Felix Sturm - News, Fakten und Gerüchte


Günther_ P

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Hat Sturm läuten lassen dass er ins Supermittel rauf will? Ansonsten wäre sein Eintritt ins Supersixturnier ja absurd :confused:...
 

Omega

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Nein, Du?

Die Pressemitteilungen zu dem Urteil des OLG Hamburg und die von Sturm/Universum reichen jedoch völlig aus um feststellen zu können, dass die Sachverhalte ganz anders liegen.:licht:
 

Lord Krachah

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Nein, Du?

Die Pressemitteilungen zu dem Urteil des OLG Hamburg und die von Sturm/Universum reichen jedoch völlig aus um feststellen zu können, dass die Sachverhalte ganz anders liegen.:licht:

Du hast Recht. Der Sturm-Fall hat nichts mit dem der Klitschkos zu tun. Trotzdem sieht die Sache - zumindest aus der Ferne - recht gut für Sturm aus. Die entscheidende Frage ist hier, ob eine einseitige Verlängerungsoption rechtens ist. Bei Verträgen im Fußball wurde schon mehrmals entschieden, dass dies nicht der Fall ist, soweit eine ausgleichende Regelung im Rahmen einer Option für den Spieler nicht gegeben ist. Dies liest man aus § 622 VI BGB raus, wonach für die Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitnehmer keine längere Frist vereinbart werden darf, als für die Kündigung durch den Arbeitgeber. Rechtlich und tatsächlich mache es nämlich keinen Unterschied, ob es der Arbeitgeber allein in der Hand habe, den Vertrag zu kündigen oder ob nur er die Möglichkeit habe, den befristeten Vertrag durch einseitige Erklärung zu verlängern.
 
N

npu

Guest
wenn ich mir ein Interview von Sturm durchlese, liest sich das ziemlich eindeutig. Er sagt, dass er die Klitschko-Anwälte konsultiert und beauftragt hat und diese diesen Vertrag mit seinem Klauseln ähnlich denen der Klitschkos für nichtig erklärt haben. Demnach können die Verträge bzw. die Klauseln und Vereinbarungen so unterschiedlich und anders nicht sein...
 

Omega

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@Lord
Das stimmt. Aber Fußballprofis gelten als Arbeitnehmer, das war bei den Klitschkos nicht der Fall, ansonsten wären die Verfahren vor den Arbeitsgerichten verhandelt worden.

Auch wird dort das AGB-Recht herangezogen, ob dies vorliegend Anwendung findet kann man ohne den Vertrag nicht wissen. Und auch dann wird man bestimmt mehrere Meinungen vertreten können:D

Deswegen habe ich ja auch geschrieben "ungewisser Ausgang";)

@nepherus
Das ist doch typisches Geklappere ohne Wert. Natürlich will Sturm (seine Anwälte) zeigen, dass die Klitschkos ein Präzendenzfall waren (was im deutschen Recht aber weit weniger Bedeutung hat als im englischen/amerikanischen). Die Universum-Anwälte werden das Gegenteil behaupten.

Letztlich kommt es auf das Gericht an. Und lt. Presse hat das OLG Hamburg eben nicht auf die einseitigen Optionen abgestellt, sondern die Option als mündlich aufgehoben gewertet.
 
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xEr

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Im aktuellen SPIEGEL gibt es einen interessanten Artikel über die Situation von Sturm und Universum.
Es geht vor allem um die Vertragsbeziehung zwischen Sturm und Kohl:
Ich fasse mal die wichtigsten Aussagen zusammen:

- In 9 Jahren bei Universum hat Sturm 4 Veträge unterzeichnet, alle mit einer einseitigen option für Kohl, den Kontrakt um 3 Jahre zu verlängern.

- Universum konnte den Kontrakt nach jedem verlorenen Kampf einseitig kündigen.

- Sturm sagt, er habe kein Grundgehalt erhalten und als Kampfbörse "immer genau den vertraglich fixierten Mindestbetrag" erhalten, 35% davon gingen an Kohl.

- Alle restlichen Einnahmen, die Kohl mit Sturms Kämpfen generierte (TV-Einnahmen, Kartenverkauf usw) gingen komplett an Kohl. Kohl hatte Sturm zudem vertraglich untersagt, entsprechende Geschäftsunterlagen einzusehen!

- Die ersten drei Veträge mit Sturm garantierten Kohl 35% sogar dann an den Sponsoreneinnahmen von Sturm, wenn Kohl diese Sponsoren nicht vermittelt hat.

- Kohl hatte in den Vertrag schreiben lassen, dass es Universum überlassen ist, Sturm Boxkämpfe zu vermitteln. Sturm hatte also keinen Anspruch darauf, das Kohl ihm Boxkämpfe organisiert!

Jetzt wirds interessant...

- Sturm sagt, als er 2006 seinen WM-Gürtel gegen Castillejo verloren hat, sei Kohl zu ihm gekommen und habe gesagt, wenn er "in naher Zukunft nochmal um die WM boxen wolle, müsse er einen neuen Kontrakt zu den bestehenden Konditionen unterzeichnen". Da der alte Vertrag kurz danach ausgelaufen wäre, hätte Kohl die Option für 3 weitere Jahre ziehen und Sturm 3 Jahre lang keinen Gegner organisieren können.

- Da die Kündigungsrechte von Sturm massiv eingeschränkt wurden, sagen Sturms Anwälte, dass der Vertrag sittenwidrig ist.
 
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Knight

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Ich habe es auch gelesen, war nur zu faul, es zusammenzutippen, vielen Dank dafür. :thumb:

Wenn der Inhalt so stimmen sollte, dann muss man Sturm schon verstehen und Kohls Abstieg sollte man nicht zu negativ sehen.
 
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ich frage mich, was an dem vertrag sittenwidrig sein soll. versteht man sturm und ubp als geschäftspartner, hat jeder einen teil zu leisten und ist daran interessiert, so viele euroitos zu verdienen wie es geht. wenn sturm meint, dass er ohne promoter besser fahren wird und vor allem besser verdient, dann bitteschön. ggf. ist ein gericht anzurufen um die fristen im vertrag zu überprüfen, die die gültigkeitsdauer betreffen. wer wieviel % von was auch immer bekommt, war gegenstand der vertragsbedingungen über die man sich einigte. darüber hat kein gericht zu entscheiden. schließlich wurde ja niemand gezwungen, den vertrag zu unterschreiben. sturm ist durch seine leistung und immerhin auch seinen vertrag mit kohl zu wohlstand und reichtum gekommen. das sollte man bei der beurteilung von außen nicht vergessen.

wenn man mal in andere länder guckt, was ein profiboxer da verdient und was er dafür leisten muss, merkt man sehr schnell auf welchem niveau sturm hier jammert. als beispiel fällt mir der britische wbc-europameister im superbantamgewicht ein. rendall munroe heißt der gute mann. er ist in seiner heimatstadt leicester bei der müllabfuhr beschäftigt um seinen lebensunterhalt bestreiten zu können. er kann von solchen kampfbörsen wie sturm sie bekommt nur träumen und wäre sicher glücklich bei kohl einen vertrag zu sturms konditionen unterschreiben zu können.
 
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lamont zero

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ich frage mich, was an dem vertrag sittenwidrig sein soll. versteht man sturm und ubp als geschäftspartner, hat jeder einen teil zu leisten und ist daran interessiert, so viele euroitos zu verdienen wie es geht. wenn sturm meint, dass er ohne promoter besser fahren wird und vor allem besser verdient, dann bitteschön. ggf. ist ein gericht anzurufen um die fristen im vertrag zu überprüfen, die die gültigkeitsdauer betreffen. wer wieviel % von was auch immer bekommt, war gegenstand der vertragsbedingungen über die man sich einigte. darüber hat kein gericht zu entscheiden. schließlich wurde ja niemand gezwungen, den vertrag zu unterschreiben. sturm ist durch seine leistung und immerhin auch seinen vertrag mit kohl zu wohlstand und reichtum gekommen. das sollte man bei der beurteilung von außen nicht vergessen.

wenn man mal in andere länder guckt, was ein profiboxer da verdient und was er dafür leisten muss, merkt man sehr schnell auf welchem niveau sturm hier jammert. als beispiel fällt mir der britische wbc-europameister im superbantamgewicht ein. rendall munroe heißt der gute mann. er ist in seiner heimatstadt leicester bei der müllabfuhr beschäftigt um seinen lebensunterhalt bestreiten zu können. er kann von solchen kampfbörsen wie sturm sie bekommt nur träumen und wäre sicher glücklich bei kohl einen vertrag zu sturms konditionen unterschreiben zu können.

Stimmt!!!

Aber dennoch: Wenn du mehr haben kannst, dann nimmst du es auch. Immerhin sind das Profiboxer und wenn Sturm auf die Klitschkos schielt...
 

Lord Krachah

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ich frage mich, was an dem vertrag sittenwidrig sein soll. versteht man sturm und ubp als geschäftspartner, hat jeder einen teil zu leisten und ist daran interessiert, so viele euroitos zu verdienen wie es geht. wenn sturm meint, dass er ohne promoter besser fahren wird und vor allem besser verdient, dann bitteschön. ggf. ist ein gericht anzurufen um die fristen im vertrag zu überprüfen, die die gültigkeitsdauer betreffen. wer wieviel % von was auch immer bekommt, war gegenstand der vertragsbedingungen über die man sich einigte. darüber hat kein gericht zu entscheiden. schließlich wurde ja niemand gezwungen, den vertrag zu unterschreiben. sturm ist durch seine leistung und immerhin auch seinen vertrag mit kohl zu wohlstand und reichtum gekommen. das sollte man bei der beurteilung von außen nicht vergessen.

Das mag ja deine Meinung sein, die hat aber leider nichts mit der Meinung der Gerichte zu tun. Auch ein freiwillig unterschriebener Vertrag kann natürlich sittenwidrig sein. Ich möchte hinzufügen "Gott sei Dank" und "wo kommen wir denn sonst hin?". Wenn die eine Seite die andere Seite gnadenlos über den Tisch zieht, haben wir es nunmal mit einem sittenwidrigen Vertrag zu tun. Auch wenn beide Seiten scheinbar "freiwillig" den Vertrag geschlossen haben. Ist dieser Vertrag sittenwidrig? Kann man so nicht sagen, ohne ihn gesehen zu haben. Äußerst problematisch erscheint mir aber zu sein, dass Sturm die Risiken scheinbar völlig alleine trägt. Während Kohl also bei Erfolg Verlängerungsoptionen hat, kann er bei Misserfolg Sturm sofort abstoßen? Hört sich jedenfalls merkwürdig an. Mal abwarten, was da noch kommt.
 
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Kann man so nicht sagen, ohne ihn gesehen zu haben. Äußerst problematisch erscheint mir aber zu sein, dass Sturm die Risiken scheinbar völlig alleine trägt. Während Kohl also bei Erfolg Verlängerungsoptionen hat, kann er bei Misserfolg Sturm sofort abstoßen? Hört sich jedenfalls merkwürdig an. Mal abwarten, was da noch kommt.

es ist nun mal kein "arbeitsvertrag" im herkömmlichen sinne. die "einseitigkeit" liegt doch in der natur der dinge. geht es gut, hat der promoter eine verlängerungsoption. bringt der boxer die leistung nicht, ist der vertrag mit ihm im eimer. es gibt keine versicherung. eine völlig normale sache.
merkwürdig ist für mich nur eins dabei: woher kommt sturms sinneswandel ? eine frage die sich von selbst beantwortet. er sieht das er an kohl abdrücken muss und das will er nicht mehr.
 

Tom_Tocca

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es ist nun mal kein "arbeitsvertrag" im herkömmlichen sinne. die "einseitigkeit" liegt doch in der natur der dinge. geht es gut, hat der promoter eine verlängerungsoption. bringt der boxer die leistung nicht, ist der vertrag mit ihm im eimer. es gibt keine versicherung. eine völlig normale sache.
merkwürdig ist für mich nur eins dabei: woher kommt sturms sinneswandel ? eine frage die sich von selbst beantwortet. er sieht das er an kohl abdrücken muss und das will er nicht mehr.

In Deutschland gibt es aber nur Arbeitverträge im eigentlichen Sinne (ob nun Freelancer oder festbeschäfigt). Wenn etwas zum nachgewiesenen Nachteil des Arbeitnehmers darin festgeschrieben ist (nein, es geht nicht um die Aufteilung des Geldes sondern um diverse Optionen), ist dieser Vertrag nichtig.
 

Der alte Mann

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Ist dieser Vertrag sittenwidrig? Kann man so nicht sagen, ohne ihn gesehen zu haben.
Genau hier sollte die Diskussion enden. Sonst kommt so ein Quatsch auf:

In Deutschland gibt es aber nur Arbeitverträge im eigentlichen Sinne (ob nun Freelancer oder festbeschäfigt). Wenn etwas zum nachgewiesenen Nachteil des Arbeitnehmers darin festgeschrieben ist (nein, es geht nicht um die Aufteilung des Geldes sondern um diverse Optionen), ist dieser Vertrag nichtig.
 

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Dass der Vertrag zumindest bis vergangenen November gültig war, wird ja von keinem angezeifelt.

Sturm sagt, als er 2006 seinen WM-Gürtel gegen Castillejo verloren hat, sei Kohl zu ihm gekommen und habe gesagt, wenn er "in naher Zukunft nochmal um die WM boxen wolle, müsse er einen neuen Kontrakt zu den bestehenden Konditionen unterzeichnen". Da der alte Vertrag kurz danach ausgelaufen wäre, hätte Kohl die Option für 3 weitere Jahre ziehen und Sturm 3 Jahre lang keinen Gegner organisieren können.

Bei diesem Punkt erschließt sich mir der Sinn nicht ganz. Warum hat Kohl nicht einfach die Option gezogen, wenn er sie für rechtsgültig hält, anstatt Sturm zu einer neuen Unterschrift zu den selben Konditionen zu "nötigen".
 

xEr

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und warum fällt ihm das erst jetzt ein ?



Imo lag das an der Situation 2006. Kurz vor Vertragsablauf verliert er seinen WM-Gürtel und war er finanziell sicherlich noch nicht so abgesichert, wie er es heute ist. Dann kommt Kohl und droht ihm indirekt an 3 Jahre keinen Kampf zu machen, wenn er nicht zu gleichen Konditionen verlängert. Nach so einer Ko-Niederlage und u.U. 3 Jahren Kampfpause einen neuen Promoter mit guten Konditionen zu finden, ist sicherlich auch nicht grade einfach. Heute ist sein Risiko geringer und der möglicher Gewinn viel größer, da lohnt er sich schon eher einen Rechtsstreit zu führen.


Bei diesem Punkt erschließt sich mir der Sinn nicht ganz. Warum hat Kohl nicht einfach die Option gezogen, wenn er sie für rechtsgültig hält, anstatt Sturm zu einer neuen Unterschrift zu den selben Konditionen zu "nötigen".


Naja sonst wäre Sturm ja Ende 2009 sozusagen "frei" gewesen. So hatte er ja immer noch die neue Option für 3 weitere Jahre, also bis 2012. Sturm würde also bis 2012 für Universum für die gleichen Konditionen boxen, für die er 2003 (!) unterschrieben hat.
 
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letztendlich hat es überhaupt keinen wert, über einen vertrag zu sinnieren, dessen genauen inhalt wir gar nicht kennen. ergo: lassen wir uns mal überraschen.
 
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