Uli Hoeneß ein Steuersünder?


Barea

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Wir brauchen uns nicht darüber unterhalten, dass Daum ein Spinner ist. Aber wäre es Hoeness "nur" um das Wohl des DFB gegangen, hätte er lautlosere Möglichkeiten gehabt, als Daums PERSÖNLICHE Verfehlungen übers Boulevard breitzutreten. So vernetzt ist er doch schon immer gewesen via DFL und DFB.

Hoeness hat hier eine Möglichkeit zur persönlichen Abrechnung gesehen und genutzt, ausgespielt über das Boulevard und zu Lasten von Daums Familie.

Und nochmal: ja, Daum ist ein volldepp.
 

Arielle

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Meine erste Reaktion, als ich von Ulis Treiben hörte war – das war es für Dich Uli, zurücktreten, Du bist nicht mehr unser Präsident. Er hat es nicht getan. Vielleicht auch deshalb, weil er die bevorstehenden triumphalen Wochen miterleben wollte. Verständlich, nach dieser Lebensleistung für den Verein. Aber trotzdem in meinen Augen falsch. So zumindest meine erste Reaktion.
Aber es ist für mich nicht einfach eine klare Position zu Uli zu finden.

Seine Verdienste sind nicht mehr in Worte zu fassen. Und er hat ja nun auch Niemanden umgebracht, sondern "lediglich" Steuern hinterzogen. Er hat er sich zu einer Selbstanzeige entschlossen, warum auch immer.. Eine Frage ist, woher und warum dieses Geld kam, die Nike/Adidas Geschichte stinkt zum Himmel. Die Frage ist auch, warum das Geld in der Schweiz landete. Ich frag mich, was ihn zum Zocken getrieben hat. Mir ist unerklärlich, warum er das Geld nicht versteuert hat. Ich kann seine Beweggründe immer noch nicht nachvollziehen.
Hoeneß war eine Instanz. Für Anstand, für Aufrichtigkeit. Für soziales Engagement, er hat zig Leute eine zweite Chance gegeben, Promis wie Gerd Müller, Lars Lunde oder Jürgen Wegmann, nicht-Promis, die er in seiner Wurstfabrik untergebracht hat. Er hat sich in den fordeste Front gestellt, als man in München Dominik Brunner totgetreten hat. Und er hat nicht nur Reden geschwungen. Der hat der Familie geholfen. Er hat eine Stiftung gegründet. Er hat die Politiker so lange getreten, bis sie sich ernsthaft dieser Sache angenommen haben. Dank Uil ist Brunner auch heute noch nicht vergessen. Praktisch Jeder der mit ihm zu tun hatte, äußerst sich über das große Herz von Uli . Er hat Werte vertreten und diese auch vorgelebt. Aus kleinen Verhältnissen zum Big Player. Das Alphatier, welches seine Herde, also den FCB, bis aufs Äußerste immer wieder verteidigt hat. Ein erfolgreicher Unternehmer des Mittelstands. Ein Patriarch und Philanthrop der edelsten Sorte. Jemand, der eine Meinung hatte und diese immer ungeschönt kund tat, egal ob es klug war oder nicht, ohne Rücksicht auf Verluste oder das eigene Ansehen.
Aber dann ist irgendwann etwas gewaltig aus der Spur geraten. Im Verein beim Umgang mit den Fans, privat im Umgang mit Geld. Er hat seinen Kompass verloren, seine Bodenständigkeit. Er hat sich selbst verraten. Eine beeindruckende Lebensleistung mit dem Ar.sch umgeschmissen, ganz ohne Not. Und dadurch seine stärkste Waffe, seine soziale Reputation, unwiederbringlich verloren. Höchststrafe - gesellschaftlich wie privat.

Was ich vermisse, ist echte Reue. Die zeichnet sich dadurch aus, dass sie kein "Aber" kennt, keine Aufrechnung mit Verdiensten, keinen Seitenhieb auf andere. Die JHV hat für mich keine echte Reue erkennen lassen. Ich sah einen alten, unbelehrbaren, zerknirschten, ja verzweifelten Menschen. Aber ich konnte keine Reue heraushören, eher eine Portion Selbstmitleid. Echte Reue braucht aber zunächst Selbsterkenntnis. Und dann Konsequenz. Die konnte ich bislang leider nicht entdecken.

Über die juristischen Fragen braucht man nicht diskutieren. Das wird ein Gericht entscheiden. Wobei dieses nicht um seine Aufgabe zu beneiden ist. Für den geifernden Pöbel ist - ohne dass er maßgebliche Fakten kennt oder diese überhaupt berücksichtigen wollte - ja schon ausgemachte Sache, dass alles unter Todesstrafe nur Korruption oder bayerischer CSU-Amigo-Sumpf sein kann.
Die gesellschaftliche Ächtung ist für mich erschreckend. Uli wird aktuell sozial exekutiert. Wenn ich mir ansehe, was ein Breuckmann so von sich geben darf, bin ich fassungslos. Uli hat natürlich diese Exekution durch sein Verhalten in den Jahren zuvor, selbst provoziert. Es hätte ihm klar sein müssen, dass er als Manager und späterer Präsident der FCB, als CSU Verehrer, als selbsternannte moralische Instanz eine äußerst exponierte Stellung einnimmt – da werden solche Fehltritte zurecht nicht akzeptiert. Aber hier soll ein Mensch komplett vernichtet werden.

Die modernen Medien haben eine Infrastruktur geschaffen, die eine ganz neue Art von Justiz möglich macht: Die virtuelle Lynchjustiz. Und die hört nicht am Internet-Router auf, sondern schwappt brutal ins wirkliche Leben. Die virtuelle Welt eröffnet viele positive Möglichkeiten der Kommunikation, Information und Meinungsbildung. Aber sie kennt keine Grenzen mehr, keine Ethik, weil sie sich in der Anonymität verstecken kann (wie man hervorragend hier im Forum aber auch in den Stadien der Republik sehen kann). Und die Meute hört nicht auf, das Tier zu Tode zu hetzen. Beispiele gibt es inzwischen genug. Und wenn die Beute endlich erlegt ist, verwandelt sich der Mob ganz schnell wieder in eine erschrockene Betroffenheitsgemeinde, die virtuelle Kerzen ins Fenster stellt und die Kälte unserer Zeit beklagt. Die Heuchler bringen den Heuchler zu Fall und halten anschließend heuchlerische Grabreden. Ich möchte nicht wissen was los wäre, sollte sich Uli am nächstbesten Baum aufknüpfen. Wie viele Betroffenheitsapostel dann plötzlich wie im Fall Enke ihr Treiben hinterfragen um es bei nächst bester Möglichkeit wieder genauso zu machen.

Seine juristische Strafe wird er bekommen - ich hoffe, sie fällt gerecht aus. Muss er in den Knast, dann wünsche ich ihm alles Gute, vertraue aber darauf, dass die Justiz getan hat, was sie tun musste. Seine gesellschaftliche Strafe hat er schon bekommen - sie ist nicht nur viel zu hoch ausgefallen, sie ist absolut ungerecht, nicht zu rechtfertigen. Deshalb halte ich es so, wie ich es auch mit einem echten Freund oder Familienmitglied machen würde: Nach Innen Tacheles reden, nach Außen bis zum Äußersten verteidigen.

Deshalb ist es auch richtig vom FC Bayern und seinen Fans, als unbeugsames Bollwerk denen entgegen zu treten, die längst übers Ziel hinausgeschossen sind. Die meinen, sie könnten uns diktieren, was wir zu tun hätten. Die aus niedersten Gründen (auch hier wieder Grüße ins Forum) einen von uns nicht nur bestrafen, sondern komplett vernichten wollen. Ihr könnt euch ärgern, bis euch die Halsschlagader platzt. Aber wir fi.cken euch trotzdem. Denn wir sind der FC Bayern. Mia san Mia!


Eins der besten Posting, die Du je geschrieben hast. :thumb:
 

Rashid

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@Bombe

Gerade der Falll Brunner zeigt doch auch nur wieder, dass Hoeneß in einer Art Parallelwelt gefangen scheint und sein eigenes Verhalten null reflektiert. Das, was Hoeneß und viele andere jetzt beklagen - die anscheinende mediale Vorverurteilung - fand doch eher im Fall Brunner statt und jetzt rate mal, wer da damals ganz vorne mit dabei war.
Ich weiß nicht, inwieweit du dich mit dem Fall beschäftigt hast, aber die Faktenlage hat am Ende doch ganz schön am Image des Helden im Anzug gekratzt.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen/solln-prozess-in-muenchen-dominik-b-und-die-spur-der-wahrheit-1.977927

Nicht dass mir die zwei Jungs jetzt besonders am Herzen liegen, aber die Geschichte war nun mal schon vor Prozessbeginn zu Ende geschrieben und daran hatte Hoeneß auch seinen Anteil, denn im Gegensatz zu seinem Fall, hätte es sich da wirklich gelohnt, die Faktenlage abzuwarten.

Und nochmal was zu der Kritik an den Medien:

Hätte Hoeneß einfach das einzig Richtige gemacht und wäre zurückgetreten, hätte es doch auch ein ganz anderes Medienecho gegeben. Nun hat er sich nun mal dazu entschieden zu bleiben. Wie sollen denn die Medien bitte darauf reagieren? Was bleibt Ihnen denn da noch anderes als draufzuhauen?
 

Talib

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Meine erste Reaktion, als ich von Ulis Treiben hörte war – das war es für Dich Uli, zurücktreten, Du bist nicht mehr unser Präsident. Er hat es nicht getan. Vielleicht auch deshalb, weil er die bevorstehenden triumphalen Wochen miterleben wollte. Verständlich, nach dieser Lebensleistung für den Verein. Aber trotzdem in meinen Augen falsch. So zumindest meine erste Reaktion.
Aber es ist für mich nicht einfach eine klare Position zu Uli zu finden.

Seine Verdienste sind nicht mehr in Worte zu fassen. Und er hat ja nun auch Niemanden umgebracht, sondern "lediglich" Steuern hinterzogen. Er hat er sich zu einer Selbstanzeige entschlossen, warum auch immer.. Eine Frage ist, woher und warum dieses Geld kam, die Nike/Adidas Geschichte stinkt zum Himmel. Die Frage ist auch, warum das Geld in der Schweiz landete. Ich frag mich, was ihn zum Zocken getrieben hat. Mir ist unerklärlich, warum er das Geld nicht versteuert hat. Ich kann seine Beweggründe immer noch nicht nachvollziehen.
Hoeneß war eine Instanz. Für Anstand, für Aufrichtigkeit. Für soziales Engagement, er hat zig Leute eine zweite Chance gegeben, Promis wie Gerd Müller, Lars Lunde oder Jürgen Wegmann, nicht-Promis, die er in seiner Wurstfabrik untergebracht hat. Er hat sich in den fordeste Front gestellt, als man in München Dominik Brunner totgetreten hat. Und er hat nicht nur Reden geschwungen. Der hat der Familie geholfen. Er hat eine Stiftung gegründet. Er hat die Politiker so lange getreten, bis sie sich ernsthaft dieser Sache angenommen haben. Dank Uil ist Brunner auch heute noch nicht vergessen. Praktisch Jeder der mit ihm zu tun hatte, äußerst sich über das große Herz von Uli . Er hat Werte vertreten und diese auch vorgelebt. Aus kleinen Verhältnissen zum Big Player. Das Alphatier, welches seine Herde, also den FCB, bis aufs Äußerste immer wieder verteidigt hat. Ein erfolgreicher Unternehmer des Mittelstands. Ein Patriarch und Philanthrop der edelsten Sorte. Jemand, der eine Meinung hatte und diese immer ungeschönt kund tat, egal ob es klug war oder nicht, ohne Rücksicht auf Verluste oder das eigene Ansehen.
Aber dann ist irgendwann etwas gewaltig aus der Spur geraten. Im Verein beim Umgang mit den Fans, privat im Umgang mit Geld. Er hat seinen Kompass verloren, seine Bodenständigkeit. Er hat sich selbst verraten. Eine beeindruckende Lebensleistung mit dem Ar.sch umgeschmissen, ganz ohne Not. Und dadurch seine stärkste Waffe, seine soziale Reputation, unwiederbringlich verloren. Höchststrafe - gesellschaftlich wie privat.

Was ich vermisse, ist echte Reue. Die zeichnet sich dadurch aus, dass sie kein "Aber" kennt, keine Aufrechnung mit Verdiensten, keinen Seitenhieb auf andere. Die JHV hat für mich keine echte Reue erkennen lassen. Ich sah einen alten, unbelehrbaren, zerknirschten, ja verzweifelten Menschen. Aber ich konnte keine Reue heraushören, eher eine Portion Selbstmitleid. Echte Reue braucht aber zunächst Selbsterkenntnis. Und dann Konsequenz. Die konnte ich bislang leider nicht entdecken.

Über die juristischen Fragen braucht man nicht diskutieren. Das wird ein Gericht entscheiden. Wobei dieses nicht um seine Aufgabe zu beneiden ist. Für den geifernden Pöbel ist - ohne dass er maßgebliche Fakten kennt oder diese überhaupt berücksichtigen wollte - ja schon ausgemachte Sache, dass alles unter Todesstrafe nur Korruption oder bayerischer CSU-Amigo-Sumpf sein kann.

Bis hierhin kann ich dir eigentlich komplett zustimmen.

Die gesellschaftliche Ächtung ist für mich erschreckend. Uli wird aktuell sozial exekutiert. Wenn ich mir ansehe, was ein Breuckmann so von sich geben darf, bin ich fassungslos. Uli hat natürlich diese Exekution durch sein Verhalten in den Jahren zuvor, selbst provoziert. Es hätte ihm klar sein müssen, dass er als Manager und späterer Präsident der FCB, als CSU Verehrer, als selbsternannte moralische Instanz eine äußerst exponierte Stellung einnimmt – da werden solche Fehltritte zurecht nicht akzeptiert. Aber hier soll ein Mensch komplett vernichtet werden.

So. Und jetzt zeige mir mal die zahlr Artikel (ABSEITS von Bild & co.) die Uli Hoeneß "komplett vernichten" wollen. Es gibt berechtigte Kritik an seinem Verhalten in dieser Geschichte. Es gibt auch berechtigte Kritik an dem Auftritt bei der Mitgliederversammlung. Meiner Meinung nach findet einfach keine "Vorabverurteilung" statt. Ich lese Spiegel, Zeit, Süddeutsche und co. Ich konnte in keinem der Blätter bisher Rufe nach einer Gefängnisstrafe für Hoeneß, o.ä. lesen. Seine absolut arrogante Haltung (meine Meinung) in diesem Fall befördert diese Kritik natürlich nur. Er hat den Zeitpunkt des Abtretens verpasst. Der ganze FC Bayern gibt momentan ein sehr merkwürdiges Bild ab - es hat etwas "Sekten-haftes" an sich, da gebe ich Barea recht.




Die modernen Medien haben eine Infrastruktur geschaffen, die eine ganz neue Art von Justiz möglich macht: Die virtuelle Lynchjustiz. Und die hört nicht am Internet-Router auf, sondern schwappt brutal ins wirkliche Leben. Die virtuelle Welt eröffnet viele positive Möglichkeiten der Kommunikation, Information und Meinungsbildung. Aber sie kennt keine Grenzen mehr, keine Ethik, weil sie sich in der Anonymität verstecken kann (wie man hervorragend hier im Forum aber auch in den Stadien der Republik sehen kann). Und die Meute hört nicht auf, das Tier zu Tode zu hetzen. Beispiele gibt es inzwischen genug. Und wenn die Beute endlich erlegt ist, verwandelt sich der Mob ganz schnell wieder in eine erschrockene Betroffenheitsgemeinde, die virtuelle Kerzen ins Fenster stellt und die Kälte unserer Zeit beklagt. Die Heuchler bringen den Heuchler zu Fall und halten anschließend heuchlerische Grabreden. Ich möchte nicht wissen was los wäre, sollte sich Uli am nächstbesten Baum aufknüpfen. Wie viele Betroffenheitsapostel dann plötzlich wie im Fall Enke ihr Treiben hinterfragen um es bei nächst bester Möglichkeit wieder genauso zu machen.

Sprachlich schön ausgedrückt. In Teilen gebe ich dir recht. Jedoch war Uli Hoeneß des Öfteren jemand, der sich genau diese Infrastruktur zum Vorteil gemacht hat. Zudem profitiert er ja auch weiterhin von ihr. Er sagt ja selbst, dass er auch unheimlich viel Unterstützung auf diese Weise erhält.
Ich denke, dass Hoeneß' Art & Weise diesen (brutalen) Umgang jedoch noch verstärkt. Wer sich nach der ganzen Geschichte lächelnd vor die Mikrofone stellt und übers Wetten plaudert, der ist entweder schwer naiv, krank oder extrem arrogant.
Ich finde das Verhalten von Hoeneß & co schwer heuchlerisch. Dein sogenannten "Mob" kann ich nicht erkennen. Es gibt kritische Stimmen, aber sicherlich keine "virtuelle Lynchjustiz".




Deshalb ist es auch richtig vom FC Bayern und seinen Fans, als unbeugsames Bollwerk denen entgegen zu treten, die längst übers Ziel hinausgeschossen sind. Die meinen, sie könnten uns diktieren, was wir zu tun hätten. Die aus niedersten Gründen (auch hier wieder Grüße ins Forum) einen von uns nicht nur bestrafen, sondern komplett vernichten wollen. Ihr könnt euch ärgern, bis euch die Halsschlagader platzt. Aber wir fi.cken euch trotzdem. Denn wir sind der FC Bayern. Mia san Mia!

Berlusconis Anhänger argumentieren ähnlich. An Hoeneß und Rummeniges Stelle wäre einfach mal Füße still halten angesagt.

Ich möchte mal ein paar Quellen (gerne auch per PN), die mir zeigen, wer wo übers Ziel hinausgeschossen ist. Lese ich einfach nur die falschen Medien?

"Uns diktieren, was wir zu tun hätten" - das hört sich echt (ver)bitter(t) an. Der FC Bayern als Familie, die immer zusammenhält - gleichzeitig aber das "Echte Liebe"-Marketing der Dortmunder kritisieren :laugh2: Aufwachen - es geht nicht um "mia san mia" oder irgend so einen ****** - es geht um Kohle. Immer. Und der FC Bayern München macht richtig dick Kohle. Deswegen ist er auch so erfolgreich. Und daran hat Hoeneß einen großen Anteil. Ich bin mal gespannt, was noch so ans Tageslicht kommt - und ob der Anteil dann kleiner wird...
 

xEr

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@ Bombe

Ich finde es ehrlich gesagt recht widerlich, dass du den Fall Enke missbrauchst, um hier völlig berechtigte Kritik an Hoeneß auf eine nicht zutreffende Schiene zu schieben. Das zeigt nur, dass du die Tragödie um Enke entweder nicht verstanden hast oder halt absichtlich für deine Zwecke benutzt.
Dass sich seit Enke nichts oder nicht viel geändert hat, stimmt zwar leider, aber das hat nichts mit Hoeneß zu tun.

Um es mal sehr deutlich zu sagen: Es ist etwas völlig anderes, ob jemand in einem Fußballspiel eine (sportlich) schlechte Leistung gezeigt hat und deswegen wochenlanger, völlig übertriebener Hetze von Medien und Fußballfans ausgesetzt wird (z.b. wie bei Jens Keller), oder ob jemand ein Verbrechen begangen hat und öffentlich gefordert wird, dass er um die dafür vorgesehene Strafe nicht herumkommt.
 
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le freaque

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oder ob jemand ein Verbrechen begangen hat und öffentlich gefordert wird, dass er um die dafür vorgesehene Strafe nicht herumkommt.

Und da du ja offensichtlich vom ersten Tag an volle Akteneinsicht hat, wirst du uns sicher schon jetzt sagen können, was das dafür vorgesehene Strafmaß ist.
 

Marces

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Es geht gar nicht um Vorverurteilungen. Es ist ja nicht so, dass Hoeneß abstreitet und das Gericht jetzt seine Schuld nachweisen muss. Durch die Selbstanzeige hat Uli doch schon längst gestanden. Es geht jetzt nur noch darum, ob Hoeneß durch irgendwelche juristischen Tricks um die (Gefängnis-)Strafe herumkommt. Dass sie Selbstanzeige an sich aus Sicht des Richters nicht "korrekt" bzw. als strafbefreiend zu bewerten ist, sieht man schon dadurch, dass es überhaupt zur Verhandlung kommt.

hoeneß hat denn genau was zugegeben??? dass er einen fehler gemacht und eine selbstanzeige durchgeführt hat. diese ist im normalfall STRAFFREI! hunderttausende haben das in D schon gemacht!!

die staatsanwaltschaft meint jedoch, dass aus welchen gründen auch immer die anzeige nicht wirksam ist. schön und gut. muss man sehen und überprüfen. WENN dem so ist, werden sie ihre gründe haben. verhandelt ist da aber gar nichts. und du/ihr, die medien reden schon von irgendwelchen tricks, von schuld, von knast und was auch immer. also wenn das keine vorverurteilung ist, dann weiß ich auch nicht.
 

Talib

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Haha. Das sind ja wohl absolut normale Spekulationen. Was erwartest du denn? Das sich alle hinstellen und applaudieren? Standing ovations, denn es war ja nur EIN Fehler...?!
Scheinbar ist was faul - sonst hätte die Selbstanzeige ja ausgereicht. Was da jetzt genau Sache ist, mag ich nicht beurteilen - davon habe ich keine Ahnung. Aber (sachlich-kritische) Vermutungen anstellen kann man doch nicht mit Vorabverurteilung gleichsetzen...?!
Es ist doch so: Für Hoeneß ist momentan alles möglich: Freispruch, Geldstrafe, Bewährung, Knast. Diese Möglichkeiten muss man doch nennen dürfen, ohne dass man gleich der "Vorabverurteilung" angeklagt wird.
 

Marces

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nennen dürfen ist ja gar kein problem, hat doch keiner was dagegen, aber du willst mir jetzt nicht erzählen, dass du, xer und wer auch noch immer nur mal so die optionen durchgegangen sind. des ist doch auch scheinheilig hoch 1000.
 

Omega

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hoeneß hat denn genau was zugegeben??? dass er einen fehler gemacht und eine selbstanzeige durchgeführt hat. diese ist im normalfall STRAFFREI! hunderttausende haben das in D schon gemacht!!

Warum muss man falsche Sachen auch noch IN GROSSEN BUCHSTABEN SCHREIBEN?
Die Selbstanzeige ist nicht straffrei, das ist schon sprachlicher Bockmist. Sie kann (ob das der Notmallfall ist, ist auch nur schwer zu beurteilen), strafbefreiend wirken, wenn sie die Voraussetzungen des § 371 AO erfüllt.

Der große Unterschied ist, dass er eben nicht "nur einen Fehler begangen hat" sondern eine Straftat. Ohne wenn und aber. Und ebenfalls ohne wenn und aber, sollte die Straftat nach Vorgaben des BGH mit einer Haftstrafe (bei der vorliegenden Höhe) belegt sein. Der deutsche Staat hat aber bei der Steuerhinterziehung ein extrem ungewöhnliches Institut festgelegt.

Das ändert aber nichts daran, dass Hoeneß eine Straftat zugegeben hat. Wenn jetzt nicht noch neue Fakten zu Tage kommen, dass z. B. die Abgaben nicht hätten bezahlt werden müssen , dann kann man nicht daran vorbei, dass Hoeneß dies ein Vergehen begangen hat, dass der BGH mit einem Betrug in gleicher Höhe verglichen hat.

Hinsichtlich der Straffreiheit verweise ich auch noch auf die Grenze von 50.000 € und der Möglichkeit sich aber "freizukaufen".
http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/uli-hoeness-steuerhinterziehung-selbstanzeige-schweiz/

Das habe ich im Übrigen auch noch nicht ganz nachvollziehen können, liegt aber auch daran, dass die StA sich ja doch an einigen Stellen zurückhält.

Was mir aber auf den Sack geht, ist dieses "nur einen Fehler gemacht". Diese Aussage könnte ich bei Rummenigge noch nachvollziehen. Aber Hoeneß hat diesen "Fehler" wohl über mehrere Jahre gemacht und das ganze auch -jedenfalls irgendwann- bemerkt. Und dann hat er diesen Fehler auch nicht korrigiert, sondern darauf gehofft, dass er sich selbst erledigt. Nämlich durch das Seuerabkommen mit der Schweiz, dass zum Glück nicht zustande kam. Und als diese Türe zugeschlagen wurde, und auch noch einige Steuer-CDs aufgekauft wurde, dann hat er erst reagiert.

Ob er geglaubt hat, dass er auf einer dieser CDs stand und ob es vielelicht sogar so war, ist Spekulation. Ich weiß auch nicht, ob diese Version stimmt. Definitiv hat er aber die Selbstanzeige nicht sonderlich professionell oder nicht sonderlich ehrlich eingereicht. Eines von beiden muss stimmen, denn der StA reicht sie ja aus irgendeinem Grund nicht.
 
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Jerry

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Vorverurteilung vs. Wir fi.cken euch trotzdem.

Kann sich jeder selbst aussuchen, was ihm/ihr besser gefällt.:eek:
 

Marces

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danke für die aufklärung. dann streich straffrei und setz strafbefreiend ein.

änder jedoch nichts daran, dass für keinen deiner paragraphen hoeneß vor gericht stand. dennoch will ein großer teil in D da schon deutlich mehr wissen, als der richter.
 

Talib

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ich kenn den unterschied.

Was besseres hast du bei deiner zwanghaften Suche nicht gefunden? Vor allem, wenn du den Beitrag darüber liest, dürftest du schon gemerkt haben, wie der zitierte Beitrag gemeint war. Ich kann da keine Vorverurteilung finden... Sorry.

@Apollo
Die Analogie zu einer Sekte oder Berlusconi sollte man hier nicht 1 zu 1 verstehen - ich dachte das erklärt sich von selbst. Es war als übertriebener Vergleich gedacht, da an einigen Stellen Parallelen aufscheinen.
 
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