wegner-Anweisung ""Tu doch nur so, als ob Du was machst!" schon als Workrate, wenn es dem Punkturteil dient? Wieviel mehr muss Lebedev den tun als Huck, um aus der Niederlagenzone in die Unentschiedenzone zu kommen und wieviel noch einmal mehr muss er tun, um einen knappen Punktsieg zu erhalten? Gilt am Ende die Formel "Wenn Lebedev Huck KO schlägt, darf er auf ein Unentschieden hoffen"?

kann man in dem Fall eher auf einen schmeichelhaften Punktsieg seitens Huck werten als auf einen klaren Beschiss. Da gabs in der Vergangenheit schon schlimmeres.

Man kann immer einem unterlegenen Boxer einen Sieg zuschustern, wenn man es denn unbedingt möchte. Man wird - fast immer - einen Kampf finden, in denen ein Boxer noch mehr besch... wurde als Lebedev in diesem Kampf. Leider ist das eine Null-Aussage. Wenn ein Betrug erst ein bestimmten Schweregrad erreichen muss, damit er als solcher bezeichnet werden kann, dann hat Huck in der Tat einen Shoot-out-Sieg gelandet. Kein Zweifel daran...
 
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SSBsports

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Mal zählt die Workrate und beim anderen mal die "klareren" Treffer, wie mans halt gerade braucht.

Finds echt erschreckend wie sehr Fehlurteile von den Fans schon als "normal" empfunden werden, wenn man sieht, dass einige den "Weltmeisterbonus" tatsächlich für eine offizielle Regel halten.
 
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Tobi.G

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Die noch verbliebenen Teilnehmer beim BFPL-Tippspiel hatten im Vorfeld alle Chambers vorne...und da sind schon einige Experten mit am Start! Ich hatte auch gedacht, dass Chambers als guter HW-contender im CW mehr als gut mitmischen könnte. Aber nix da, "Fast" Eddie wurde im CW quasi "entzaubert".

Das spricht meines Erachtens mehr für die Qualität des CW als für die Schwäche des HW - und definitiv für die nicht ausreichende Klasse von Chambers, von dem ich sehr enttäuscht bin.

Ja nun......das erklärt vielleicht auch wie Huck so überraschend gut mit Povetkin mithalten konnte im ersten Schwergewichtskampf...vielleicht sind Cruiser doch die besseren Schwergewichtler.
 

rude_ras

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Hier Zonk, damit du das lesen kannst. :D


Das Muster was du da beschreibst seh ich lediglich in den 3-4 Runden zwischendrin, in denen sich Jones nen Breather genommen hat. Ansonsten zwingt er Lebedev von Beginn an eigentlich konsequent dazu hart zu arbeiten um nicht permanent im Fadenkreuz und der Schlagdistanz zu stehen. Diese ganzen kleinen Ausfallschritte und Meidbewegungen sind einfach ungeheuer zermürbend, vorallem für einen Boxer der es generell nicht gewöhnt ist im Rückwärtsgang zu kämpfen und lieber selbst den Gegner wegdrückt. Leb musste sich bewegen wie noch nie und hat dabei übrigens trotzdem recht gut kassiert. Auch als er den Mover gegeben hat, waren die Runden alles andere als einseitig.
Jones wiederum konnte es sich sparen seine Energie für irgendwelche Defensivmoves zu verbrauchen weil er die Schläge einfach reihenweise gefressen hat. Lebedev hingegen hatte von Runde 1 an ein schlimmes Auge und außerdem hatten Jones Schläge deutlich größeren Impact als es zunächst den Anschein macht bei der etwas schlampigen Technik. Aber er hat Lebedev jedesmal gut bewegt und seinen Kopf zurückklappen lassen.
Jones musste überhaupt nicht pausenlos schlagen und Pacquiao Workrate gehen, was ich auch nicht behauptet habe. Allein durch seinen Vorwärtsgang hat er Lebedev schon beschäftigt und ausgepowert, was sich dann ab Runde 5-6 darin bemerkbar machte, dass er zunehmend weniger mobil wurde.

Wie du es an der Stelle schaffst den körperlichen Verschleiss aus den vorigen 5 Runden zu ignorieren und lieber eine waghalsige "Der hatte kein Bock mehr sich zu bewegen." Theorie aufmachst ist halt ... :crazy: Aber die Wechselwirkungen die zwischen 2 Boxern in einem Ring herrschen zu erkennen war ja noch nie so deins. Komisch nur, dass Lebedev sich ganze 5 Runden lang scheuchen lässt um erst dann zu erkennen, dass er damit ein moralisches Problem hat. :D
Ich halts für wahrscheinlich dass er sich an dem Punkt dachte: "*******e Beine werden schon schwer und die 2. Hälfte fängt erst an. So kann ich nich mehr lang weiter und in der permanenten Halbdistanz werd ich verkloppt." Und dann hat er unter schwindenden Kräften ne Alles oder Nichts Taktik angewendet und versucht Jones aus dem Kampf zu bomben. Und nachdem das auch nicht klappte war ihm nach 8-9 Runden wohl klar, dass er nich bis zum Ende durchkommt.
Die einzige Alternative an dem Abend wäre gewesen von Beginn an richtig viel zu laufen und mit absolut mickrigem Punchoutput Jones hier und da Runden zu stehlen. Aber das hätte man von Runde 1 an durchziehen müssen und selbst dann wüsste ich nicht ob Lebedev dafür der richtige Mann ist und genug Punkte sammelt.
Ich seh den Kampf von Jones übrigens auch nicht als boxerische ATG Leistung sondern eher als Sieg der übermächtigen Physis. Auch wenn es natürlich schon entsprechende Fertigkeiten braucht. um diese Physis so zum Faktor zu machen.

Ansonsten bist du für jemanden der regelmäßig in alle erdenklichen Richtungen nicht zu knapp austeilt scheinbar echt ziemlich empfindsam ge. Aber mach das mal mit der Ignorierliste. Ist jetzt auch nicht so dass aus den Diskussionen mit dir irgendwas Wertvolles mitnehme.
 

LeZ

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Ich habe mir nochmal die Mühe gemacht den Kampf zu sehen, und mal die Schläge zu zählen die auch welche sind. Das fängt an mit 50 Schlägen von denen gut 20 geschoben waren als Rangefinder, geht dann über 46 auf 43 in der 3. Runde runter. Lebedev schlägt viel, trifft viel, und immer wenn er sich bewegt und sich konzentriert von der Rechten wegzugehen geht die fehl, oft weit. Und es fällt auf wie sehr Jones dann hinterherstakst und hinterherfällt, dessen Beine können nicht mehr ganz in Ordnung sein.

Lebedev macht dann einfach den Fehler dass er ungeduldig wird, stehen bleibt, und den dollen Alten wegplästern will egal wie oft er selbst dabei getroffen wird, in der Hoffnung dass der zuerst umfällt. Das hatte nix mit irgendeiner Mörderworkrate zu tun (wahnsinnige 16-15-14 Schläge die Minute, also alle etwa 4 Sekunden einer), noch damit dass Roy Jones Sr. ihm da irgendwie blitzeschnelle auf den Beinen immer den Weg abschneidet. Sondern allein damit dass Lebedev keine Geduld hat und den Mann beeindrucken und aus dem Ring haben will. Bewegt er selbst sich immer, trifft Jones nicht, bleibt er stehen, trifft Jones gut. Das kann er nämlich, aus dem Stand variieren, da hat er auch Arslan schon mit verschlissen.

Lebedev hat aus einem Kampf in dem er Jones in den ersten Runden klar im Griff hatte sobald er sich bewegt, und in dem Jones nur langsam hinter ihm herstapft wenn er sich positionieren muss, eine Materialschlacht gemacht, weil er nicht anders will. Mag sein dass das in ihm steckt, aber klug war es nicht, und gehalten hat sein Kopf und die Haut eben weniger als der von Jones. Da hat ihn Jones weder mit irgendeiner hohen Workrate erdrückt (man sehe sich mal andere Cruiserkämpfe an was Schlagfrequenz ist), noch mit irgendwelchen schnellen Shuffleschritten totgemacht. Dazu muss man sich nur mal das Video ansehen, statt 43 Schläge in 3 Minuten zu ner hohen Workrate zu erklären. Die hohe Workrate hat Jones wenn man vor ihm stehenbleibt und er aus dem Stand aus allen Richtungen schlagen kann, genau das hat Lebedev ihm später zwischendurch immer mal wieder erlaubt. Das habe ich als seinen Fehler gewagt zu bezeichnen (obwohl ich keinen Profi trainiere, ich Schuft ich), nicht mehr, nicht weniger.

Oder um es mal in anderen Worten zu sagen:
Emanuel Augustus schrieb:
G. Jones has been one of my favorite fighters for a long time and I predicted that he'd win a wide decision in this fight. But, the reality is that Lebedev boxed wonderfully in rounds 2-7, his peek-a-boo style allowed him to land numerous bombs on Jones, who soaked up a tremendous amount of punishment.

Round 8-11 were Jones', but by no means were they wide. Jones shifted to southpaw, a tactic that allowed his lead right to me more in range against Lebedev's southpaw style. The lead right is a punch that Jones uses a lot, and it is more of a power punch than a jab.

I had it 95-95 going into round 11. Credit both men for being warriors, tremendous fight. Jones earned it and his hard right hand at 1:05 in the 11th was the coup de grace.

A couple of observations: The tempo of this fight reminded me a bit of Meldrick Taylor/JC Chavez in that one guy was boxing really well and landing the majority of the shots (Lebedev) but the other guy was landing just enough to badly bust up his opponent gradually, but still lose rounds.

Both fighters fought well. Lebedev can come back from this, he is skilled and tough. Jones clearly showed ring rust and did not have his usual sharpness and accuracy early one. He gutted this out. My guess is he'll do what he does--fight once a year for the next 3 or 4 years and put in winning performances. If you want to see skill, go back and watch some of his past performances in the Cruiser division. His fights with Boudani are also good as is a total war at 168 against Jaffa Ballagou, if you can find that.


Jeder der defensiv boxt und seine Offensive sparsam wählt um Runden zu gewinnen kann Jones schlagen. Der ist schlicht zu langsam auf den Beinen und fällt seinen Schlägen hinterher wenn der Gegner nicht stehen bleibt. Wer das nicht kann, hat in einem Titelkampf nichts zu suchen, oder muss sich nicht beschweren wenn sein Gesicht früher aufgibt als das von Jones. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, und ich habe keinen Bock mich dauernd mit Schulterklopfern rumzuschlagen die penetrant ignorieren was sie im Video sehen könnten, wenn sie es denn wollten.


P.S.: Jones war früher mal ein richtig guter Mann, man muss sich mal seine alten Kämpfe ansehen. Hätte ich vorher nicht gedacht.
 

Realist

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Lebedev macht dann einfach den Fehler dass er ungeduldig wird, stehen bleibt, und den dollen Alten wegplästern will egal wie oft er selbst dabei getroffen wird, in der Hoffnung dass der zuerst umfällt. Das hatte nix mit irgendeiner Mörderworkrate zu tun (wahnsinnige 16-15-14 Schläge die Minute, also alle etwa 4 Sekunden einer), noch damit dass Roy Jones Sr. ihm da irgendwie blitzeschnelle auf den Beinen immer den Weg abschneidet. Sondern allein damit dass Lebedev keine Geduld hat und den Mann beeindrucken und aus dem Ring haben will. Bewegt er selbst sich immer, trifft Jones nicht, bleibt er stehen, trifft Jones gut. Das kann er nämlich, aus dem Stand variieren, da hat er auch Arslan schon mit verschlissen.

Lebedev hat aus einem Kampf in dem er Jones in den ersten Runden klar im Griff hatte sobald er sich bewegt, und in dem Jones nur langsam hinter ihm herstapft wenn er sich positionieren muss, eine Materialschlacht gemacht, weil er nicht anders will. Mag sein dass das in ihm steckt, aber klug war es nicht, und gehalten hat sein Kopf und die Haut eben weniger als der von Jones. Da hat ihn Jones weder mit irgendeiner hohen Workrate erdrückt (man sehe sich mal andere Cruiserkämpfe an was Schlagfrequenz ist), noch mit irgendwelchen schnellen Shuffleschritten totgemacht. Dazu muss man sich nur mal das Video ansehen, statt 43 Schläge in 3 Minuten zu ner hohen Workrate zu erklären. Die hohe Workrate hat Jones wenn man vor ihm stehenbleibt und er aus dem Stand aus allen Richtungen schlagen kann, genau das hat Lebedev ihm später zwischendurch immer mal wieder erlaubt. Das habe ich als seinen Fehler gewagt zu bezeichnen (obwohl ich keinen Profi trainiere, ich Schuft ich), nicht mehr, nicht weniger.

Oder um es mal in anderen Worten zu sagen:



Jeder der defensiv boxt und seine Offensive sparsam wählt um Runden zu gewinnen kann Jones schlagen. Der ist schlicht zu langsam auf den Beinen und fällt seinen Schlägen hinterher wenn der Gegner nicht stehen bleibt. Wer das nicht kann, hat in einem Titelkampf nichts zu suchen, oder muss sich nicht beschweren wenn sein Gesicht früher aufgibt als das von Jones. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, und ich habe keinen Bock mich dauernd mit Schulterklopfern rumzuschlagen die penetrant ignorieren was sie im Video sehen könnten, wenn sie es denn wollten.


P.S.: Jones war früher mal ein richtig guter Mann, man muss sich mal seine alten Kämpfe ansehen. Hätte ich vorher nicht gedacht.

Sicherlich auch eine Ansicht, die der Realität nahe kommt.
Eigentlich liegt ihr beiden (du und holy Cow) was die Auffassung des Kampfgeschehens angeht, gar nicht weit auseinander.
Allerdings versteht es nunmal nicht jeder Boxer, sich jeder Situation und den Begebenheiten anzupassen oder sich, wenn nötig zu bremsen.
Lebedev hätte sicherlich klüger sein und möglicherweise sogar einen Punktsieg erboxen können, aber in seiner Wesensart hat die Defensive, nicht oberste Priorität und seine Art zu Boxen, ist nunmal nicht auf eine stabile Defensive ausgelegt. Ähnliches kann man über viele andere Boxer sagen. Was solche Typen gemeinsam haben, ist das sie gegen Physisch stärkere Leute, denen sie nicht wirklich weh tun können, wenn sie es nicht verstehen ihren Stil für bestimmte Gegner, anzupassen oder umzustellen, schlechte Karten haben.
Möglicherweise hat sich Lebedev sogar darauf vorbereitet, geduldiger zu sein und nicht überhastet zu agieren.
Jedoch ist es bei vielen ein sehr Langwieriger Prozess und benötigt eine sehr gute und gezielte Mentale Vorbereitung, um sich nicht immer zu Dingen hinreißen zu lassen, die einem schaden könnten.
Irgendwann gewinnt bei den meisten, der Instinkt wieder die Oberhand, dann fällt man schnell wieder in sein Natürliches Muster zurück.
Lebedev für seine Wesensart, unklug zu nennen, ist vielleicht etwas hart, denn nicht jeder hat seine Gefühle und Instinkte in jeder Situation unter Kontrolle, selbst Profis nicht.
Man kann allerdings schon sagen, das Lebedev allein mit seinem Boxerischen können, es hätte besser machen können.
Nur spielt eben im Boxsport, die Mentale Komponente, eine Ähnlich wichtige Rolle, wie das Boxerische können.
 
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