Hi!
Da mich das Fanlein-Gerede nervt, habe ich im stillen Kämmerlein überlegt, was macht eigentlich die Faszination "Iron Mike" aus?
Nun, zuallererst denke ich hängt es mit der Faszination "Heavy Weight" zusammen. Hier spielen die wirklich grossen Jungs, diejenigen die uns allen körperlich zig-kiloweit überlegen sind. Hier gibt es die spektakulärste Muskelmasse, die verhehrendsten Ko's, das grösste Einzelrisiko.
Es ist am weitesten weg von unserem Alltag.
Selbst ein "alter Mann" wie George Foreman muss keine Angst vor "Jünglingen" haben. Er hat noch genügend Destruktivität in der rechten Hand, um mit einem Schlag ein vernichtendes Ende herbeizuführen.
Ich glaube das HW befriedigt am besten unsere Allmachts-Phantasien.
Hier haben wir "Superhelden", die nicht wie bei Marvel per radioaktiver Strahlung, seltsamer Viren oder Spinnenbisse aufgepusht werden müssen.
Dann kommt das "asoziale" Moment des Boxers hinzu.
Da sind Leute, die sich Dinge trauen, die wir uns als gesellschaftskonforme Wesen nie trauen würden. Sie wollen im Ring wirklich verletzen und ausserhalb des Rings ergehen sie sich in Populismus, nutzen ihre körperliche Überlegenheit gnadenlos aus. (Schlag niemals ein Mädchen, einen Brillenträger, einen Schwächeren.)
Und da passt Mike rein wie die sprichwörtliche "Faust aufs Auge".
Ein junger Mann mit einer "Gabe" beginnt seinen Weg. Er ist ein absoluter Modell-Athlet, genetisch begünstigt, in seinen Fähigkeiten allen Zeitgenossen weit überlegen.
Der junge Tyson ist schnell, bringt herausragende Reflexe mit, ist technisch variabel und dabei "mutig" und "zerstörerisch" wie kein Zweiter.
Er ist nicht dumm, aber in seinen Kenntnissen und seiner sozialen Intelligenz eingeschränkt. Und wie so vielen vor ihm bricht ihm sein kometenhafter Aufstieg das Genick.
Er glaubt sich ein erfüllendes Leben erkaufen zu können. Hängt sein Herz an schlechte Berater, falsche Freunde und gierige Frauen.
Es kommt wie es kommen muss. Er vernachlässigt das was er kann, zehrt seinen Ruhm auf und wird straffällig.
Nach erzwungenen Pausen geht er den bequemen Weg, macht sich zum Clown im Wrestling oder für blödsinnige K1-Veranstaltungen.
Er ist ein Parade-Beispiel für Ausnahmetalent und menschlichen Niedergang.
Warum hoffen Menschen wie ich, er könnte jetzt wirklich noch einmal ernsthaft ins Bussiness einsteigen?
Weil wir die "Ausnahme" brauchen. Weil wir nicht zufrieden mit dem sonstigen Mittelmaß sein können.
Weil wir den brauchen, der unsere dunkleren und abseitigeren Ambitionen tatsächlich lebt.
Weil wir den brauchen, der uns in unserer alltäglichen Gefangenschaft zeigt, dass es auch noch eine zweite, dritte, vierte Chance gibt "es noch einmal/erstmals zu schaffen".
Weil wir rettungslose Nostalgiker sind. Genau wissen, dass es vorher keinen gab, der so befähigt, zielstrebig, vernichtend und spektakulär war wie Mike, es auf lange Sicht keinen zweiten geben wird.
Und um das Sakrileg komplett zu machen, Ali war der elegantere, stilistisch schönere Boxer, aber er war nie so ziel-optimiert, so effektiv wie Mike.
Warum glauben wir, er könnte noch einmal ?% seiner damaligen Form erreichen?
Weil er einen Teil seiner Fähigkeiten und seinen "Instinkt" nicht völlig verlieren kann im Alter von gerade einmal 38 Jahren. Weil er, selbst in schlechter Verfassung, noch besser ist als vieles was uns heute als "gut" verkauft wird.
Weil er, wenn er es jetzt ensthaft angeht, ein Symbol dafür sein könnte, dass es realistisch ist "das Unmögliche" möglich zu machen.
Wir sind bodenständig genug zu wissen, er wird nie wieder der "alte" Mike. Aber wir sind optimistisch genug zu hoffen, er könne der "neue" Mike werden. Und sei es nur für realistisch geschätzte zwei Jahre.
Aber die Hoffnung, er möge wieder "Grösse" in das bringen, was heute lediglich akzeptabel/passabel ist, ist meiner Ansicht nach legitim.
Ich respektiere jeden Fighter, der sich mit ernsthaften Absichten in den Ring begiebt. Ich würde mich keinem Schlagabtausch mit Maskes, Ottkes, oder sonst einem stellen wollen, auch wenn ich sie als Sportler nicht bewundere.
Darum erlaube ich mir dennoch das ein oder andere ironische Posting, weil ich einen Unterschied zwischen "Beruf" und "Berufung" sehe.
Ich kann einem RJJ seinen KO verzeihen, einem ODLH seinen dürftigen Kampf gegen Sturm und Mike seine "Fallobstgegner", seine frustrierten Ohrenbisse, weil ich deren absolut herausragende Gesamtleistung sehe.
Bei einem "alternden" Ali habe ich mitgelitten, dachte warum zwingt niemand diesen Mann in Grösse abzutreten. Womöglich wird es mir bei "The Warrior" ähnlich ergehen, auch den "Dieschor" (den ich nur für passabel, nicht für "gross" halte) mag ich nicht noch einmal im Ring sehen.
Aber Mike hat noch eine letzte Chance und nur annehmbare Kontrahenten. Deshalb bin ich noch ein letztes Mal bereit auf ihn zu hoffen und an ihn zu "glauben".
Versiebt er es nun wieder, dann ist er sicher over und es würde keinen Sinn mehr machen den "Eineinhalbjahres-Rhytmus" beizubehalten.
Gruß
s.
Da mich das Fanlein-Gerede nervt, habe ich im stillen Kämmerlein überlegt, was macht eigentlich die Faszination "Iron Mike" aus?
Nun, zuallererst denke ich hängt es mit der Faszination "Heavy Weight" zusammen. Hier spielen die wirklich grossen Jungs, diejenigen die uns allen körperlich zig-kiloweit überlegen sind. Hier gibt es die spektakulärste Muskelmasse, die verhehrendsten Ko's, das grösste Einzelrisiko.
Es ist am weitesten weg von unserem Alltag.
Selbst ein "alter Mann" wie George Foreman muss keine Angst vor "Jünglingen" haben. Er hat noch genügend Destruktivität in der rechten Hand, um mit einem Schlag ein vernichtendes Ende herbeizuführen.
Ich glaube das HW befriedigt am besten unsere Allmachts-Phantasien.
Hier haben wir "Superhelden", die nicht wie bei Marvel per radioaktiver Strahlung, seltsamer Viren oder Spinnenbisse aufgepusht werden müssen.
Dann kommt das "asoziale" Moment des Boxers hinzu.
Da sind Leute, die sich Dinge trauen, die wir uns als gesellschaftskonforme Wesen nie trauen würden. Sie wollen im Ring wirklich verletzen und ausserhalb des Rings ergehen sie sich in Populismus, nutzen ihre körperliche Überlegenheit gnadenlos aus. (Schlag niemals ein Mädchen, einen Brillenträger, einen Schwächeren.)
Und da passt Mike rein wie die sprichwörtliche "Faust aufs Auge".
Ein junger Mann mit einer "Gabe" beginnt seinen Weg. Er ist ein absoluter Modell-Athlet, genetisch begünstigt, in seinen Fähigkeiten allen Zeitgenossen weit überlegen.
Der junge Tyson ist schnell, bringt herausragende Reflexe mit, ist technisch variabel und dabei "mutig" und "zerstörerisch" wie kein Zweiter.
Er ist nicht dumm, aber in seinen Kenntnissen und seiner sozialen Intelligenz eingeschränkt. Und wie so vielen vor ihm bricht ihm sein kometenhafter Aufstieg das Genick.
Er glaubt sich ein erfüllendes Leben erkaufen zu können. Hängt sein Herz an schlechte Berater, falsche Freunde und gierige Frauen.
Es kommt wie es kommen muss. Er vernachlässigt das was er kann, zehrt seinen Ruhm auf und wird straffällig.
Nach erzwungenen Pausen geht er den bequemen Weg, macht sich zum Clown im Wrestling oder für blödsinnige K1-Veranstaltungen.
Er ist ein Parade-Beispiel für Ausnahmetalent und menschlichen Niedergang.
Warum hoffen Menschen wie ich, er könnte jetzt wirklich noch einmal ernsthaft ins Bussiness einsteigen?
Weil wir die "Ausnahme" brauchen. Weil wir nicht zufrieden mit dem sonstigen Mittelmaß sein können.
Weil wir den brauchen, der unsere dunkleren und abseitigeren Ambitionen tatsächlich lebt.
Weil wir den brauchen, der uns in unserer alltäglichen Gefangenschaft zeigt, dass es auch noch eine zweite, dritte, vierte Chance gibt "es noch einmal/erstmals zu schaffen".
Weil wir rettungslose Nostalgiker sind. Genau wissen, dass es vorher keinen gab, der so befähigt, zielstrebig, vernichtend und spektakulär war wie Mike, es auf lange Sicht keinen zweiten geben wird.
Und um das Sakrileg komplett zu machen, Ali war der elegantere, stilistisch schönere Boxer, aber er war nie so ziel-optimiert, so effektiv wie Mike.
Warum glauben wir, er könnte noch einmal ?% seiner damaligen Form erreichen?
Weil er einen Teil seiner Fähigkeiten und seinen "Instinkt" nicht völlig verlieren kann im Alter von gerade einmal 38 Jahren. Weil er, selbst in schlechter Verfassung, noch besser ist als vieles was uns heute als "gut" verkauft wird.
Weil er, wenn er es jetzt ensthaft angeht, ein Symbol dafür sein könnte, dass es realistisch ist "das Unmögliche" möglich zu machen.
Wir sind bodenständig genug zu wissen, er wird nie wieder der "alte" Mike. Aber wir sind optimistisch genug zu hoffen, er könne der "neue" Mike werden. Und sei es nur für realistisch geschätzte zwei Jahre.
Aber die Hoffnung, er möge wieder "Grösse" in das bringen, was heute lediglich akzeptabel/passabel ist, ist meiner Ansicht nach legitim.
Ich respektiere jeden Fighter, der sich mit ernsthaften Absichten in den Ring begiebt. Ich würde mich keinem Schlagabtausch mit Maskes, Ottkes, oder sonst einem stellen wollen, auch wenn ich sie als Sportler nicht bewundere.
Darum erlaube ich mir dennoch das ein oder andere ironische Posting, weil ich einen Unterschied zwischen "Beruf" und "Berufung" sehe.
Ich kann einem RJJ seinen KO verzeihen, einem ODLH seinen dürftigen Kampf gegen Sturm und Mike seine "Fallobstgegner", seine frustrierten Ohrenbisse, weil ich deren absolut herausragende Gesamtleistung sehe.
Bei einem "alternden" Ali habe ich mitgelitten, dachte warum zwingt niemand diesen Mann in Grösse abzutreten. Womöglich wird es mir bei "The Warrior" ähnlich ergehen, auch den "Dieschor" (den ich nur für passabel, nicht für "gross" halte) mag ich nicht noch einmal im Ring sehen.
Aber Mike hat noch eine letzte Chance und nur annehmbare Kontrahenten. Deshalb bin ich noch ein letztes Mal bereit auf ihn zu hoffen und an ihn zu "glauben".
Versiebt er es nun wieder, dann ist er sicher over und es würde keinen Sinn mehr machen den "Eineinhalbjahres-Rhytmus" beizubehalten.
Gruß
s.