Doping im Tennis


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Gelöschtes Mitglied 505

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Aber damit ist es doch nicht gut und getan. In der Hinsicht hast Du mich vielleicht nicht verstanden. ;)

Es hat seinen Grund, weshalb das Herzmedikament seit 2016 auf der Dopingliste steht, weil man seit 2014 weiß, dass dies (zuvorderst im Ostblock) zur Leistungssteigerung genommen wurde.
Deswegen auch mein Querverweis zum Radsport. EPO und Blutdoping war da früher gang und gäbe, bis man einen Schluss-Strich zog bzw. ziehen musste. Da ging man in der öffentlichen und dann auch internen Diskussion nicht hin und beschwichtigte die Sache, nach dem Motto: "Na, wenn er es vorher genommen hatte, war ja bis dato alles okay."
Es wurden ganze Resultate korrigiert oder gestrichen.

Ich kritisiere die laxe Haltung, die sich andere Verbände erlauben und auch Kommentare in Richtung "ein kleines Fehlerchen".

Als Radsportfan habe ich da inzwischen eine andere Haltung eingenommen. A) Es ist gut, wenn man Doper erwischt. B) Wer erwischt wird, ist raus (für circa 2 Jahre).

Ne, dann habe ich Dich wohl noch nicht verstanden. Es hat ja auch seinen Grund, wieso Meldonium erst "jetzt" auf der WADA Liste aufgetaucht ist, obwohl schon seit Jahrzehnten im Gebraucht bekannt und in einzelnen Ländern verboten... Btw zeigt der Fall Sharapova eigentlich das genaue Gegenteil, weil sofort gehandelt wurde und man es ihr eben nicht als "kleines Fehlerchen" hat durchgehen lassen (sie selbst spricht auch nicht von einem "kleinen Fehler"). Dazu ist die Länge der Sperre ja noch nicht einmal bekannt. Und bei der Beurteilung der Straftat (bzw Festlegung der Sperr-Dauer) ist der Kontext einfach unumgänglich.

Du wirfst EPO und Blutdoping in die Runde, was in meinen Augen ne komplett andere Welt ist. Doping ist nicht gleich Doping (zumindest im Ausmass der Länge der Strafe nicht). Backström wurde seine Medaille nachträglich auch wieder anerkannt, obwohl er offiziell "gedopt" war. Wenn dir dein Teamarzt das Allergiespray verschreibt und es weder von der NHL oder IIHF geführt wird, sondern nur vom IOC, dann bist du eben noch lange kein Armstrong... Und wenn Sharapova aus gesundheitlichen Gründen, ob das stimmt, wird sich noch herausstellen, über Jahre Meldonium eingenommen hat, was eben auch in einigen Ländern als Medizin verschrieben wird und das Mittel erst seit wenigen Wochen verboten ist, wobei sie dabei "nur" an 2,3 Turnieren regelwidrig angetreten ist, dann muss auch dementsprechend die Strafe ausfallen - in meinen Augen eine "kurze" Sperre von einem halben Jahr oder so. Das hat nichts mit verharmlosen zu tun.

Aber ziehen wir das Ganze doch von der anderen Seite auf. Mal davon ausgehend, dass Sharapova das zur Leistungssteigerung genommen und einer ihrer 20 "Bimbos" ihr mitgeteilt hat, dass es ab 1.1 auf der Tour verboten ist. Welchen Grund sollte sie haben, das bewusst zu missachten? Sie lebt mehr als jede andere Spielerin von Marketing und ihr privates Business steht und fällt mit ihren Werbeverträgen. Dazu ist Meldonium nichts, was du so einfach verschleiern kannst, im Sinne von es fällt in einer Untersuchung nicht auf. Der WADA war ja schon seit längerem bewusst, dass dies vielfach von Sportlern eingenommen wird. Das wäre zumindest extrem dumm von ihr gewesen. Ich kaufe ihr die Geschichte ab, zumindest dass sie das mit dem 1.1 "verpeilt" hat.
 
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Gelöschtes Mitglied 141

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Leistungssportler nehmen ganz bewusst bestimmte Medikamente. Herzinsuffizienz und Spitzensport passen nicht zusammen. Ausreden kann man sich sparen und kein Mensch glaubt, dass Maria auf ein Herzmedikament angewiesen ist..als Leistungssportler.
 

theGegen

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Ne, dann habe ich Dich wohl noch nicht verstanden....

Aber ziehen wir das Ganze doch von der anderen Seite auf. Mal davon ausgehend, dass Sharapova das zur Leistungssteigerung genommen und einer ihrer 20 "Bimbos" ihr mitgeteilt hat, dass es ab 1.1 auf der Tour verboten ist. Welchen Grund sollte sie haben, das bewusst zu missachten? Sie lebt mehr als jede andere Spielerin von Marketing und ihr privates Business steht und fällt mit ihren Werbeverträgen. Dazu ist Meldonium nichts, was du so einfach verschleiern kannst, im Sinne von es fällt in einer Untersuchung nicht auf. Der WADA war ja schon seit längerem bewusst, dass dies vielfach von Sportlern eingenommen wird. Das wäre zumindest extrem dumm von ihr gewesen. Ich kaufe ihr die Geschichte ab, zumindest dass sie das mit dem 1.1 "verpeilt" hat.

Na, das gestehe ich ihr auch zu. Blödheit (eigene oder die ihres Staffs) schützt aber nicht vor Strafe und dass sie es 10 Jahre lang straffrei nehmen durfte, entschuldigt gar nix.
Die Verbände werten sowas dann gerne als bedauerlichen Einzelfall, während dort allen klar sein müsste, was ihre Stars so reinpfeifen, um Stars zu sein.
Wie erwähnt: der Radsport musste die Karten offenlegen, hat die Stars gesperrt und die Regeln rigoros verschärft. Das musste der korrupte Verband tun, um wenigstens ansatzweise den Sport noch zu retten. Von dieser Einsicht sind andere Verbände noch weit entfernt.
 
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Gelöschtes Mitglied 505

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Leistungssportler nehmen ganz bewusst bestimmte Medikamente. Herzinsuffizienz und Spitzensport passen nicht zusammen. Ausreden kann man sich sparen und kein Mensch glaubt, dass Maria auf ein Herzmedikament angewiesen ist..als Leistungssportler.

Herzinsuffizienz spielt hier gar keine Rolle und wurde auch nicht genannt (da hättest Du besser mehr als den Wiki Text durchlesen sollen). Ausschlaggebend waren Herzrhythmus Störungen und vor allem ihr Diabetes, welches anscheinend auch weit verbreitet ist in der Familie. Ja selbst Angina kann (und wird im Osten anscheinend auch) damit behandelt werden. Nach Ausreden braucht man hier auch gar nicht suchen, ihre vorgetragenen Punkte sind leicht überprüfbar (den Wahrheitsgehalt wird man wahrscheinlich auch an der Höhe der Strafe ablesen können). Und dass Leistungssport und Herzmedikamente nicht zusammenpassen kann, diese Thesis beruht ganz allein auf Deinen wissenschaftlichen Ausarbeitungen.

Dazu sein nochmal gesagt, dass Mildronat leicht nachweisbar ist, Sharapova, falls sie es bewusst gemacht hat, ein sehr hohes Risiko eingegangen ist, ja, dass es einfach extrem dumm war (falls bewusst). Da steht auch Nutzen und Risiko in keinem Verhältnis. Was natürlich gegen sie spricht, und das ist imo eigentlich das Hauptargument, ist die Tatsache, dass extrem viele russische Sportler dieses Mittel nutzen/nutzten und es vorsichtig ausgedrückt sehr unwahrscheinlich ist, dass sie alle unter Diabetes leiden... Mir ist aber auch nicht bekannt, wie häufig es von russischen Ärzten verschrieben wird. Falls das sehr häufig vorkommt, unter Medizinern wird das teilweise ja als richtiges "Wundermittel" beschrieben, könnte das ihre Aussagen unterstützen. In Lettland ist Mildronat ein Exportschlager, das 0,7% des Gesamtexports ausmacht (70 bis 80 Mio).

Imo muss hier Sharapova einen bestätigten Krankheitsverlauf vorweisen (Diabetes), um an Vertrauen zu gewinnen und um ihre Behauptung, ihr ist einfach ein Fehler unterlaufen (neue Vorschriften nicht beachtet) zu untermauern. Dies könnte ich verstehen, sie wäre, wie schon geschrieben, nicht die erste der sowas passiert ist und sollte in meinen Augen zu einer Strafmilderung führen (Milderung, nicht Freispruch). Ansonsten hat sie das bewusst, wie all die anderen Russen, zur Leistungssteigerung genommen und mit Melbourne gegen die Dopingvorschriften verstoßen. Fertig, aus.

Für mich ist es einfach ein Unterschied, ob man ein Medikament, welches von einem Arzt verschrieben wurde, tatsächlich zur Bekämpfung einer Krankheit nimmt, es bis vor wenigen Wochen vollkommen okay bzgl der Dopingvorschriften war und man es zu spät abgesetzt hat. Als wenn man bewusst zur Leistungssteigerung nachhilft, da muss man mMn schon tagtäglich auf die Dopinglisten schauen... Selbst wenn das für die Urteilsfindung keine Rolle spielt, für die Fans wäre das schon noch ein Unterschied.

@theGegen

Dass Blödheit nicht vor Strafe schützt, da sind wir uns komplett einig. Und Sharapova soll auch die Strafe bekommen die sie verdient, absolut (meine Meinung, nach jetzigen Erkenntnisstand, ist ja auch bekannt - imo ein halbes Jahr). Nur bin ich einfach kein Fan davon alles in einen Sack zu werfen und zu pauschalisieren. Noch mit irgendwelchen (pseudo wissenschaftlichen) Fakten um die Ecke zu kommen.
 
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Gelöschtes Mitglied 141

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Herzinsuffizienz spielt hier gar keine Rolle und wurde auch nicht genannt (da hättest Du besser mehr als den Wiki Text durchlesen sollen). Ausschlaggebend waren Herzrhythmus Störungen und vor allem ihr Diabetes, welches anscheinend auch weit verbreitet ist in der Familie. Ja selbst Angina kann (und wird im Osten anscheinend auch) damit behandelt werden. Nach Ausreden braucht man hier auch gar nicht suchen, ihre vorgetragenen Punkte sind leicht überprüfbar (den Wahrheitsgehalt wird man wahrscheinlich auch an der Höhe der Strafe ablesen können). Und dass Leistungssport und Herzmedikamente nicht zusammenpassen kann, diese Thesis beruht ganz allein auf Deinen wissenschaftlichen Ausarbeitungen.

Ich brauch nicht den Wiki Text zu lesen, wenn mir ein Humanmediziner ein paar Aspekte dazu erzählt. Herzrhythmusstörung ist also keine Erkrankung und beeinträchtigt nicht die Leistungsfähigkeit-ok...im übrigen schließen sich Herzmedikamente und Sport nicht aus, habe ich auch nicht behauptet. Aber ein Herzmedikament zu nehmen um Diabetes zu behandeln, naja. Welcher Typ Diabetes, seit wann usw. Da muss schon ein sehr schöne Geschichte erzählt werden um ihre Glaubwürdigkeit wiederherzustellen.

Eine Sperre von 2 Jahren ist ein Muss, aber angesichts der Williams Brüder und anderen mutierten Marathonspielern ein Witz.
 
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Gelöschtes Mitglied 505

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Ich brauch nicht den Wiki Text zu lesen, wenn mir ein Humanmediziner ein paar Aspekte dazu erzählt. Herzrhythmusstörung ist also keine Erkrankung und beeinträchtigt nicht die Leistungsfähigkeit-ok...im übrigen schließen sich Herzmedikamente und Sport nicht aus, habe ich auch nicht behauptet. Aber ein Herzmedikament zu nehmen um Diabetes zu behandeln, naja. Welcher Typ Diabetes, seit wann usw. Da muss schon ein sehr schöne Geschichte erzählt werden um ihre Glaubwürdigkeit wiederherzustellen.

Eine Sperre von 2 Jahren ist ein Muss, aber angesichts der Williams Brüder und anderen mutierten Marathonspielern ein Witz.

1.Dass Herzrhythmusstörung keine Erkrankung ist, habe ich nie behauptet. 2. Es ging um Herzinsuffizienz was nicht gleich Herzrhythmusstörung ist. 3. Mildronat wird de facto gegen Diabetes eingesetzt, keine Ahnung welchen Experten Du dazu befragt hast. Aber 2 Minuten googeln reicht da vollkommen aus. 4. Du hast geschrieben: dass Maria auf ein Herzmedikament angewiesen ist..als Leistungssportler.
 
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Gelöschtes Mitglied 141

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1.Dass Herzrhythmusstörung keine Erkrankung ist, habe ich nie behauptet. 2. Es ging um Herzinsuffizienz was nicht gleich Herzrhythmusstörung ist. 3. Mildronat wird de facto gegen Diabetes eingesetzt, keine Ahnung welchen Experten Du dazu befragt hast. Aber 2 Minuten googeln reicht da vollkommen aus. 4. Du hast geschrieben: dass Maria auf ein Herzmedikament angewiesen ist..als Leistungssportler.

Ja, wird de facto eingesetzt und plötzlich ist Maria ein Diabetes Typ. Keiner wusste es , keiner hat es geahnt. Sie hat es einfach gut verheimlicht. Meldonium ist in Deutschland (USA und den meisten europäischen Staaten) nicht zugelassen, obwohl mit Diabetes unvorstellbar viel Geld verdient wird. Die Einnahme ist kein Zufall, nur war die Gute zu doof es frühzeitig abzusetzen. Da muss man nicht googeln. Angeblich unregelmäßige EKGs und Anzeichen von Diabetes- ja nee, ist klar.

http://www.mind-difference.info/noo...bstanzen/experimentelle-nootropika/mildronat/
 

Noxx

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Ja, wird de facto eingesetzt und plötzlich ist Maria ein Diabetes Typ. Keiner wusste es , keiner hat es geahnt. Sie hat es einfach gut verheimlicht. Meldonium ist in Deutschland (USA und den meisten europäischen Staaten) nicht zugelassen, obwohl mit Diabetes unvorstellbar viel Geld verdient wird. Die Einnahme ist kein Zufall, nur war die Gute zu doof es frühzeitig abzusetzen. Da muss man nicht googeln. Angeblich unregelmäßige EKGs und Anzeichen von Diabetes- ja nee, ist klar.

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:thumb:

alle reden jetzt über maria, was natürlich absolut korrekt ist, aber viel offensichtlicher ist eine andere ...

"Es ist ein weißer Sport, aber noch nie übertrieben anständig, was den Bereich Doping anbetrifft", sagte der Mediziner und Pharmakologe Sörgel beim Sky Sports News HD.

Sörgel meinte mit Blick auf das Australian-Open-Finale Ende Januar: "Wenn sie sich jetzt Serena Williams beispielsweise anschauen, wie sie gegen diese fast zierlich wirkende Angelique Kerber in Melbourne gespielt hat - ich habe mir dieses Muskelspiel der Dame angeschaut. Also dann wissen sie ja eigentlich, in welche Richtung das geht."
 
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Gelöschtes Mitglied 505

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Ja, wird de facto eingesetzt und plötzlich ist Maria ein Diabetes Typ. Keiner wusste es , keiner hat es geahnt. Sie hat es einfach gut verheimlicht. Meldonium ist in Deutschland (USA und den meisten europäischen Staaten) nicht zugelassen, obwohl mit Diabetes unvorstellbar viel Geld verdient wird. Die Einnahme ist kein Zufall, nur war die Gute zu doof es frühzeitig abzusetzen. Da muss man nicht googeln. Angeblich unregelmäßige EKGs und Anzeichen von Diabetes- ja nee, ist klar.

http://www.mind-difference.info/noo...bstanzen/experimentelle-nootropika/mildronat/

Nochmal, man muss da jetzt keine Theorien aufstellen oder mit irgendwelchen halbgaren Argumenten a la ich kenne das von Kumpels, sie ist plötzlich an Diabetes erkrankt, na klar, das glaubt doch keiner, kommen. Ihre Aussagen sind doch vollkommen einfach zu überprüfen. Keiner geahnt oder gewusst... Als hätte sich jeder so sehr mit ihr beschäftigt, dass man immer über ihren körperlichen Zustand genaustens bescheid wusste... Wenn sie sagt, sie leidet schon seit Jahren an Diabetes, dann gehe ich mal davon aus, dass es so stimmt. Wieso sollte sie da lügen, wenn doch jeder Arzt den Wahrheitsgehalt dieser Aussage easy überprüfen kann? Das ergibt doch null Sinn. Ihre Krankheit ist doch das einzige Argument, welches zu einer Strafmilderung führen kann...
 

L-X

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Diabetes? Sie hat doch nicht einmal behauptet, selbst an Diabetes erkrankt zu sein, sondern auf Fälle in ihrer Familie hingewiesen und das Zeug wohl einfach mal prophylaktisch geschluckt. Das ist zumindest schon die Hälfte der Wahrheit. Die andere Hälfte wäre dann, dass eine 18-jährige mit Herzproblemen selbstverständlich nicht das Training reduziert und sich von einem an ihrem Wohnort ansässigen Arzt ein auch dort zugelassenes Medikament verschreiben lässt, sondern sich lieber mal umhört, was denn so in der alten Heimat an lustigem Stoff zusammengebraut wird.

Bei der Gelegenheit könnte ich mal checken, was es in meiner Familie so alles an Krankheiten gab. Danach zum Arzt und anschließend mit einem Kleinlaster zur Apotheke. Wird dann morgens in Zukunft vielleicht etwas stressig, den ganzen Kram noch vor dem Frühstück zu schlucken, aber ist ja für die Gesundheit...
 

highjumper

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Zumindest kein Nachweis für illegales systematisches Doping bis zum 01.01.2016.
Allerdings darf sich jeder selbst einen Reim darauf machen, dass sich Sharapova mit Anzeichen von Diabetes und Magnesiummangel zu rechtfertigen versucht, weswegen sie Meldonium genommen habe. Das erinnert doch arg an die nicht ganz glaubwürdige Häufung von Asthma bei Spitzensportlern, die entsprechend sich dann auch die Mittel reinpfiffen, die ja nicht nur rein zufällig als Nebeneffekt eine Leistungssteigerung bewirken.

Diabetes? Sie hat doch nicht einmal behauptet, selbst an Diabetes erkrankt zu sein, sondern auf Fälle in ihrer Familie hingewiesen und das Zeug wohl einfach mal prophylaktisch geschluckt. Das ist zumindest schon die Hälfte der Wahrheit. Die andere Hälfte wäre dann, dass eine 18-jährige mit Herzproblemen selbstverständlich nicht das Training reduziert und sich von einem an ihrem Wohnort ansässigen Arzt ein auch dort zugelassenes Medikament verschreiben lässt, sondern sich lieber mal umhört, was denn so in der alten Heimat an lustigem Stoff zusammengebraut wird.

Bei der Gelegenheit könnte ich mal checken, was es in meiner Familie so alles an Krankheiten gab. Danach zum Arzt und anschließend mit einem Kleinlaster zur Apotheke. Wird dann morgens in Zukunft vielleicht etwas stressig, den ganzen Kram noch vor dem Frühstück zu schlucken, aber ist ja für die Gesundheit...

Obige zwei Posts treffen meine Meinung hierzu ziemlich gut. :thumb:

Ich kenne Maria Sharapova nicht persönlich, ich habe keine Ahnung wie genau dieses Meldonium wirkt und bin auch kein Arzt.
Im Internet liest man ja viel, aber eben auch viel unterschiedliches...
Dass so etwas einem blonden, blauäugigen Unschuldsengel und Medienstar mit diesem professionellen Umfeld passiert, ist ein Skandal.
Die genauen Hintergründe werden wir wohl nicht erfahren, wie es dazu kommen konnte.
Tatsache ist trotzdem, dass sie seit 10 Jahren Medikamente zu sich nahm, die leistungsfördernd wirken, egal ob sie auf der Dopingliste waren oder nicht.
Dass ein so "schwerkrankes" Mädchen überhaupt Leistungssport machen kann ist ja schon bewundernswert :rolleyes:
Diabetesgefährdet und Herzprobleme... :crazy:
Alles unter dem Deckmantel, legal leistungsfördernde Mittel zu sich nehmen zu dürfen.
Sie ist ja nicht die erste und einzige "Schwerkranke", die Medikamente nehmen "musste" :laugh:, um Leistungssport auf höchstem Niveau treiben zu können.
Spontan fallen mir auch Armstrong im Radsport oder Briggs und Chagaev im Boxen ein, die nachweislich tatsächlich "legal dopen" durften wegen nachgewiesener Krankheit.
Inwieweit welche Substanzen nötig waren, um die Krankheit in den Griff zu kriegen und welche Substanzen nur als Doping missbraucht wurden, kann keiner von uns beurteilen.

Mit Sharapova muss man kein Mitleid haben.
Sie und ihr Umfeld haben bestimmt erfahren, dass dieses Medikament ab 2016 auf der Liste steht, alles andere wäre unglaubwürdig unprofessionell.
Vielleicht hat sie einfach zu spät abgesetzt oder hat es einfach riskiert in der Meinung, dass sie als Aushängeschild des russischen Tennissports "geschützt" wird...
So oder so, dumm gelaufen :ricardo:
 

Jones

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Das ergibt doch null Sinn. Ihre Krankheit ist doch das einzige Argument, welches zu einer Strafmilderung führen kann...

Ist das so?
Durch die Tatsache, dass diese Substanz wenige Wochen vorher noch nicht auf der Dopingliste stand, hat sie doch schon ein Argument.
Ob sie dieses Mittel nun aufgrund einer Krankheit genommen hat oder weil ihr Jemand erzählt hat es wirkt vorbeugend oder weil sie es gezielt genommen hat, weil es angeblich die Leistung legal steigert, ist aus meiner Sicht zweitrangig.
Unterm Strich hat sie den Fehler begangen sich nicht mit der neuen Dopingliste auseinander zu setzen. Das spricht durchaus auch eher für Sharapova, denn wenn sie Grund hätte sich regelmäßig damit zu beschäftigen hätte sie einen damit beauftragt. Einer perfektionistin wie Sharapova kann eigentlich nur solch einen Fehler begehen, wenn sie im Glauben ist, die Sachen die sie nimmt sind unbedenklich. Es zu nehmen obwohl man weiß es ist verboten macht absolut keinen Sinn vom Nutzen-Risiko Faktor.

Hinzu kommt sie hat im letzten halben Jahr kaum gespielt. Sie war mehr verletzt als alles andere und hat sich mehr mit ihren Geschäften beschäftigt, als mit Tennis. Da kann durchaus was durch die Lappen gehen.
Bestraft werden muss sie natürlich trotzdem, aber 2 Jahre wären imo unangemessen im Vergleich zu dem was es in den letzten Jahren im Tennis für strafen gab. Im Radsport würde es wohl 2 Jahre geben, aber das ist ein anderer Maßstab. Beim Tennis müssen wir ein froh sein, dass ein Star wie Sharapova überhaupt bestraft wird und nicht mit einer netten Entschuldigung aus der Sache rauskommt.
 

Jerry

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Finde die Diskussion, ob sie nun Herzkrank ist oder Diabetes hat ziemlich uninteressant. Sie hat sich halt das reingepfiffen, was zu dem Zeitpunkt legal war. Ist sicher nicht die Einzige und schon gar nicht ist es rein russisches Problem...
 

L-X

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Die Diskussion hat sie ja nun selbst durch ihre Pressekonferenz losgetreten. Wenn man die Statements nicht hinterfragt, kann man sich die Auseinandersetzung mit dem Thema hier im Forum auch komplett schenken.
Wirklich langweilig finde ich viel eher den ständigen "die anderen machen das ja auch"-Verweis. Fehlt eigentlich nur noch das weinerliche "und im Fußball schaut keiner hin".

...ups, ist ja gar nicht das Radsport-Unterforum hier.

/rant
 

Jones

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Die Diskussion hat sie ja nun selbst durch ihre Pressekonferenz losgetreten. Wenn man die Statements nicht hinterfragt, kann man sich die Auseinandersetzung mit dem Thema hier im Forum auch komplett schenken.
Wirklich langweilig finde ich viel eher den ständigen "die anderen machen das ja auch"-Verweis. Fehlt eigentlich nur noch das weinerliche "und im Fußball schaut keiner hin".

...ups, ist ja gar nicht das Radsport-Unterforum hier.

/rant
Das Statement von ihr ist für ihre Fans sicherlich wichtig. Für das Strafmaß, wie hier behauptet wurde ist es imo zweitrangig. Für ein geringes Strafmaß spricht wie gesagt, dass diese Substanz erst seit kurzem auf der Liste steht. Es ist auch noch nicht endgültig bewiesen ob es Leistunssteigernd ist. So habe ich zumindest gelesen. Von daher kann es nicht behandelt werden wie ein Klassiker.

Sie behauptet es nicht aus sportlichen Gründen genommen zu haben um ihr Image zu schützen.
 

Jones

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Von der ehemaligen französischen Sportministerin kamen ganz schön schwere Geschütze gegen Rafa Nadal: seine 7 monatige Pause sei auf einen positiven Dopingtest zurückzuführen, so Madame Bachelot.

http://at.tennisnet.com/a/atp-tour-...al-gegen-doping-vorwurfe-aus-frankreich-66705

Diese Anschuldigungen sind grundsätzlich nicht neu. Neu ist vielleicht, dass die Aussage von einer ehemaligen Sportministerin kommt, die evtl gute Quellen hat. Mit diesen Behauptungen über vertuschte Sperren muss man vorsichtig sein. Ich kann es mir grundsätzlich vorstellen, dass man Nadal und den Sport an sich mit einer Doping melden nicht in den Dreck ziehen wollte. Auf der anderen Seite gab es genauso viele die diese Behauptung über Henin und Söderling aufgestellt haben. Es kann ja schließlich nicht sein, dass Söderling ohne Satzverlust in Bastad gewinnt. Dabei Berdych 6:1 6:0 und Ferrer 6:2 6:2 zerlegt und kurz danach erzählt er habe Pfeifferisches Drüsenfieber. Wie viele haben behauptet es kann sich nur um eine Sperre handeln die die ATP nicht veröffentlicht und Söderling kehrt spätestens nach einem Jahr in alter Form zurück. Man denke z.B. an Christophe Rochus
Gegenüber der Zeitung «La Libre Belgique» sagte der 34-jährige Christophe Rochus: «Die Dopingtests beweisen nichts. Was Nadal betrifft, gibt es zwar nur Gerüchte, aber alle fragen sich: Wie kann man in Roland Garros so stark auftreten und einen Monat später gar nicht mehr in der Lage sein, Tenniszu spielen? Das scheint suspekt, aber es gibt keine Beweise. Unter Umständen ist er tatsächlich verletzt.»

Ähnlich äusserte sich Rochus zu Robin Söderling: «Er gewann das Turnier von Bastad 2011 und seither spielt er nicht mehr. Er ist angeblich schwer krank (Pfeiffersches Drüsenfieber – Red.), dabei bin ich sicher, dass er zu diesem Zeitpunkt unschlagbar war. Man spielt so gut wie nie zuvor und am nächsten Tag sagt man: Ich kann nicht mehr Tennis spielen. Mir scheint das wirklich unglaublich.»

Christophe Rochus, der bereits in der Vergangenheit Dopingverdächtigungen geäussert hatte, meinte weiter: «Tennis stellt physisch immer mehr Anforderungen an den Athleten, deshalb ist die Verlockung, zu unerlaubten Mittel zu greifen, grösser geworden. Der Fall Armstrong zeigt, dass nur, weil jemand nie positiv getestet wurde, er nicht unbedingt sauber sein muss.
http://www.tagesanzeiger.ch/sport/t...sst-gegen-Nadal-und-Soederling/story/28713301

Man muss im Nachhinein sagen, dass Söderling nicht zurückgekehrt ist und diverse Leute seine Krankheit bestätigt haben. Von daher haben sich die meisten Leute beim Thema Söderling zumindest getäuscht. Auch die Tatsache, dass der Fall Sharapova nicht vertuscht wurde, erhöht zumindest nicht die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei Nadal um Vertuschung handelt. Es wäre ja schon seltsam wenn man Stars wie Nadal und Henin schützt, aber den größten Medienstar Maria Sharapova stürzt.
 

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Nun lese ich gerade Sharapovas Statement auf Facebook.

Ich bin stolz darauf, wie ich das Spiel gespielt habe. Ich war aufrichtig und offen. Ich will nicht vortäuschen, verletzt zu sein, um die Wahrheit über den Test zu verdecken.
http://de.tennisnet.com/a/wta-tour-...ich-maria-sharapova-stellt-einiges-klar-66718

Man könnte in ihre Aussage reininterpretieren, dass es die Möglichkeit gegeben hätte diesen Fall zu vertuschen. Wenn dem so ist, dann kann man ihre Veröffentlichung natürlich nicht pro Nadal werten. Gleichzeitig fragt man sich natürlich warum sie ein solches Angebot nicht angenommen hat? So viele Sponsoren/Millionen zu verlieren, nur um ehrlich zu sein? Das wäre natürlich ein edler Zug, aber den Wahrheitsgehalt kann man natürlich auch bezweifeln.
 
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