Champions League 2011/12 - Achtelfinale


Flöpper

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Bayern hat gestern eine tolle Leistung gezeigt. Beeindruckende Offensive, auch wenn von Basel natürlich auch so gut wie nix kam. Schon etwas enttäuschend, dass Ausscheiden ist keine Schande, aber in dieser Höhe? Das vermiest ein wenig die klasse CL Leistungen bis dahin.

Finde es trotz allem etwas vermessen, die Bayern jetzt zum "Top-Favoriten" (Sueddeutsche) auf den CL Titel auszurufen. Erstens haben die Bayern auch schon vor dem 7:1 gegen Hoffenheim ihre Heimspiele souverän gewonnen (2:0 gegen Schalke ist auch nicht ohne), das Problem lag eher Auswärts. Der Schwung von gestern sollte am nächsten Wochenende in der Liga reichen, aber in San Siro oder Spanien sieht die Geschichte dann schon anders aus.

Gegen Milan gebe ich den Bayern gute Chancen, aber das Problem Münchens ist immer noch die Defensive. Und die wurde weder von Hoffenheim, noch von Basel wirklich gefordert. Das die Offensive läuft wie geschmiert ist, angesichts ihrer Besetzung, eigentlich kein Hexenwerk. Aber hält die Verteidigung einem Ibrahimovic, Boateng, Robinho, Pato auch stand? Und wie reagieren Robbery wenn man dann mit ein, zwei Buden hintenliegt, gerade auswärts? Da gibt es immer noch große Fragezeichen, auch wenn Milan die Saison selbstverstänlich auch zwei Gesichter hat, wie man gegen Arsenal gut sah. Das wäre eine Formfrage, wobei ich vom Gefühl her Milan vorne hätte.

Aus den Gründen sehe ich gegen Real (Barca sowieso) Bayern auch nur mit außenseiterchancen. Offensiv sind die noch einen Tacken besser und im Zentrum, deutlich stärker besetzt, außer Schweinsteiger ist innerhalb weniger Wochen wieder bei 100%, was man bei den zwei Verletzungen kaum Annehmen kann. Könnte so ein Spiel werden wo Neuer sich 90 Minuten auszeichnet und Robben dann in der Nachspielzeit doch noch das Tor zum weiterkommen macht. Wahrscheinlich ist aber eher der Verlauf dass sich Reals größere individuelle Klasse durchsetzt. Dominieren kann Bayern die wohl nicht. Im Besten Fall wird läuft es so, wie das VF 2009/2010 gg ManU.

Falls Chelsea nicht weiterkommt ist man gegen die anderen Gegner mal mehr (Nikosia), mal weniger (Neapel, die können auch fast jeden schlagen) favorisiert.

Insgesamt hängt die CL Saisons Bayerns wohl von zwei Faktoren ab.
1. Auslosung, kommt jetzt Barca ist zu 95% Schluss. Trifft man die erst im Finale vor heimischen Publikum, dann ist sogar die Sensation möglich.
2. Kann man das Selbstvertauen wahren?
Seit dem Wochenende erscheint wieder alles prima, die Medien lieben die Bayern, Opa Jupp ist unangetastet. Wie war das vor zwei Wochen. Die Spieler strotzen scheinbar vor Selbstvertrauen. Wenn man das Momentum nutzt kann man auch den BVB noch abfangen, der hat das schwerere Restprogramm. Aber verliert man jetzt in Dortmund, vergeigt vielleicht die Meisterschaft, dann ist wieder Feuer unterm Dach. Und dann kommt wieder Druck, auch von außen. Bisher spielt Bayern eine so wechselhafte Saison, dass ich mir eigentlich beide Entwicklungen gut vorstellen kann.

Da ich in der CL den deutschen Teams die Daumen drücke, würde ich mich natürlich über ein Heim Finale in München freuen.
 
G

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Guest
Ach ja, wieso wird Gomez nicht zum besten Spieler aller Zeiten ausgerufen, wie Messi jedesmal wenn er mal wieder mehr als 1 Tor gegen irgendeinen Firlefanzgegner gemacht hat?

:crazy: Weil Messi auch ein CL-Finale dominieren kann und Gomez?

L-X schrieb:
Wenn man Gomez aufstellt, muss man sich bewusst sein, dass man mit einem Anspiel auf ihn im Strafraum oder unmittelbarer Strafraumnähe höchstwahrscheinlich den Ballbesitz aufgibt, wenn sich dort mindestens zwei Gegenspieler versammelt haben. Im Idealfall bedeutet das dann aber auch Ballverlust wegen Anstoß des Gegners. Der Angriff ist jedenfalls zu Ende, wenn nicht zufällig eine Ecke dabei herausspringt.

Genau hier liegt das Hauptproblem der Bayern, sobald der Gegner gut eingestellt den Platz betritt und nicht die Hosen voll hat. Wenn München das Spiel machen muss, der Antagonist sich taktisch clever verhält -natürlich auch die Spieler dafür hat- stockt die Offensive bei Bayern gewaltig. Dann fehlt nämlich ein zentraler Spieler in der Offensive, weil Gomez quasi "rausfällt". Deshalb spielt Gomez auch nicht in der NM. Gomez versenkt Ball auf Ball im Kasten und trotzdem sind die Bayern nicht Tabellenführer der Bundesliga, waren letzte Saison "nur" im Achtelfinale der CL und sind kein amtierender Meister. Ich will Gomez dafür nicht die Schuld geben, aber ein spielstarker MS, der auch weniger Tore erzielt, wäre mMn für die Bayern wertvoller. Die Zeiten, wo sich ein Stürmer ausschließlich über Tore definiert, dürften eigentlich vorbei sein.
 

liberalmente

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Zu Stuttgarter Zeiten war Gomez übrigens auch ein passabler Konterspieler, wenn ich mich recht erinnere, aber solche Qualitäten sind in München und in der Nationalelf im Regelfall eher selten gefragt.

Gomez war bei uns sogar ein überragender Konterstürmer. Er ist unheimlich schnell, wie er generell ein Wahnsinnsathlet ist. Er kann halt keinen Ball stoppen und sieht lächerlich aus, wenn er den Ball in den Fuß gespielt bekommt und nicht gleich einschieben kann. Die entscheidende Frage ist immer, wie zeitgemäß ein solcher reiner MS ist, der nicht kombinieren kann, aber in seinem Metier, dem reinen MS, gibt es zumindest nicht viele bessere auf der Welt. Und Gomez macht aktuell genug Tore, um die taktischen Kosten, die ein solcher MS hat, auszugleichen und das ganze zu einem lohnenden Geschäft zu machen. 15 Saisontore würden aber in dieser Mannschaft aus meiner Sicht nicht reichen, so gut der Wert objektiv auch ist. Aber über 15 Saisontore braucht man sich bei Gomez ja aktuell auch nicht unterhalten. ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 141

Guest
Und Gomez macht aktuell genug Tore, um die taktischen Kosten, die ein solcher MS hat, auszugleichen und das ganze zu einem lohnenden Geschäft zu machen.

Genau das ist die Gretchenfrage! Ich tendiere zu Nein, weil der Mannschaftserfolg, natürlich ist nicht nur Gomez dafür verantwortlich, im Augenblick nicht für Bayern spricht. (siehe oben)
 

liberalmente

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Genau das ist die Gretchenfrage! Ich tendiere zu Nein, weil der Mannschaftserfolg, natürlich ist nicht nur Gomez dafür verantwortlich, im Augenblick nicht für Bayern spricht. (siehe oben)

Gretchenfrage trifft es ganz gut. Man kann es eben nur schwer beweisen. Muss man Gomez Vorwürfe machen, dass er die dreckigen Spiele fast nie für die Bayern gewinnt, oder nimmt man hier Robben und Ribery in die Pflicht, Chancen für Gomez herauszuspielen? Wenn es läuft macht Gomez seine Tore, in unglaublichen Ausmaß. Wer ist Schuld, wenn es nicht läuft? Das ist letztlich die entscheidende Frage.

Ein objektiver Nachteil, den Gomez in jedem Fall hat: Er benötigt das volle, hundertprozentige Vertrauen des Trainers, um regelmäßig zu treffen. Das schließt eine ernsthafte Rotation quasi aus. Ansonsten könnte sich ein Verein wie die Bayern ja durchaus einen Pizarro (vom Spielertyp her) als zweiten Top Stürmer leisten und je nach Gegner/Form rotieren. Dann wäre der reine MS Gomez noch effektiver. Denn es gibt Spiele, bei denen man sich schon denken kann, dass es uU nicht funktionieren wird. Oder zumindest im Spiel reagieren könnte, wenn es nicht funktioniert.
 
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skyw@lker

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Die ganze Fragestellung ist aus meiner Sicht Quatsch, niemand weiß ob man mit einem spielstarken Stürmer besser da stehen würde als jetzt. Mit einem Klose im Zentrum sicher nicht, dass hat er in den letzten zwei Jahren bewiesen.
Bayerns Problem warum es nicht für mehr gereicht hat, ist auch nicht die Offensive. Man hatte letztes Jahr diejenige mit den meisten erzielten Tore und dieses Jahr wieder.
Natürlich bedeutet das nicht, dass es kein Verbesserungspotential gäbe. Prinzipiell sollten die 6er viel aggressiver auf Ballgewinn spielen um viel schneller nach vorne umschalten zu können und so die Geschwindigkeits- und spielerischen Vorteile der beiden Außen besser einsetzen zu können. Das langsame Aufbauspiel mit der statischen Raumaufteilung ist generell ein Problem für die eigene Defensive, da bei Ballverlust dem Gegner nach zwei schnellen und guten Pässen das halbe Feld in 3 gegen 4 Situationen offen steht.
Auch für eine schnelle Umschalttaktik halte ich Gomez für geeignet. Er hat den Antritt und die Laufwege um die 10-15 Meter Durchstecker zu erreichen und dann auch die Abschlussstärke um sie zu verwandeln. In Stuttgart hat er so einen Haufen Tore gemacht. Das einzige was vermieden werden muss, ist es Gomez selbst die öffnenden Pässe über 40 Meter zu überlassen, das kann er halt wirklich nicht. Aber einem Gomez in Topform traue ich es absolut zu als Wandspieler die zentralen Mittelfeldspieler wieder so zu bedienen, dass der Spielfluss nicht unterbrochen wird.
 
G

Gast_481

Guest
:crazy: Weil Messi auch ein CL-Finale dominieren kann und Gomez?

Ruhig Brauner, wenn ich so was Provokatives schreibe, schiesse ich in den allerseltensten Fällen, eigentlich eher nie, gegen dich. Du bist ein relativ objektiver Barcafan. Man kann aber wirklich die Uhr danach stellen, dass jedesmal wenn Messi wieder ne gute Leistung gezeigt hat, der "der grösste aller Zeiten"-Thread ausgebuddelt wird. Und dann bestimmt nicht von dir oder heiko sondern von irgendwelchen Groupies.

EDIT: Ansonsten ist das Problem sicherlich, dass Gomez bis jetzt weniger CL-Finals im Repertoire hat als Messi ;)
 

Wurzelsepp

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Sollten sich Chelsea und ZSKA qualifizieren, so hätten wir Teams aus 8 verschiedenen Nationen in den Viertelfinals... für einen Nostalgiker wie mich durchaus schön ;)
 

schlomo23

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Ich glaube nicht an ein Weiterkommen von CSKA, deshalb auch die Smileys. Aber CSKA ist um Welten besser als Basel oder Hoffenheim und meiner Meinung nach auch besser als Vizekusen.

Hätte Doumbia den eben gemacht, dann würde es nicht sooo schlecht aussehen, wage ich mal zu behaupten...
 
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